Saint-Pierre-le-Jeune protestant

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Turm, Ansicht von Norden
Hauptportal

Die Église Saint-Pierre-le-Jeune protestant [1] ist eines der kunstgeschichtlich und architektonisch bedeutendsten Kirchengebäude der Stadt Straßburg im Elsass. Der Name hat seinen Grund im Vorhandensein dreier weiterer Peterskirchen in derselben Stadt: „Alt-Sankt-Peter“, aufgeteilt in eine katholische und eine protestantische Kirche, und „Jung-Sankt-Peter (katholisch)“, eine mächtige neuromanische Kuppelkirche aus dem späten 19. Jahrhundert.

Die Kirche ist seit 1524 protestantisch.

Architektur und Ausstattung

  • Ältester Teil der Kirche ist die als Grabkrypta verwendete kleine Unterkirche, Überrest einer im 7. Jahrhundert errichteten Columbankirche.
  • Aus dem 11. Jahrhundert stammen drei der vier Arkadengänge des Kreuzgangs[2], der vierte Arkadengang stammt aus dem 14. Jahrhundert.[3]
  • Der gotische Hauptbau mit seinen zahlreichen Kapellen und dem aufwändigen Kreuzrippengewölbe[4] stammt aus dem 14. Jahrhundert. Aus dieser Zeit und den folgenden anderthalb Jahrhunderten sind zahlreiche Fresken[5], Grabplatten und -Denkmäler, der Taufstein [6], das Mittelbild des Hauptaltars [7] sowie der im Elsass inzwischen einzigartige Lettner erhalten.[8]
  • Im Jahr 1780 entstand die (1950 und 1966 restaurierte) LettnerOrgel von Johann Andreas Silbermann, die überregionale Bekanntheit genießt. Helmut Walcha nahm hier einen großen Teil seiner Einspielung des Bachschen Orgelwerks auf. Aus dem gleichen Jahrhundert stammen auch die Kanzel sowie ein anderer Altar.
  • 1897–1901 wurde die zum Teil verfallene Kirche vom Karlsruher Architekten Carl Schäfer, einem der wichtigsten Vertreter der neugotischen Sakralarchitektur Deutschlands, grundlegend überholt. Dabei wurde unter anderem der Eingang seitlich verlegt und ein neues Hauptportal geschaffen, eine Kopie des Nordportals der Fassade des Straßburger Münsters. Der Kreuzgang erhielt eine polychrome Bemalung nach dem Vorbild des Hortus Deliciarum.[9] Auch die lebensgroße Taufengelsstatue samt Kapelle und die Chorglasfenster [10] stammen aus dieser Zeit.

Eine 1762 von Johann Andreas Silbermann im katholischen Teil der damals zweigeteilten Kirche eingerichtete Orgel wurde 1865 in die Sankt-Moritz-Kirche der Gemeinde Soultz-les-Bains überführt. 2006 bis 2008 wurde sie dort vom Hause Alfred Kern & fils in ihren Zustand von 1848 restauriert, der einen Kompromiss zwischen der ursprünglichen, barocken Silbermann-Einstellung und der späteren romantischen Klang- und Harmonieerweiterung darstellt.

Bildverweise

  1. Ansicht
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  3. Ansicht
  4. Ansicht
  5. Ansicht
  6. Ansicht
  7. Ansicht
  8. Ansicht
  9. Ansicht
  10. Ansicht

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