Shinobu Hashimoto

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Shinobu Hashimoto (japanisch 橋本 忍, Hashimoto Shinobu; * 18. April 1918 in der Präfektur Hyōgo; † 19. Juli 2018 in Tokio) war ein japanischer Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hashimoto erkrankte während seines Militärdienstes im Jahr 1938 an Tuberkulose und musste vier Jahre in einem Sanatorium verbringen. In dieser Zeit unternahm er erste Schreibversuche und arbeitete an einem Drehbuch über seine Militärzeit. Nach seiner Entlassung aus dem Sanatorium wurde Hashimoto zunächst Buchhalter in einer Munitionsfabrik, knüpfte aber zugleich erste Kontakte in der Filmindustrie, unter anderem zu dem bekannten Samurairegisseur Itami Mansaku.[1] Ende der 1940er-Jahre adaptierte er eine Kurzgeschichte, die verschiedene Blickwinkel auf ein Ereignis im japanischen Mittelalter präsentierte. Hashimoto stellte seine Arbeit dem Regisseur Akira Kurosawa vor, beide schrieben anschließend zusammen weiter an dem Drehbuch, aus dem der Filmklassiker Rashomon – Das Lustwäldchen werden sollte.

Hashimoto schrieb bis 1970 an insgesamt acht Drehbüchern für Kurosawa-Filme mit, darunter Filmklassiker wie Einmal wirklich leben, Die verborgene Festung und Die sieben Samurai.[1] Parallel zu seiner Zusammenarbeit mit Kurosawa arbeitete er auch mit anderen Regisseuren wie Tadashi Imai, Mikio Naruse und Masaki Kobayashi zusammen. Insgesamt verfasste Hashimoto in einem Zeitraum von über 60 Jahren rund 80 Drehbücher, fünfmal wurde er für diese mit dem japanischen Filmpreis Blue Ribbon Award ausgezeichnet. Ebenfalls versuchte sich Hashimoto insgesamt jeweils dreimal als Filmregisseur und Filmproduzent. Er drehte unter anderem 1959, basierend auf seinem eigenen Drehbuch, das Kriegsdrama Watashi wa kai ni naritai. Hashimoto schrieb bis zum Alter von etwa 95 Jahren an Drehbüchern, ehe er einen Schlaganfall erlitt.[2]

2006 veröffentlichte Hashimoto seine Autobiografie, die auch in englischer Sprache unter dem Titel Compound Cinematics: Akira Kurosawa and I erschien. 2013 wurde er mit dem Jean Renoir Award der Writers Guild of America geehrt.[3] Er starb drei Monate nach seinem 100. Geburtstag in Tokio an einer Lungenentzündung.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Drehbuchautor (Auswahl)

Als Regisseur

  • 1959: Watashi wa kai ni naritai
  • 1961: Minami no kaze to nami
  • 1982: Maboroshi no mizuumi

Als Filmproduzent

  • 1974: Suna no utsuwa
  • 1977: Hakkodasan
  • 1982: Maboroshi no mizuumi

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Noma (Hrsg.): Hashimoto Shinobu. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 508.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Shinobu Hashimoto, Writer of Towering Kurosawa Films, Is Dead at 100. (nytimes.com [abgerufen am 21. Juli 2018]).
  2. Shinobu Hashimoto, Screenwriter on Kurosawa's 'The Seven Samurai' and 'Rashomon,' Dies at 100. In: The Hollywood Reporter. (hollywoodreporter.com [abgerufen am 21. Juli 2018]).
  3. The Jean Renoir Award. Abgerufen am 21. Juli 2018.
  4. Tobias Kniebe: Filmautor Shinobu Hashimoto ist tot. In: sueddeutsche.de. 20. Juli 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 21. Juli 2018]).