Schloss Heynitz

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Schloss Heynitz (um 1900)

Schloss Heynitz ist ein kleines Schloss aus dem 10. Jahrhundert. Es liegt im Ortsteil Heynitz der Stadt Nossen im Landkreis Meißen.

Von der Gründung des Schlosses bis zum Jahr 1945 waren Gebäude, Hof und Ländereien im Besitz der Familie von Heynitz. Nach 1945 werden die Räume für Schulklassen, Kindergarten, Gemeindeamt und anderes genutzt. Heute sind hier das Gemeindeamt, zwei Wohnungen, der Festsaal und eine Heimatstube untergebracht. Seit 1991 wurden wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. 2004 wurden das Schloss und die umliegenden Wirtschaftsgebäude durch die Familien von Heynitz und von Watzdorf für 150.000 Euro von der Gemeinde zurückgekauft.

Baugeschichte

Schloss Heynitz wurde (nach einer urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1005) vermutlich im 10. Jahrhundert als Schutzburg mit einem Wachtturm zwischen Meißen und Wilsdruff errichtet. Die erste Anlage des jetzigen Schlosses dürfte im 12. Jahrhundert eine Pfahlgründung in sumpfigem Gelände des Tales gewesen sein. Ein turmartiges Bauwerk auf quadratförmigem Steinfundament mit aufgesetzter Fachwerkkonstruktion. Schutz bot ein Wall aus einer mehrreihigen Holzpalisade. Man nimmt an, dass im 13. Jahrhundert anstelle der Schutzpfähle eine Ringmauer entstanden ist. Der Wohnturm blieb in seiner äußeren Form erhalten. Im weiteren Verlauf fanden Erweiterungen im Norden statt.

Zwischen 1400 und 1500 wurde die Anlage in Richtung Osten vergrößert, wahrscheinlich entstanden hier auch die beiden Schmuckgiebel am hoch herausragenden Wohnturm. Um 1510 fand der Ausbau des Schlosses nach Süden statt, so dass die Anlage nach allen Seiten - bis auf einen 6 x 6 m großen Innenhof – geschlossen war. Um der Nordfassade ein ansprechendes Aussehen zu geben, setzte man zwei abgestufte Ziergiebel auf. Das Gesamtwerk wurde etwa 1585 vollendet.

In den Jahren 1847-1849 fand ein umfangreicher Umbau statt. Der Wendelstein im Südosten des Innenhofes wurde abgebrochen und durch ein Treppenhaus ersetzt. 1919/20 konnten umfangreiche Verbesserungen in den Wohnräumen durchgeführt werden. Elektrisches Licht, sanitäre Anlagen, Zentralheizung, Telefonanlage sowie ein kleiner Aufzug wurden eingebaut. 1937-1939 wurde nochmals der östliche Erker von Grund auf renoviert.

Koordinaten: 51° 5′ 27,9″ N, 13° 23′ 8,5″ O