Sachalin I

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Förderfelder bei Sachalin

Sachalin I (englisch Sakhalin-I) ist ein Projekt zur Förderung von Erdöl und Erdgas bei der Insel Sachalin im Pazifischen Ozean in Russland. Es wird von verschiedenen Erdöl- und Erdgaskonsortien unter Führung von Exxon Neftegas Ltd., einer Tochterfirma von Exxon Mobil durchgeführt.

Beteiligte Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen Mutterunternehmen Land Anteil
Exxon Neftegas Ltd. ExxonMobil USA 30 %
SODECO (Sakhalin Oil & Gas Development Co. Ltd.) Japan Petroleum Exploration Co., Japan National Oil Corp., Itochu, Marubeni Japan 30 %
ONGC Videsh Ltd Oil and Natural Gas Corporation Indien 20 %
Sakhalinmorneftegas-Shelf Rosneft Russland 11,5 %
RN-Astra 08,5 %

Quelle: [1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt wurde 2001 begründet mit Unterstützung des russischen Staates. 2005 begann die Produktion im Feld Tschaino (Chayno), 2010 in Odoptu und 2015 in Arkutun-Dagi. Erdöl und Erdgas werden mit Tankern und mittels einer Pipeline auf das Festland transportiert. 2011 wurde die weltweit größte Bohrlänge in Odoptu mit 12.443 Metern erreicht, 2014 in Tschaino auf über 13.000 Metern Länge.

Das Projekt wurde auch nach den Wirtschaftssanktionen zwischen Russland und den USA seit 2014 fortgesetzt.

Am 1. März 2022 verkündete ExxonMobil den Ausstieg aus dem Projekt. „Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse beginnen wir mit dem Prozess zur Einstellung des Betriebs und entwickeln Schritte zum Ausstieg aus dem Sachalin-1-Projekt.“[2] Nach dem vollzogenen Rückzug ist die Ölförderung zum Erliegen gekommen.[3]

Anfang Januar 2023 war laut Betreiber die Fördermenge wieder bei 65 % der möglichen Kapazität, bis Ende Februar soll diese wieder bei 100 % liegen.[4]

Umweltprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umweltschutzorganisationen wie WWF wiesen mehrmals auf Belastungen der Umwelt durch die Produktion hin.[5] Umweltschutzauflagen der russischen Behörden für den Transport der Rohstoffe durch Nahrungs- und Lebensgebiete von Grauwalen werden nicht eingehalten.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Consortium Members Exxon Neftegas
  2. ExxonMobil to discontinue operations at Sakhalin-1, make no new investments in Russia. Abgerufen am 2. März 2022 (e, n).
  3. Petersdorf/Wagner, FAZ, 1. Oktober 2022, S. 28. Russlands Öl-Prestigeprojekt ist zum Erliegen gekommen.
  4. Russia Restores Output At Major Oil Project After Exxon’s Exit. Abgerufen am 10. Januar 2023 (englisch).
  5. "Эксон Нефтегаз Лтд" идет на нарушение природоохранного законодательства (Exxon Neftegas verletzt Umweltschutzgesetzgebung) WWF, 21. Oktober 2008 (russisch)
  6. Ölindustrie vertreibt bedrohte Westpazifische Grauwale IFAW, 20. Juli 2016

Koordinaten: 52° 28′ 48″ N, 143° 17′ 9,6″ O