Schloss Hennersdorf (Oberlausitz)

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Schloss Hennersdorf
Schloss Hennersdorf

Schloss Hennersdorf

Daten
Ort Jędrzychowice, Gmina Zgorzelec, Woiwodschaft Niederschlesien
Koordinaten 51° 11′ 2,8″ N, 15° 1′ 4,5″ OKoordinaten: 51° 11′ 2,8″ N, 15° 1′ 4,5″ O
Schloss Hennersdorf (Niederschlesien)
Schloss Hennersdorf (Niederschlesien)

Das Schloss Hennersdorf (polnisch Zamek w Jędrzychowicach) ist ein ruinöses Schloss in Jędrzychowice (deutsch Hennersdorf) in der Landgemeinde Zgorzelec, Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt auf dem rechten Steilufer der Lausitzer Neiße und gehörte ab 1815 zu Preußen. Seit 1945 gehört es zum polnischen Teil der Oberlausitz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1533 gehörte das Dorf Hennersdorf dem 1485 in Nürnberg geborenen Sebastian Schütz, der es 1553 an seinen Schwiegersohn Joachim Schmied und Hans von Hoffmann verkaufte. Schon damals bestand vermutlich ein Herrenhaus. Im Jahr 1608 brachte Anna von Hoffmann, die den Besitz mangels männlicher Erben erhalten hatte, diesen in ihre Ehe mit Heinrich Ritter ein.[1] Die neuen Besitzer erweiterten das Herrenhaus 1611. Der Turm stammt vermutlich aus dieser Zeit. Als Besitzer folgten die Familien Heige und Selig.

Im 19. Jahrhundert wurde der Bau zeitgemäß umgestaltet. Nach dem Übergang an Polen 1945 wurde das beschädigte Herrenhaus bis 1958 genutzt. Mangels Renovierung verfiel es dem Verfall und wurde aufgegeben.

Bauwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kernbau ist ein dreigeschossiger vierachsiger Baukörper, an den hofseitig ein kurzer Seitenflügel anschließt. Der Bau ist durch einen achteckigen Treppenturm mit geschweifter Zwiebelhaube akzentuiert. Drei Giebel über den Schmalseiten bereichern den Bau. Die Giebel sind durch Pilaster und verkröpfte Gesimse aufgeteilt und in zum Teil geschweifter Silhouette mit Voluten begrenzt. Eine Wassermanngruppe bildet den Abschluss des hofseitigen Giebels.

Die Fassaden weisen Reste von Sgraffitoputz auf. Die heute nicht mehr erhaltene Bauinschrift „HANC EXEDRAM AEDIFICIO HVIC EXSTRUCTO RECENS ADSTRUXIT HENR. A RITTER DE C, IN HENNERS(DORF) ANO CHR. MDCXI“ verweist auf den Bauherren und das Baujahr 1611.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien: Schlösser und Feste Häuser der Renaissance. Weidlich, S. 79.
  • Lars-Arne Dannenberg, Matthias Donath: Schlösser in der polnischen Oberlausitz (Pałace na polskich Łużycach Górnych). 1. Auflage. Schlösser in der Oberlausitz Band 4. Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland, Meißen 2011. Seiten 168–170.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manor in Jędrzychowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Romuald M. Łuczyński: Burgen und Schlösser in Niederschlesien. Oficyna Wydawnicza Politechniki Wrocławskiej, Wrocław 1998, ISBN 83-7085-350-1 ([1]).
  2. Lars-Arne Dannenberg, Matthias Donath: Schlösser in der polnischen Oberlausitz (Pałace na polskich Łużycach Górnych). 1. Auflage. Schlösser in der Oberlausitz Band 4. Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland, Meißen 2011. Seite 169.