Seeschlacht bei Tory Island

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Seeschlacht bei Tory Island
Teil von: Erster Koalitionskrieg

Datum 12. Oktober 1798
Ort Nordwestliche Küste von County Donegal, Irland
Ausgang britischer Sieg
Konfliktparteien

Großbritannien Konigreich Großbritannien

Frankreich 1804 Frankreich

Befehlshaber

Großbritannien John Warren

Frankreich 1804 Jean-Baptiste-François Bompart

Truppenstärke

3 Linienschiffe
5 Fregatten

1 Linienschiff
8 Fregatten
1 Schoner

Verluste

13 Tote
75 Verwundete

1 Linienschiff gekapert
3 Fregatten gekapert
450 Mann

Die Seeschlacht bei Tory Island (auch Schlacht bei Donegal, Schlacht bei Lough Swilly genannt) war eine militärische Auseinandersetzung im Rahmen des Ersten Koalitionskrieges, am 12. Oktober 1798 zwischen einem französischen und britischen Flottengeschwader an der Nord-West Küste von County Donegal in Irland. Die Schlacht wird häufig als die letzte Aktion der Irischen Rebellion von 1798 gesehen. Zugleich war es der letzte Versuch der Französischen Marine, Soldaten in Irland zur Unterstützung der Rebellen anzulanden.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A map of a large beige island set in a blue sea with a red cross off the northwestern shoreline
Karte von Irland mit Tory Island und dem Ort der Seeschlacht

Die Society of United Irishmen, geführt von Theobald Wolfe Tone, hatte im Vorfeld im Mai 1798 einen Aufstand gegen die britische Herrschaft begonnen. Auf Wunsch der Rebellen wurde eine kleine französische Streitmacht unter General Humbert bei Killala angelandet. Bis Mitte September wurde diese Abteilung jedoch geschlagen, während die Rebellion schwächer wurde.

Trotz der Niederlage der französischen Expedition entsandten die Franzosen unter Kommodore Bompart am 16. September weitere Verstärkungen. Dieses Geschwader bestand aus 1 Linienschiff, 8 Fregatten und 1 Schoner. An Bord befand sich eine 3000 Mann starke Streitmacht.

Eroberung der französischen Fregatte Immortailité durch HMS Fisgard (38) am 20. Oktober 1798. Bei dem Seegefecht verloren die Franzosen 57 Mann an Toten und 60 Verwundete
Gemälde von Thomas Whitcombe (1760–1824)

Die Royal Navy war ihrerseits in höchster Alarmbereitschaft, nachdem sie bereits eine Invasion zugelassen hatte. Als die französische Entsatzflotte Brest verließ, wurde sie sehr bald von den Briten gesichtet.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer langen Verfolgungsjagd wurde das französische Geschwader bei Tory Island am 12. Oktober gestellt. Bei dieser Aktion versuchten die unterlegenen Franzosen zu fliehen, wurden aber eingeholt und Schiff für Schiff auseinandergenommen. Die Briten eroberten dabei vier Schiffe. Die entkommenden Schiffe der Franzosen wurden zerstreut.

Über die nächsten zwei Wochen durchkämmten britische Fregattenpatrouillen die Passage nach Brest und eroberte dabei drei weitere Schiffe. Von den ursprünglich zehn Schiffen des französischen Geschwaders schafften nur zwei Fregatten und ein Schoner die Heimreise. Die britischen Verluste in der Schlacht vom 12. Oktober betrugen 13 Tote und 75 Verwundete, während die Franzosen 450 Verluste zu beklagen hatten.[1] Theobald Wolfe Tone wurde an Bord des eroberten französischen Flaggschiffs aufgefunden und arrestiert. Er wurde später wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodores Warren’s Geschwader[2]
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
HMS Robust 74 Edward Thornbrough 11 38 49
HMS Magnamine 44 Michael de Courcy 0 7 7
HMS Ethalion 38 George Countess 1 4 5
HMS Amelia 38 Charles Herbert 0 0 0
HMS Melampus 36 Graham Moore 0 1 1
HMS Canada 74 John Borlase Warren 1 0 1 Flaggschiff
HMS Foudroyant 80 Sir Thomas Byard 0 9 9
HMS Anson 44 Philip Charles Calderwood Henderson Durham 0 0 0

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodores Bompart’s Geschwader
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Sémillante 36 Martin-Antoine Lacouture 0 0 0
Romaine 40 Mathieu-Charles Bergevin 0 3 3
Bellone 36 Louis-Léon Jacob 20 45 65 gekapert
Immortalité 40 Jean-François Legrand 0 0 0 am 20. Oktober gekapert
Loire 44 Adrien-Joseph Segond 10 24 34 am 18. Oktober gekapert
Hoche 74 Jean-Baptiste-François Bompart,
Desiré-Marie Maistral
270 Flaggschiff, gekapert
Coquille 36 Léonore Deperonne 18 31 49 gekapert
Embuscade 34 Nicolas Clément de la Roncière 15 26 41 gekapert
Résolue 36 Jean-Pierre Bargeau 0 5 5 am 14. Oktober gekapert
Biche 8 Jean-Marie-Pierre Labastard 0 0 0 Schoner

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Brooks: Cassell's battlefields of Britain & Ireland. Weidenfeld & Nicolson, London 2005, ISBN 0-304-36333-2.
  • Robert Gardener (Hrsg.): Nelson against Napoleon. From the Nile to Copenhagen, 1798–1801. Chatham Books, London 1997, ISBN 1-55750-642-6.
  • James Henderson: The Frigates. An account of the lesser warships of the wars from 1793 to 1815. Pen & Sword Military, Barnsley 2005, ISBN 1-84415-301-0. (Nachdr. d. Ausg. London 1970)
  • William James: The naval history of Great Britain during the French revolutionary and Napoleonic Wars, Bd. 2: 1797–1799. Conway Maritime Press, London 2002, ISBN 0-85177-906-9 (Nachdr. d. Ausg. London 1827).
  • Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book. Greenhill, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The British Navy, S. 330.
  2. The British Navy, S. 328.