Schipp

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Schipp war ein Hohlmaß und wurde für Getreide, Salz und Steinkohle genommen.

Es wird in der Literatur oft als norwegisches Maß geführt, wobei skandinavisches Maß auf Grund der ehemaligen politischen Verhältnisse treffender wäre. Schipp entsprach dem Scheffel und wurde auch als Achtel bezeichnet.[1]

Die Maßkette von der Tonne, der Tonde, abwärts war:

  • 1 Tonde = 8 Schipp = 32 Viertel = 64 Achtel = 144 Potter = 7007,4 Pariser Kubikzoll = 139 Litres
  • 1 Pott = 0,9653 Litres[2]
  • 1 Schipp = 874 Pariser Kubikzoll (Getreide- u. Salzmaß)

Steinkohle und spanisches Salz wog man abweichend zur Tonne norwegischen Salzes von 10 Scheffel/Schipp = 173 Litre[3] so:

  • 1 Tonne = 8 Schipp = 176 Pott = 8571 Pariser Kubikzoll = 170 Litres[4]

In Dänemark gehörte das Maß zum idealisierten Flächenmaß. Die Maßkette war hier

  • 1 Tönde = 8 Schipp = 32 Fjerdingkar = 96 Albus

Die Tonne oder 8 Schipp sogenanntes Hartkorn (Roggen oder Gerste) als Ertrag legte die Bodenfläche, abhängig von der Bodenqualität, fest. Die Menge Hartkorn war der Maßstab für die Abgabenberechnung auf Land, Wald und Mühlen.[5] Das Maß wurde schon im Jahr 1690 eingeführt.[6]

Flächenmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schipp war auch ein Flächenmaß in Schleswig.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürgen Elert Kruse: Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, welcher von den Währungen, Münzen, Gewichten, Maßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und außer Europa gelegenen Städte und Länder …. Verlag der Erben des Verfassers, Hamburg 1808, S. 303.
  2. Gustav Wagner, Friedrich Anton Strackerjan: Kompendium der Münz-, Maß-, Gewichts- und Wechselkurs-Verhältnisse sämtlicher Staaten und Handelsstädte der Erde. Verlag Teubner, Leipzig 1855, S. 93.
  3. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 351.
  4. Georg Thomas Flügel: Kurszettel fortgeführt als Handbuch der Münz-, Maß-, Gewichts- u. Usancenkunde. Herausgeber: L. F. Huber. Verlag der Jägerschen Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1859, S. 97, 208.
  5. Verein praktischer Kaufleute: Neuestes Illustriertes Handels- und Warenlexikon oder Enzyklopädie der gesamten Handelswissenschaften für Kaufleute und Fabrikanten. Band 2, Verlag Ernst Schäfer, Leipzig 1857, S. 317.
  6. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse …. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 451.
  7. Johann Hübner, Friedrich August Rüder: Zeitungs- und Conversations-Lexikon. Ein vaterländisches Handwörterbuch. Band 4, Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1828, S. 108.