Schwarzkopf (Kosmetik)

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Schwarzkopf ist eine Dachmarke des Henkel-Konzerns, unter der sämtliche Haarpflegeprodukte des Unternehmensbereichs Kosmetik zusammengefasst sind. Schwarzkopf-Produkte werden in mehr als 125 Ländern vertrieben. Schwarzkopf beschäftigt 470 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von 420 Millionen Euro.[1]

Geschichte

Historische Werbetafel

Die Marke[2] geht zurück auf den Chemiker und Apotheker Hans Schwarzkopf († 1921), der im Jahr 1898 an der Passauer Straße in Berlin-Charlottenburg die „Farben-, Drogen- und Parfümeriehandlung“ eröffnete. Eine Kundin hatte in England ein Haarwaschmittel in Pulverform kennengelernt und wünschte, dass der Drogist es ihr bestelle. Hans Schwarzkopf vertröstete sie mehrfach, bis sie eines Tages nicht mehr erschien. Stattdessen kam er auf die Idee, selbst ein solches Produkt zu entwickeln. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit brachte Hans Schwarzkopf im Jahre 1904 ein Shampoo in Pulverform auf den Markt. Es kostet pro Tüte (für eine Behandlung) 20 Pfennige, wurde in Wasser aufgelöst und erweist sich in der Bequemlichkeit allen damals erhältlichen Haarwaschseifen als überlegen. Das „Shampoon mit dem schwarzen Kopf“ wurde zum ersten haarkosmetischen Markenartikel in Deutschland. Aufgrund des Erfolges gab Hans Schwarzkopf noch im selben Jahr seine Drogerie auf und konzentriert sich auf die Produktion und Vermarktung.[3]

1903 entwickelte Schwarzkopf das erste Pulver-Haarwaschmittel, das in Wasser aufgelöst wurde, er nennt es „Shampoon“. Internationale Vertriebskontakte mit Niederlande und Russland folgen. 1919 wurde „Shampoon“ in „Schaumpon“ umbenannt. Mit der Einführung des ersten flüssigen Haarwaschmittel auf dem europäischen Markt gelang Schwarzkopf im Jahr 1927 eine weitere Produktinnovation, die Nachfrage lässt sein Geschäft rasant wachsen und führt zur Eröffnung des allerersten Trainingszentrums für Friseure: das „Schwarzkopf Institut für Haarhygiene“ im Tempelhofer Schwarzkopf-Werk.

1933 wird mit „Onalkal“ das weltweit erste seifenfrei, d. h. alkalifreie Haarwaschmittel lanciert, es gilt als der Prototyp aller modernen Shampoos. Neben Haarpflegeprodukten bilden auch Dauerwellen einen Bestandteil des Produktangebots. 1947 führt Schwarzkopf „Onaltherma“, die erste „kalte Dauerwelle“ auf dem deutschen Markt ein, die es ermöglicht das Haar permanent zu wellen, ohne es auf fast 100 Grad erhitzen zu müssen; „cold waves“ erfreuen sich in den USA schon lange großer Beliebtheit.[4] Außerdem kommt in diesem Jahr „Poly Color“, die Haarfärbung für den Endverbraucher, auf den Markt.

1949 brachte Schwarzkopf mit der „Schauma-Crème-Schaumpon“ in einer Metall-Tube ein Produkt auf den deutschen Markt, dass sich bald durchsetzte und die Marke „Schauma“ wurde in West-Deutschland zum Synonym für Shampoo. Das erste Haarspray, „Taft“, kommt auf den Markt. Das Verb „taften“ entwickelt sich im Deutschland des Wirtschaftswunders zum Synonym für „das Haar mit Haarspray besprühen“.

1972 wurde mit der Schwarzkopf-Methode ein neues systematisches Konzept, bestehend aus Beratung, Produkten und Training, entwickelt. Bereits 1980 stellte Schwarzkopf als erster internationaler Kosmetik-Hersteller überhaupt auf FCKW-freie, umweltfreundlichere Treibmittel für seine Sprays um.

1995 erwarb der Düsseldorfer Henkel-Konzern das ehemals Hamburger Unternehmen von der Familie Schwarzkopf und dem früheren Hoechst-Konzern und wurde mit einem Schlag zu einem der führenden europäischen Anbieter im Bereich Haarkosmetik. Während die Haarprodukte für Verbraucher inzwischen von Düsseldorf aus entwickelt und vertrieben werden, ist in Hamburg (Schwarzkopf-Akademie am Jungfernstieg) das Geschäft mit professionellen Kunden wie Friseuren verblieben.[5]

Schwarzopf ist Ausrichter des Hairdressing Awards Austria.

Marken

Die Schwarzkopf-Marken sind in die Bereiche Retail (Endverbrauchergeschäft) und Professional (Friseurgeschäft) unterteilt.

Der Retail-Bereich richtet sich an Endverbraucher und besteht aus Haarpflege-, Styling- und Haarfärbeprodukten. Neben Poly, Taft, Seborin gehört auch Gliss Kur dazu. 2004 wird die auf Street-Styling-Trends basierende Marke Got2B im europäischen Einzelhandel eingeführt.

Der Professional-Bereich richtet sich an Friseure und Stylisten. 1960 Igora Royal. 1991 wird die halb-permanente Haarfärbung auf Pflanzenbasis Igora Botanic eingeführt. 2000 kommt Styling-Marke OSIS auf den Markt, 2003 die Hair Spa-Linie Seah. 2009 die Marke Essensity, welche die Verwendung naturbelassener Rohstoffe stark kommuniziert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Henkel profitiert von Schwarzkopf beim Hamburger Abendblatt
  2. Markenregister
  3. http://www.henkel.at/atd/content_data/Timeline_130_Years_of_Henkel_DE.pdf
  4. Vom Strom befreit - Auf neuer Dauer-Welle, Der Spiegel 10. Juli 1948
  5. Henkel profitiert von Schwarzkopf beim Hamburger Abendblatt

Literatur

  • Art. Schwarzkopf. In: Langenscheidt, Florian (Hrsg.), Deutsches Markenlexikon, Editionen GmbH, Februar 2008, S. 940 f. ISBN 978-3-8349-0629-8.