Silberberg (Bodenmais)

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Silberberg

Der Gipfel des Silberberges

Höhe 955 m ü. NN
Lage Bayern
Gebirge Bayerischer Wald
Koordinaten 49° 3′ 26″ N, 13° 7′ 27″ OKoordinaten: 49° 3′ 26″ N, 13° 7′ 27″ O
Silberberg (Bodenmais) (Bayern)
Silberberg (Bodenmais) (Bayern)
Gestein Gneis

Der Silberberg ist ein 955 m ü. NN hoher Berg, der sich unmittelbar östlich über der Ortschaft Bodenmais im Bayerischen Wald erhebt. Seine Höhe ist zwar bescheiden, durch den felsigen Doppelgipfel gehört er dennoch zu den markantesten Bergen der Umgebung und bietet dadurch einen weiten Ausblick.

Das Bergwerk

Blick von Bodenmais zum Silberberg
Der Silberberg 1850

Am Silberberg befindet sich ein ehemaliges Bergwerk, das 1463 erstmals erwähnt wurde. Bis 1542 lag das Hauptaugenmerk auf dem Silberabbau, dann trat immer mehr die Vitriolgewinnung in den Vordergrund. Als Eigentümer wechselten sich der Staat und Privatbesitzer ab, bis das Bergwerk 1772 endgültig verstaatlicht wurde. Gleichzeitig wurde die Produktion auf Potée (Polierrot) geändert. Die Edelmetallgewinnung endete endgültig 1845.

1927 wurde der Betrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Am 27. Mai 1962 fuhren die Bergleute zur letzten Schicht ein. Das Streckensystem im Silberberg hat eine Länge von etwa 20 Kilometern.

Touristische Erschließung

Blick vom Silberberg nach Bodenmais

Der Silberberg wandelte sich danach zur Freizeit- und Tourismusattraktion. Im Barbarastollen finden Bergwerksführungen für jedermann statt. An der Mittelstation der Silberbergbahn beginnt eine 600 Meter lange Sommerrodelbahn, weitere Einrichtungen sind Streichelzoos und Spielplätze. Im Winter bietet das Skigebiet Silberberg als Besonderheiten eine Winterrodelbahn und einen Kinder-Ski-Park.

Auch eine Stollentherapie wird angeboten, behandelt werden im Bodenmaiser Heilstollen chronische Atemwegserkrankungen, chronische Nasen-Nebenhöhlen Entzündungen, chronische Bronchitis und Asthma sowie Keuchhusten.

Der Silberberg wird von vielen Touristen besucht, vor allem das Schaubergwerk unterhalb des Gipfels. Eine Sesselbahn führt von Bodenmais über die Berggaststätte Silberberg (Mittelstation, Eingang zum Barbarastollen) bis knapp unter den höchsten Punkt.

Auf dem Felsgipfel steht ein Gipfelkreuz mit Tiefblick auf Bodenmais. Dorthin gelangt man auf verschiedenen Wanderwegen etwa vom Böhmhof (Bahnstation der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais), Brandten oder vom Parkplatz Schönebene.

Die Fledermäuse am Silberberg

Etwa 14 verschiedene Arten von Fledermäusen in tausenden Exemplaren haben im und um den Silberberg ihr Winterquartier. Im Sommer halten sie sich tagsüber in Stadeln, Bäumen und Nistkästen auf. Von einer Brücke aus können die Tiere zu bestimmten Terminen beobachtet werden.

Geotope

Wegen seiner historischen Bergbauspuren ist das Schaubergwerk Silberberg vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als besonders wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 276G002)[1] ausgewiesen. Der Gipfelbereich ist als wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 276R016) ausgewiesen.[2]

Im Jahr 2002 wurde der Silberberg mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet.[3] Im Jahr 2006 erfolgte die Aufnahme in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope Deutschlands.[4] Siehe hierzu auch die Liste der Geotope im Landkreis Regen.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Schaubergwerk Silberberg Bodenmais (abgerufen am 5. Oktober 2017)
  2. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Gipfelbereich Silberberg SE von Bodenmais („Bischofshaube“) (abgerufen am 18. Oktober 2017).
  3. Silberberg Bodenmais
  4. Ulrich Lagally: Farbenpracht der Natur – Die Mineralien im Silberberg bei Bodenmais im Bayerischen Wald. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S. 162f.
Commons: Silberberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Galerie

Seilbahn, Rodelbahn, Abfahrt

Gipfelbereich des Silberbergs

Erze und Mineralien vom Silberberg

Einige der 60 Mineralien des Silberbergs, ausgestellt im Museumsraum des Besucherbergwerks