Siegestor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2007 um 17:05 Uhr durch 85.3.126.72 (Diskussion) (+fr:). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Siegestor ist ein Triumphbogen in München.

Das Siegestor in München

Lage

Das Siegestor liegt rund einen Kilometer nördlich der Feldherrnhalle und trennt die Ludwigstraße, die dort endet, von der Leopoldstraße, die hier ihren Anfang hat. Damit markiert das Siegestor die Grenze zwischen den beiden Münchner Stadtvierteln Maxvorstadt und Schwabing. Außerdem liegt hier das statistische Institut der LMU München.

Geschichte

Ludwig I. erteilte 1840 seinem Architekten Friedrich von Gärtner den Auftrag, einen Triumphbogen nach Vorbild des Konstantinsbogens in Rom als Abschluss seiner Prachtstraße, der Ludwigstraße, zu planen. Dieser Triumphbogen soll dem Bayerischen Heere gewidmet sein und somit direkt mit der Feldherrnhalle korrespondieren, mit der seine Prachtstraße beginnt.

Das Siegestor wurde 1843 bis 1852 errichtet, wobei nach Friedrich von Gärtners Tod 1850 sein Schüler Eduard Metzger die Arbeiten übernahm.

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde es bewusst 1958 an der Südseite vereinfacht wiederaufgebaut.

Architektur und Programm

Mit dem Siegestor gelang Friedrich von Gärtner mehr als eine Kopie des Konstantinsbogens. Die Säulen, die auf hohe Kapitellen gestellt sind, betonen die klare vertikale Gliederung. Das wuchtige Gebälk drückt einer schweren Last ähnlich auf die harmonisch rhythmentisierenden drei Bögen. Damit erhält der Triumpbogen die architektonische Kraft, den Zug des Siegestores aufzufangen und in die Feldern und Wiesen, die 1852 noch vorherrschten, weiterzuleiten. Die thronend schwebende Quadriga schwebt über dem Siegestor, betont seine Mittelachse. Gleichzeitig fährt Die Bavaria auf der Quadriga stadtauswärts in die Felder und Wiesen blickend "Dem Bayerischen Heere" entgegen, wie die Inschrift auf der Nordseite uns verrät.

Die Bildmotive der Reliefs zeigen Kampfszenen, die Kraft und Willen des bayerischen Heeres unterstreichen. Die Medaillons dagegen stellen Allegorien der bayerischen Regierungsbezirke dar:

Das zerstörte Siegestor 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieges wurde unter dem Eindruck der Zerstörungen und weiteren Folgen wie Vertreibung und Kriegsschuld das Tor bewusst vereinfacht aufgebaut und auf der Südseite eine zusätzliche Inschrift, die Wilhelm Hausenstein entwarf, angebracht: "Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend". Damit bekommt das Siegestor eine neue symbolische Bedeutung: Krieg bringt nicht nur den Sieg, der Krieg bringt auch Leid und Zerstörung, selbst eines Symboles des Sieges. Daher kann die Lösung nur Frieden heißen. Damit ist das Siegestor auch Friedensmahnmal, ähnlich dem Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin.

1972 konnte die von Elmar Dietz wiederhergestellte Quadriga auf das Siegestor aufgestellt werden. In den letzten Jahren wurde das Siegestor saniert und vor allem die Statuen und Skulpturen restauriert.

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)


Vorlage:Koordinate Artikel