Schafkopf-Sprache
Die Schafkopf-Sprache bezeichnet eine Vielzahl von Sonderausdrücken, die hauptsächlich beim Kartenspiel Schafkopf angewendet werden. Diese sind für Außenstehende meist nicht verständlich. Oftmals werden assoziative bis derbe Begriffe verwendet. Meckern, schimpfen und granteln gehören zum Schafkopfspiel und sind gewissermaßen das Salz in der Suppe. Im folgenden einige übliche Redewendungen.[1][2]
Notiz zur Aussprache: Die hier aufgeführten Ausdrücke werden überwiegend in der Transkription der altbairischen Mundart wiedergegeben, wiewohl die gängigsten Begriffe natürlich über ganz Bayern verbreitet und somit auch im ostfränkischen, schwäbischen und hessischen (Aschaffenburg, Odenwald) Dialektkontinuum zu finden sind. Regionale Spezialitäten werden als solche ausgewiesen.
Kartennamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eigennamen der Ober und Unter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsch | Schafkopf-Sprache |
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Eichel-Ober | der Alte (bairisch da Oide), der, den keiner kann, der is hoch, des is ned da Gleansde (fränkisch für: „das ist nicht der Kleinste“), der höchste in Bayern, der Josef |
Gras/Grün-Ober | der Blaue, Grüne, des Peterl(e), der Schinder-Hansl, der Jäger, der Laubige, der Biber, der Trommler |
Herz-Ober | der Rote, Herzer, Fuchs, Lump, Bremser-Dirk (verhindert drei Laufende), Erdbeer-Schorsch, Bardolio (Aschaffenburger Region), Schindahans (Niederbayern) |
Schell(e)n-Ober | der Runde, der Schiache (der Häßliche), (Schelln-)Buckel(ige), Mehlhaans, Glöbberer, Gelbe, Braune, Bunte, der Schlamberde (fränkisch für: „der Schlampige“), Scheißer, der Nie-Stach, die späte Bremse (verhindert gerade nicht mehr die drei Laufenden) |
Eichel-Unter | der Alte Unter (bairisch da Oide unda), der Wensel, der Junge (anlehnend an den Eichel-Ober) |
Gras/Grün-Unter | der blaue Unter, der Pfeiffer |
Eigennamen der Asse bzw. Säue
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsch | Schafkopf-Sprache |
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Eichel-As | Eichel-Sau, die Alte (bairisch de Oide), die 1, die Waldschnepfe, Waldsau, Haus-Sau, poetisch: De oide dreibt de Buam zam, dahoam liagts, mit da Oidn geht’s aufs Waldfest, Oide mach an Buckl, Alte Liebe rostet nicht, auf Alte raus mit Matz, mit da Oidn bist guat ghoitn, alte ramsige Eischel, mit da Oidn is ka Sünd, d’Mama, „I spiel mit der dahoim“ (Allgäu), die Rotbusch-Fotzn (Bezug auf Eichhörnchen, Oberfranken) |
Gras-As | Gras-Sau, die Blaue, alte Frau Landrat, Gärtnerin, d’Blue Mary Lu, die Blausäure, Förster-Christl, die 2, Bäckerwam, Dolores, Adria, das Blumenstöckerl, Stadtparkliesl, Cordon Bleu (Auf die Cordon), Donau, Mannschaft (Anlehnung an den TSV 1860 München), Abdellaoue (Verballhornung von „Auf die Blaue“), Bsufferne, die Salat-Bärbel, Försterin/Forstmeisterin (mit der Blauen, der Genauen/da wirst schauen, Blau-Sau is Hausau!, Wie ist der Mann? – Blau ist der Mann! usw.), mit der Blauen, der Genauen, mit der Mannschaftsaufstellung (Anlehnung an die ehemalige Stadionzeitschrift des TSV 1860 München) |
Herz-As | (ohne spezielle Bezeichnung, da sie nicht gerufen werden kann), die Rote, als Trumpfschmiere manchmal ’s Pfund |
Schellen-As | Schellen-Sau, die Runde, Kugel, Kugelbauersophie/-theres [Oberbayern], die 4, Bum(b)s/Pumpe/Bumbl, Bumskugel, Bucklerte, Hundsgfickte, Geldsau, Dümmste, Schlass, Benzin-Resi/Sau, Lump(-ate/-ige), Schlechterne, Schellige, die wo die Bauern ’zammtreibt, der Sauhund (sowie eine Vielzahl sehr bildhafter Bezeichnungen wie z. B. de wo da Hund dromhockt, der Hund flackt drauf [Schwaben], Hundaufghockte [Oberbayern], Hund auf Sau [Aschaffenburg], Doggie, Bäber-/Odlmannsgwadschn [Mittelfranken]), Christbaumkugelsau, Schwanzeldrahtsaufi, Kuglbäurin, Hannes-Sau, Rapunzel, as Stodlfenster, die Firabechere |
Einige andere Kartennamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsch | Schafkopf-Sprache |
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Zehner | Eisenbahner, Schwellnhupfa |
Neuner, Achter, Siebener (Spatzen auch Farbkarte beim Solo) | Spatzen, Nichtser, Lusch(e)n, Leere, Zwiebeln, Hupen, Faule, Deppen |
Asse und Zehner | Schmier(age), Volle, Lange, Ganzer |
Ober (beim Wenz: Unter) | Bauern, Herren, Speisenträger, Buckel, Haxn, Harte |
Unter (und Ober) | Wenzen, Buam, Eichel-Unter = „Beisser“, Schellen-Unter = „Flying Her(r)mann“ |
ein Ober oder Unter, der die Kette der Laufenden bei der Gegenpartei unterbricht | Bremser, Billigmacher, Zahlbremse, Laufbremse, Uhrenbremse (Allgäu) |
Eichel- und Grasober zusammen | Hochzeit |
Ass, Zehner (und König) derselben Farbe | Einundzwanzig (Fünfundzwanzig) |
Karte der Farbe Eichel | Eichhorn |
Herz König | Max(i) |
Eichel Sieben | Soacher, Spitz (Übernahme aus dem Kartenspiel „Wattn“) |
Schellen Sieben | Belle, Welle (Übernahme aus dem Kartenspiel „Wattn“) |
Schellen Acht | Senf, Oschboa, Bimbel |
Spielbezeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsch | Schafkopf-Sprache |
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keine Spielansage | weg/weiter/weitweg (als Variation auch: Weiber), servus/tschüs, zua, ford (die tun was), wei-tout (weidu), im Stile einer Spielansage: „Ich habe ein weiter!“ oder „Ich bin weiter!“ (oft auch nur gestisch durch Abwinken angedeutet) |
Spielansage | „daad scho“ (so wie der aus „Tod in Venedig“), i spui, i daad (spuin) – ich würde (spielen), i(ch) würd’, i däs (Schwaben), Spülung, Spielung, Spieletto, Interesse, a Noudigs |
Normalspiel | Spelunkn, a Bisserler wos geht scho, a kloans, i kant, Spielzeug, i häd a Spüll, auf die (Bumbl, Blaue, Alde…) |
mit der Eichel-Sau | Oide, häif zoin! zur Not! (Oberfranken), Alte Hilf! |
Wenz | Einen (zum Weinen), Wenn er gang, Wenz no scho gwonna wär, Wenn’s recht is’/nix ausmacht/nix kost/ned stört, AdWenz, Gustav (z. B. Gras Gustav), Wendo, Wendolin, Wenzlinger, Wenzeslaus, Stanislaus Wenzinger (Stani), Wenz saa mou (Mittelfranken), die Glannen („Kleinen“) stechen, Nur die Unter, Quendolin (Allgäu), Spiele Einen (Allgäu) |
Geier | Giggärigie, Kerwas-Wenz, Nur die Ober |
Solo | Silo, Sticht, bricht (z. B. „Herz bricht“), prügelt (z. B. „oache prügelt“) |
Eichel-Solo | Oache sticht, Oache fressn d’Sai, Eikkelen stekkelen, Eich hoid da Deifi (Teufel) |
Gras-Solo | Gras/Grün/Blau/Blatt sticht, A Grians in d’Suppm, Grünes Gras frisst der Has’, Grün/Blau scheißen die Gäns’ im Monat Mai/in Wien, Grün ist die Heide, Grün wie mein Haar, Wennst nei Brennnessl’n neilongst, Auf d’Fregatten |
Herz-Solo | Herz sticht, Herzlich lacht die Tante, ein herzliches (Allgäu), Herz im Leib verzage nicht |
Schell(e)n-Solo | Schell(e) sticht, Schellinski war ein Pole, Schelln für die Schnelln, Schella wiad’ Wella („Schellen wie die Wellen“), Wennst auf’n Baggn griggst, Schell’n zum verprell’n, A Schelln ko’st ham, Auf die Kugeln |
Tout | A Karte oda a stückle Holz |
Einverstanden | basst, guat, gääht, dua zua, ’s Recht (oft auch nur gestisch durch Abwinken angedeutet) |
Stoß | Schuss, Kontra, Spritze, mit Musik, mit Beilage, Pumpe, Touché(r), Bums, drauf ana, tsè, 25 Öre dagegen, Wichse, damit’s was kost’. da klatsch i da oine |
Stock | Pott, Pinke, Henna |
Sonstige Ausdrücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige „offizielle“ Ausdrücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schafkopf-Sprache | Deutsch |
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Blatt | genereller Ausdruck für die aktuellen Karten |
Abspatzen | sich einer Farbe freimachen |
Schmieren, Mach ihn/nan fett! | dem Partner hohe Augen (Asse und Zehner) zugeben |
Auf die Käffer/Dörfer, aufs Land | Ankarten von Farben. |
Augen | Punkte |
Schneider | weniger als 30 (31 als Spieler) Punkte am Ende des Spiels |
schwarz | keinen Stich gemacht haben |
Ausspieler, erster Mann, auf eins | der das Spiel eröffnende Mitspieler |
Mittelhand, zweiter/dritter Mann, auf zwei/drei | die hinter dem Ausspieler an Position 2 und 3 sitzenden Mitspieler |
Hinterhand, letzter Mann, hinten | der letzte hinter dem Ausspieler sitzende Mitspieler |
davonlaufen, untendurch spielen, unterspielen, jodeln | Ausspielen der Ruffarbe „unter der Sau“ durch den Gerufenen, wenn dieser 4 oder 5 Karten der Ruffarbe besitzt |
Fehlfarbe | Farbe, die der Solospieler zusätzlich zu der als Trumpf bestimmten Farbe hat (außer As) |
Gegenspieler | Nichtspielerpartei |
Spielmacher | Spielansager |
Mitspieler | Partner des Spielmachers |
Brunzkartler, Brunzkater, Brunsbuh, Brunskartler, Bieselbruder | Ersatzspieler, der einspringt, wenn ein Spieler auf die Toilette muss |
Kurzer Weg | Spielmacher oder Gegenspieler sitzt direkt hinter dem Ausspieler |
Langer Weg | Spielmacher oder Gegenspieler sitzt Hinterhand |
Verschiedenes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schafkopf-Sprache | Deutsch |
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schmieren | dem Partner hohe Augen (Asse und Zehner) zugeben; als Schmier können allerdings – richtig gesetzt! – alle möglichen Karten fungieren |
„Die geht/läuft!“ „Laufsau!“ | Kommentar, wenn beim Suchen der Sau diese sticht, d. h. – entgegen der Absicht des Suchers – nicht abgestochen wird |
nimma stecha | sich sicher sein, dass man alle Stiche macht |
durch | schwarz gespielt |
zwiebeln (neizwiebeln usw.), sieben (acht, neun) Augen für Kenner | keine Punkte (Neuner, Achter, Siebener) zugeben |
zumachen (der macht’s zu usw.) | 61 (bzw. 60) Augen erreichen |
blank | nur eine Karte einer Farbe (oder nur einen Trumpf) besitzen |
besetzt | zwei Karten einer Farbe besitzen |
lang(e Farbe)/Fahne/Flöte/Fackel | mehr als 2 Karten einer Farbe besitzen (Gegensatz auch: Kurze Farbe) |
Bauernsprechstunde/„Dan mir Wattn?“/Radfahrerei | (verbotene) verbale Spielbeeinflussung |
Kindergeld | Zusatztarif für laufende Ober |
a Spritzn hast schneller wie a neue Mützn, g’spritz is glei | Versuch der Verunsicherung des Gegners vor der Spielansage |
kurz vor’m Loch verreckt/verhungert, vor da Haustür/vorn Abort in d’Hosn gschissn/bieseld, Luft ausganga | äußerst knapp verloren |
Zange, Gewehre zum Rathaus, Gemma, d’Schling aufbaut | man sitzt Hinterhand und macht die letzten Stiche |
der fünfte Mann g’hört untern Tisch, dem Kiebitz ist kein Spiel zu teuer, du machst doch scho beim Zuaschaugn Fehler |
Zuschauer haben ruhig zu sein |
ohne Alten net zu halten/ironisch: Stechts ’n zam; Antwort: Wart, i hoid glei as Messa/ironisch: I glaub den kann I, „Wer den sticht, kommt in d’Buid-Zeidung“, des san Waschl! | Kommentar zum Einsatz des Eichel-Obers |
was ma ko, soll ma do; Trumpf wegschmeißn und ned stechn is a Sünd’, den hau i oba vom Moped, der sticht a grod oamoi, des is mei Jüngster! | Kommentar zu einem (teuren) Trumpfstich |
größer werden’s von selber, mit die Gloana ziagt ma die Groß’n | Kommentar zum Ausspiel eines kleinen Trumpfs |
Z’gloa sans glei | Kommentar zum Stechen eines Trumpfs |
Bauernsterben (is koa Verderben), Bauerntreffen, Bauernleich, Oberreiten, Gipfeltreffen | Zusammentreffen mehrerer Ober in einem Stich |
Mit am Unter gehst need unter, a Unter fällt net nunder, so ein Unter tut ein/wirkt oft Wunder!, Der Unter macht’s munter!, Sau, König, Unter – konn koana drunter |
Kommentar zum Ausspiel eines Unters |
Der Rote ist ein Hund | kommentiert die Tatsache, dass der Herz-Ober oft zu unmotiviertem Legen verleitet |
An Keni leid’s, vier Aug’n sans a Schmierst ned viel und schmierst ned wenich – schmierst an Kenich! |
Kommentar zum (halbherzigen) Schmieren eines Königs |
ned mehra ois’a wert is, kost neifurzn/hieschpotzn a, der glangt da niad! | Kommentar zum Einstechen mit einem kleinen Trumpf |
luarn | beobachten des Spielablaufs von außenstehenden Dritten bzw. beim Mischen in die Karten schauen |
gesperrt | Man hat ein gutes Rufblatt, jedoch keine Ruffarbe (= keine Farbe ohne As) |
wasch dir d’Händ/de Finger!, du host doch an toten Vogel in der Daschn!, wasch da mal dei Händ’, host du gstopft?! |
Beschwerde an den Kartengeber, wenn das Blatt schlecht ist |
nur Zwiebeln/Soße etc. auf der Hand haben, a richtige Lett’n auf der Hand, lauter Mümmler gibst ma heit | ein schlechtes Blatt haben |
Omablatt/-spiel, totes Spiel, Gaberseeer, Stützstrumpf-Solo/-Wenz, Spiel mit der Bettkappen | sehr gutes Blatt bzw. unverlierbares Solo |
mit voller Hose kann jeder stinken/der hot die Händ’ voll Bratzn! | Kommentar zu besagtem Omablatt (s. o.) |
Olympiastich | Stich mit 40 oder mehr Punkten |
vo jädm Hof an Hund, in jedm Dorf a Maibaam, von jeder Sau a Worscht von jedem Dreck ein Muster |
auf keiner Farbe frei sein |
die erstn Pflauma san madig/erster Gwinn macht Beidl dünn/erster Gwinn machts Sackl gring/ s erschde Gwenna ghert de henna | beschreibt die Erfahrung, dass der Gewinner am Beginn des Abends am Ende oft doch verliert |
da hat si scho amoi einer totg’mischt/im Nachbardorf hams oam d’Karten aus de Händ’ operiert/neilich hams oan ausgrobn, der hod immerno gmischt/Ja bist den du aus Gebertsham?/glei fanger die Kartn as brenner a/in Chicago is der Mischerfriedhof! | Kommentar zu sehr ausführlichem Mischen |
Quod lux lux – was licht, licht/wos liggt, des bickt/was licht, bicht/Tisch hoat Recht | gespielte Karten dürfen nicht mehr zurückgenommen werden |
laß die Toten ruhen/was liegt, ist tot/was de tisch gefress hot | abgeschlossene Stiche dürfen nicht mehr eingesehen werden |
Dann ab zum Urologen!, Waschen! | Kommentar nach Ansage eines „Eichel sticht“ |
Wurmannsquick, Weinzierlein, Rosenheim, Seckmauern, Detter, Laibarös, Schmerb, Uetzing, Hoppachshof, Zdummzumbrunznbrunn, Handthal, Hinterschoaßbislbach usw. | Standorte fiktiver Schafkopf-Akademien („da muasst amal an Kurs belegen“, „Ab nach Uetzing in die Kartschule!“) |
Kartn in ehrliche Händ / Immer der, der frogt | Antwort auf Frage „Wer muss geben“, wenn man dran ist |
Klupp’ | eigentlich verbotenes Anzeigen, dass man eine Farbe frei ist |
Black Jack | das Spiel ist bzw. wird schwarz gewonnen |
Entsetzlich | Die gewonnene / verlorene Summe beträgt 1,60 Euro (Allgäu) |
A Herz hod a jeder, und wer koans hod is a Lump, Hans oder Peter, Herz hat jeder | Aufforderung an den Gegner, gefälligst Herz zuzugeben, und nicht zu stechen (nur wenn Herz kein Trumpf ist) |
Drei und Schneider, scho geht’s weida! Vier und nicht, verziagt’s da ’s Gsicht! / Vier und nicht, ein Gedicht! | Kommentare zur Berechnung von drei Laufenden plus Schneider, bzw. von vier Laufenden und Schneider-Schwarz am Ende eines Spiels |
Der eine zieht, der andre schleift. / Der eine draht (dreht), der andre schleift. (wie beim Messerschleifen) | Die zwei Partner während eines Rufspiels stehen früh fest und stechen abwechselnd, speziell auch durch abwechselndes Anspielen von Farben, die der Mitspieler frei ist, die aber durch die Feinde zugegeben werden müssen (oder mangels Trumpf nicht mehr gestochen werden können). |
Einmal hoch und einmal nieder ist der Arsch vom Onkel Frieder / Tante Frieda / Einmal groß, einmal klein, dann muss das Spiel gewonnen sein | Die zwei Partner während eines Rufspiels spielen abwechselnd einen hohen und einen niedrigen Trumpf aus. |
Coburgern / Böhmisch Kartn / Böhmisch Rückwärts | Ein Spieler spielt entgegen der üblichen Spielweise z. B. bei einem Sauspiel und tut so, als ob er die Ruf-As hätte, obwohl er sie nicht hat und versucht dadurch die Gegner zu täuschen. |
Holzkirchner-Eröffnung | Der Spieler spielt, als ersten Spielzug wenn er selbst erster Mann ist, die Farbe der gesuchten Sau mit einem blanken Zehner an, was je nach Blatt ein großes Risiko darstellt |
Des is für’s Volk! | Kommentar bei der eigenen Spielansage, um ausdrücken, dass man nicht stark ist. Wird manchmal auch zur Verwirrung genutzt. |
Griechisch-römische-Eröffnung | Mit dem ersten Zug die Mitspieler bewusst mit einer anderen Farbe in die Irre führen (Allgäu). |
Spiele Einen-Durch ohne Vier | Gepflegte Redensart aus dem Allgäu um die Gegner einzuschüchtern und bezüglich der Laufenden in die Irre zu führen. |
Rennsau | Bezeichnung für das Farb-As, welches die angespielte Farbe sticht |
Da war der Schnee-Ober/Holz-Unter im Spiel! | Kommentar wenn ein eigentlich schon verloren geglaubtes Spiel doch noch gewonnen wird. Schnee-Ober bzw. Holz-Unter gelten dabei als mysteriöse Trümpfe, die eben nur bei besonderen Spielen auftreten. |
Buckel-Wenz | Bezeichnung für einen besonders aussichtslosen Wenz. Unabhängig davon, ob er letztlich doch gewonnen wird oder nicht. |
A Besn | Bezeichnung für unbespielbare Karten |
A Hund | Als Hund bezeichnet man ein Spiel, bei dem der Spieler schon vor Beginn weiß, dass ein sehr hohes Risiko besteht, dieses Spiel zu verlieren. |
A Fred | Durchaus ambitionierter jedoch nicht zu gewinnender Wenz |
Bei am Wenz/Geier kommen Ässe! | Nach einem Wenz/Geier meist angesagter Spruch, da der Einzelspieler beim Anspielen eines Asses des Gegners Farbe zugeben muss. |
Deppal-Klopfa / Kili-Klopfa | Bezeichnung für ein Legen/Klopfen, welches als unnötig oder taktisch unklug erachtet wird. |
Ma muss die Stiche net machen, ma muss se nur machen könna | Aussage, wenn der Mitspieler bereits so hohe Trümpfe spielt, dass man seine hohen Trümpfe aufsparen kann. |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schafkopfisch-Deutsch im Bayerischen Rundfunk ( vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive)
- ↑ Schafkopfweisheiten der Schafkopfschule e. V.