Schloss Urbach

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Schloss Urbach

Schloss Urbach, auch Eislinger’sches Schloss, ist ein im 17. Jahrhundert auf älteren Überresten gebautes Schloss in Urbach im Rems-Murr-Kreis.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Urbach wird ein Schloss erstmals 1434 in einer Kaufurkunde zwischen Georg von Urbach und Ludwig I. von Württemberg-Urach erwähnt. Darin belehnte Ludwig I. Georg von Urbach mit ⅓ seines Besitzes in Ober- und Unterurbach sowie dem Schloss. Durch vorhergegangene Kaufurkunden in Urbach ist das Schloss wahrscheinlich zwischen 1419 und 1434 erbaut worden.[1] Im Jahre 1440 wurde das Schloss von Georg von Urbach an Johann von Blosenstaufen verkauft.[2] Dieser wiederum verkaufte es 1464 für 2.400 Gulden an Ulrich V. von Württemberg.[3][4] 1481 wurde das Schloss von Graf Eberhard VI. von Württemberg das Schloss an Georg von Winkenthal als Mannlehen vergeben, welcher das Schloss 1501 an Veit von Horkheim verkaufte.[3] Spätestens im Jahre 1530 wurde das Schloss von Veit von Horkheim als Lehen aufgegeben und das Schloss verfiel.[4] Im Jahre 1565 kaufte der herzogliche Rat Balthasar Eislinger aus Schwäbisch Gmünd den Burgstall von Herzog Christoph von Württemberg und begann 1567 einen Neubau des Schlosses.[5] Die 1569 fertiggestellte Anlage verblieb bis ins 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Eislinger.[6] 1883 wurde das Schloss schließlich nach mehreren Besitzerwechseln vom „Komitee der Anstalt für entlassene weibliche Strafgefangene evangelischer Konfession“ erworben, welches es durch die Architekten Wittmann & Stahl aus Stuttgart umbauen ließ.[7] 1888 wurde zudem an der Südwestecke des Innenhofs ein Waschhaus angebaut.[8] Im Jahr 1928 wurde vom Architekten Stahl ein Erweiterungsbau des Hauptgebäudes fertiggestellt, welcher allerdings 1988 wieder abgerissen wurde.[9][10] Die Gemeinde kaufte nach dem Auszug des Heims 1980 das Schloss und ließ es darauffolgend renovieren.[11] Ab 1990 sollte das Gebäude als Alterswohnheim genutzt werden.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Fritz, Roland Schurig (Hrsg.): Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 112–113.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. Eigenverlag, Urbach, 1990, S. 23.
  2. Beschreibung des Oberamts Schorndorf. Herausgegeben von dem Königlich statistisch-topographischen Bureau; unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1851, Bissinger, Magstadt, 1963, S. 168.
  3. a b Beschreibung des Oberamts Schorndorf. Königl. statistisch-topographisches Bureau; Nachdruck der Ausgabe von 1851, Bissinger, Magstadt, 1963, S. 169.
  4. a b Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 24.
  5. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 26.
  6. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 34.
  7. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 36f.
  8. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 39.
  9. a b Wolfgang Mayer: Kulturdenkmale und Museen im Rems-Murr-Kreis. Theiss, Stuttgart, 1989, ISBN 3-8062-0571-X, S. 167
  10. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 45.
  11. Bürgermeisteramt Urbach [Hrsg.]: Schloss Urbach. S. 52.

Koordinaten: 48° 49′ 6,6″ N, 9° 34′ 25,7″ O