Scharrenberg (Bergisch Gladbach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Scharrenberg
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 51° 1′ 23″ N, 7° 5′ 37″ O
Höhe: 92 m ü. NN
Scharrenberg (Bergisch Gladbach)
Scharrenberg (Bergisch Gladbach)

Lage von Scharrenberg in Bergisch Gladbach

Scharrenberg ist ein Wohnplatz und ehemalige Mühle im Stadtteil Schildgen von Bergisch Gladbach.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortslage liegt südlich der L 101 am Ende von Schildgen Richtung Odenthal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortslage entwickelte sich um die gleichnamige Scharrenberg-Mühle, auch Hovermühle genannt. Die dem Hoverhof zugehörige Mühle bestand seit mindestens 1278. Neben der Hovermühle wurde 1850 in der Nähe noch eine weitere Mühle, die Neumühle errichtet. Stand 1998 sind noch das Gebäude und Teile des Mühlwerkes der Hovermühle erhalten. Von der Neumühle ist nichts mehr erhalten.[1]

Aus einer erhaltenen Steuerliste von 1586 geht hervor, dass die Ortschaft Teil der Honschaft Grimßgewalt im Kirchspiel Odenthal war.[2]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit Scharrenberg bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Scharberg. Aus ihr geht hervor, dass sie zu dieser Zeit Teil des Unterkirchspiels Unterodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[3]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. Scharrenberg wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist ab der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 auf Messtischblättern regelmäßig als Scharrenberg oder ohne Namen verzeichnet.

Scharrenberg war seit jeher Teil der katholischen Pfarrgemeinde Odenthal bis zur Abpfarrung von Schildgen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung kam Scharrenberg 1975 mit Schildgen zur Stadt Bergisch Gladbach.Funkenhof.

1828 wurde die Scharrenberg-Mühle zusammen mit den Mühlen Hollandsmühle, Funkenhof und Stein mit insgesamt 69 Einwohnern erwähnt.[2]

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 16 Mühle
1845[5] 39 4 Ackergut und

Wassermühle

1871[6] 25 4 Hofstelle
1885[7] 19 4 Wohnplatz
1895[8] 37[9] 6 Wohnplatz
1905[10] 24 4 Wohnplatz

Denkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teile der ehemaligen Mühle gehören zum Bodendenkmal Hoverhof.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hovermühle = Scharrenberg-Mühle | Mühlenrecherche. Abgerufen am 26. September 2023.
  2. a b Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  3. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  5. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Davon separat als Wohnplatz aufgeführt unter „Neue Hovermühle“ ein Haus mit drei Einwohnern.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.