Schlosser-Base

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Die Schlosser-Base, auch Lochmann-Schlosser-Base oder LICKOR-Base genannt, ist eine superbasische Mischung aus Kalium-tert-butanolat und Butyllithium im Mischungsverhältnis 1:1, mit einer Elektronegativität von 0,82 nach Pauling.[1][2]

Reaktivität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die hohe Basizität dieser Mischung wird in der synthetischen (metall-)organischen Chemie genutzt, um reaktive anionische Verbindungen herzustellen. Beispielsweise ist mit dieser Superbase die Herstellung von Benzylkalium aus Toluol möglich. Auch Benzol und cis/trans-2-Buten werden metalliert.

Während die oben genannten organischen Verbindungen nicht mit Kaliumalkoxiden und nur langsam mit Alkyllithium-Basen reagieren, verläuft die Reaktion mit einer Mischung schnell.

Die Reaktivität der Schlosser-Base ist nicht mit jener isolierter Alkylkalium-Verbindungen identisch.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Schlosser: Superbases for organic synthesis. In: Pure and Applied Chemistry. 60. Jahrgang, Nr. 11, 1988, S. 1627–1634, doi:10.1351/pac198860111627.
  2. Manfred Schlosser: The 2×3 Toolbox of Organometallic Methods for Regiochemically Exhaustive Functionalization. In: Angewandte Chemie International Edition. 44. Jahrgang, Nr. 3, 7. Januar 2005, S. 376–393, doi:10.1002/anie.200300645, PMID 15558637.
  3. Schlosser, Manfred; Strunk, Sven (1984). "The "super-basic" butyllithium/potassium tert-butoxide mixture and other lickor-reagents". Tetrahedron Letters. 25 (7): 741–744. doi:10.1016/s0040-4039(01)80014-9.