Schwebefähre

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Prinzip der Schwebefähre
Schwebefähre (Rendsburger Hochbrücke)
Schwebefähre Osten – Hemmoor in Betrieb
Älteste Schwebefähre der Welt von 1893 im spanischen Baskenland
Schwebefähre an der Müngstener Brücke über der Wupper

Eine Schwebefähre ist eine Hängebahn über ein Gewässer hinweg. Sie schwebt nicht, sondern hängt an Seilen oder starren Trägern und fährt oberhalb des Wassers von einer Seite eines Flusses oder Kanals auf die andere. – Deshalb müsste man sie genauer Hängefähre nennen.

Eine Schwebefähre kann auch über ein zugefrorenes Gewässer fahren und braucht weniger Energie als ein Fährschiff. Sie ist billiger zu bauen als eine Fahrzeugbrücke mit dem gleichen Lichtraum für den Schiffsverkehr.

Die erste Schwebefähre wurde von dem Architekten und Ingenieur Alberto Palacio entworfen, der sie zusammen mit dem Ingenieur Ferdinand Arnodin gebaut hat. Beide gelten als ihre Erfinder.

Weltweit sind von ursprünglich rund 20 Schwebefähren noch acht erhalten, davon drei in Großbritannien (Newport, Middlesbrough und Warrington), eine in Frankreich (Rochefort), eine in Argentinien (Buenos Aires, Stadtteil La Boca), eine in Spanien zwischen Portugalete und Getxo und zwei in Deutschland:

Bei einer im Oktober 2006 eröffneten sog. Schwebefähre im Brückenpark unter der Müngstener Brücke in Solingen handelt es sich technisch betrachtet um eine Seilbahn. Sie verbindet das Solinger und das Remscheider Ufer der Wupper, wird mit Muskelkraft ähnlich einer Eisenbahn-Draisine betrieben und bietet 10 Personen einschließlich Fährmann Platz.

Die Schwebefähren in Osten und Rendsburg sind die Wahrzeichen der im Mai 2004 eröffneten Deutschen Fährstraße, einer rund 250 Kilometer langen touristischen Ferienstraße, die von Kiel nach Bremervörde führt und dabei nahezu alle Methoden zeigt, die der Mensch entwickelt hat, um ein Gewässer zu queren.

Die Puente de Vizcaya, die Schwebefähre zwischen Portugalete und Getxo im spanischen Baskenland, ist die älteste Schwebefähre der Welt. Sie wurde 1893 eingeweiht und ist noch heute in Betrieb. Seit 2006 zählt sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Im Herbst 2003 wurde in Bilbao der Weltverband der Schwebefähren gegründet. Den Ehrenvorsitz übernahm der spanische König Juan Carlos I. – Im April 2006 konstituierte sich unter dem Vorsitz von Jochen Bölsche (Osten) ein Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren, dem unter anderem die Bürgermeister der vier Anrainergemeinden an den Schwebefähren über die Oste und den Nord-Ostsee-Kanal angehören.

Literatur

  • Erich Thiesen, Stadt Rendsburg, Gemeinde Osterrönfeld (Hrsg.): Hochbrücke und Schwebefähre Rendsburg. 84 Seiten, Wachholtz-Verlag, Neumünster.

Weblinks

Siehe auch