Shin’ichi Mochizuki

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Dezember 2012 um 11:57 Uhr durch JackieBot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.2) (Bot: Ergänze: ko:모치즈키 신이치). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Shin’ichi Mochizuki (jap. 望月 新一, Mochizuki Shin’ichi; * 29. März 1969 in Tokio) ist ein japanischer Mathematiker. Er ist Professor am Research Institute for Mathematical Sciences (RIMS) der Universität Kyoto. Er befasst sich mit algebraischer Geometrie und arithmetischer Geometrie.

Mochizuki studierte ab 1985 an der Princeton University mit dem Master-Abschluss 1988 und der Promotion bei Gerd Faltings 1992 (The Geometry of the Compactification of the Hurwitz Scheme)[1]. Danach war er 1992 bis 1994 Benjamin-Pierce-Instructor an der Harvard University und gleichzeitig am RIMS, wo er 1996 Assistenzprofessor und 2002 Professor wurde.

Anfang der 1990er Jahre entwickelte er eine p-adische Teichmüllertheorie, das heißt das p-adische Analogon der Uniformisierung hyperbolischer Kurven und ihrer Moduli (im klassischen komplexen Fall durch Paul Koebe, Lipman Bers). Weiter entwickelte er Mitte der 1990er Jahre eine p-adische Anabelsche Geometrie und Ende der 1990er Jahre eine Hodge-Arakelov-Theorie elliptischer Kurven (Analogon der Hodge-Theorie für elliptische Kurven im Rahmen der Arakelov-Geometrie).

1997 erhielt er den Herbstpreis der Japanischen Mathematischen Gesellschaft und 2005 die Medaille der Japan Academy.

1998 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Berlin (The intrinsic Hodge theory of p-adic hyperbolic curves).

2004 war er unter den ersten Empfängern des JSPS Preises (Preis der Japan Society for the Promotion of Science).[2] für Forschungen zur arithmetischen Geometrie hyperbolischer Kurven, einschließlich der Lösung der Grothendieck-Vermutung zur Anabelschen Geometrie mit p-adischen Methoden.[3]

2012 kündigte er einen Beweis der abc-Vermutung an[4] im Rahmen einer von ihm in den 2000er Jahren entwickelten Theorie, die den üblichen in der arithmetischen und algebraischen Geometrie benutzten Schema-Rahmen überschreitet und die er inter-universale Geometrie nennt, und hier speziell inter-universale Teichmüllertheorie (von ihm ab 2006 entwickelt). Diese ist nach eigenen Worten analog zu seiner Konstruktion der p-adischen Teichmüllertheorie hyperbolischer Kurven, wobei p-adische Körper durch Zahlkörper mit zugehörigen Elliptischen Kurven ersetzt sind. Da der Beweis über 500 Seiten lang ist und zusätzliche Referenzen zu vorherigen Arbeiten Mochizukis umfasst, wird er im Moment noch von Mathematikern überprüft. [5]

Schriften

  • Foundations of p-adic Teichmüller theory, AMS/IP Studies in Advanced Mathematics, Band 11, Providence, R.I.: American Mathematical Society, International Press 1999

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mathematics Genealogy Project
  2. Offizielle Webseite JSPS
  3. "Research on the Arithmetic Geometry of Hyperbolic Curves, including Solution via p-adic Methods of the Grothendieck Conjecture on Anabelian Geometry
  4. Preprint Inter-universal Teichmüller Theory IV: Log-volume computations and set-theoretic foundations, RIMS, August 2012. Die Teile 1-3 lagen bis August 2012 auch nur als Preprints vor.
  5. Japaner präsentiert Lösung für Primzahlen-Rätsel auf Spiegel-Online