Schwarzer Grund (Lübecker Bucht)

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Koordinaten: 54° 11′ 49″ N, 11° 5′ 36″ O

Karte: Schleswig-Holstein
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Schwarzer Grund (Lübecker Bucht)

Der Schwarze Grund ist eine Untiefe in der Lübecker Bucht in der Ostsee. Ihre flachste Stelle hat eine Wassertiefe von zwei Meter bei Mittelwasser. Sie besteht aus einer Sandbank, die mit einzelnen Findlingen bedeckt ist. Die maximale Länge in zehn Meter Tiefe liegt mit 2 Kilometer in Ostwestrichtung und die größte Breite mit 500 Meter in Nordsüdrichtung.[1] Als Warnung vor den Untiefen des Schwarzen Grund ist am Dameshöved der Leuchtturm Dahmeshöved sowie eine Untiefentonne für die Schifffahrt eingerichtet worden.[2]

Mit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurden im Schwarzen Grund Findlinge vom Boden gehoben und für den Bau von Hafenanlagen verwendet. Dieser Gewerbezweig wurde als Steinfischerei bezeichnet. Wegen der negativen Auswirkungen auf den natürlichen Küstenschutz und dem Schutz der Habitate für viele Arten wurde die Steinfischerei im Jahre 1974 an der damals noch westdeutschen Ostseeküste verboten.[3] Das Gebiet ist Überwinterungsgebiet für Eider-, Schell- und Reiherenten.[4] Der Schwarze Grund ist eines der wenigen bekannten Gebiete, in denen zwei Megalithen unter Wasser zu finden sind.[5]

Der Schwarze Grund ist Teilgebiet des NATURA 2000-Schutzgebietes DE 1633-491.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karte des Deutschen Reiches, Blatt 84 Gromitz. In: David Ramsey Map Collection. Reichsamt für Landesaufnahme, 1893, abgerufen am 8. April 2024.
  2. Geographische Namen in den deutschen Küstengewässern. Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, 2017, abgerufen am 8. April 2024.
  3. Gesche M. Bock, Frank Thiermann, Heye Rumohr, Rolf Karez: Ausmaß der Steinfischerei an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. In: Jahresbericht Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein 2003. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR), 2003, abgerufen am 9. April 2024.
  4. Rastbestände und Phänologien von Wasservögeln auf ausgewählten Gewässern im östlichen Schleswig-Holstein. Veröffentlichungen der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg e.V., 2010, abgerufen am 8. April 2024.
  5. BalticRIM report GoA 3.5. VeBalticRIM, 2020, abgerufen am 8. April 2024.
  6. Natura 2000 Viewer. natura2000.eea.europa.eu, abgerufen am 8. April 2024.