Schloss Straupitz

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Schloss Straupitz
Schloss Straupitz um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Schloss Straupitz
Turmgebäude
Kornspeicher

Schloss Straupitz (auch Gutshaus Straupitz) ist ein Herrenhaus im Spreewaldort Straupitz in Brandenburg. Es dient heute als Schulgebäude einer Gesamtschule. ‎

Hauptgebäude

Ursprünglich befand sich hier eine von einem sechs bis acht Meter breiten Wassergraben umgebene Wasserburg. Ab 1644 war die Familie von Houwald Herr der Standesherrschaft Straupitz. Das heutige Schloss wurde in den Jahren von 1794 bis 1798 unter Karl Willibald von Houwald im Stil des Spätbarock[1] an der Stelle eines hier zuvor befindlichen Renaissanceschlosses errichtet. Das verputzte Gebäude ist schlicht gestaltet, verputzt und wird von einem Mansardwalmdach bedeckt. Die Fassade weist 13 Achsen auf und wird durch einen flach ausgebildeten Mittelrisalit und Eckrisalite gegliedert. Ab 1820 führte eine hölzerne Wasserleitung von Pintschens Quell Frischwasser bis zum Schloss, welches möglicherweise Verwendung in der Schlossbrauerei fand.

1945, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Familie von Houwald enteignet. Seit 1947 ist im Schloss eine Schule untergebracht. Eine Umgestaltung fand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Ein ursprünglich bestehender Dreiecksgiebel wurde 1973 abgerissen. Eine Restaurierung des Gebäudes fand von 1997 bis 2002 statt.

Turmgebäude

Gegenüber dem Schloss steht ein schlichter, verputzter Ziegelbau aus dessen Mitte sich ein Turm erhebt. Das Gebäude entstand 1805. In seinem Erdgeschoss befanden sich Pferdeställe, Lagerräume, Remisen und eine Wohnung. Im Obergeschoss war neben der Wohnung des Inspektors auch die Gutsverwaltung untergebracht. Der Dachboden diente als Getreidelager. Der Turm trug früher eine Uhr und wurde im Sommer als Feuerwachturm genutzt.

Kornspeicher

Auf halben Weg zwischen dem Schlossgebäude und der außerhalb des Schlossbereichs stehenden Dorfkirche Straupitz steht der etwa 1798 erbaute Kornspeicher. Die rechte Seite des Gebäudes, in der die massiven Mauern bis in das Obergeschoss reichen, wurde in der Vergangenheit als Eiskeller genutzt. Das Eis wurde im Winter auf dem Straupitzer See gebrochen und mit Fuhrwerken zum Eiskeller gefahren. In den oberen Etagen Wurde Getreide, Lein, Buchweizen und Hirse gelagert. Die Funktion als Kornspeicher dauerte bis 1992 an. Ab dem 1. September 2004 erfolgte eine umfangreiche Sanierung. Die Wiedereröffnung konnte am 24. September 2005 gefeiert werden. Im Kornspeicher befindet sich jetzt eine Ausstellung zur Geschichte von Straupitz, eine Töpferwerkstatt und ein kleines Lokal. Im Januar 2005 wurde der Freundeskreis Kornspeicher e.V. gegründet, der sich dem Erhalt und der Pflege des Gebäudes verschrieben hat. Im Speicher ist auch ein Stück der historischen von Pintschens Quell zum Schloss führenden Wasserleitung ausgestellt.

Villa mit Turm
Obelisken

Villa

Links an der Zufahrt zum Schlossbereich befindet sich die als Witwensitz der Familie von Houwald gebaute Villa. Der kleine Turm der Villa wurde bei einer Sanierung um seine Turmspitze eingekürzt. Im Gebäude sind heute Arztpraxen untergebracht.

Obelisken und Schlosspark

Die Zufahrt zum Schlossbereich wird durch zwei etwa 10 Meter hohe Obelisken markiert. Beide wurden 1996 saniert.

Der Schlosspark entstand nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks ab 1890 auf einem ehemaligen Wiesengelände. Er wird durch kleine Seen, Fließe, große Bäume und freie Wiesen geprägt und erstreckt sich über 12 Hektar. Der Baumbestand wurde aus unterschiedlichen Teilen der Welt zusammengetragen.

Literatur

Weblinks

Commons: Schloss Straupitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eschrich, Dehio, Seite 1033, andere Quellen Straupitz im Spreewald ordnet das Gebäude bereits dem Klassizismus zu.

Koordinaten: 51° 54′ 30,6″ N, 14° 7′ 4,8″ O