Siepmann Gruppe

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SIEPMANN

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1891
Sitz Warstein, Deutschland
Leitung Korinna Schwittay (CEO)

Klaus Westerwell (Geschäftsführer Technik)

Mitarbeiterzahl 460[1]
Umsatz 80 Mio. EUR[1]
Branche metallverarbeitende Industrie
Website www.siepmann.de
Stand: 2019
Datei:Emil Siepmann (1940).jpg
Emil Siepmann

Die Siepmann Gruppe ist ein deutsches Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie. Der Stammsitz befindet sich im Warsteiner Ortsteil Belecke. Das Unternehmen gehört zu den größten Arbeitgebern der Stadt.

Zur Unternehmensgruppe gehören die Siepmann-Werke GmbH & Co. KG sowie die PERSTA-Stahlarmaturen GmbH & Co. KG. Das vor über 130 Jahre gegründete Unternehmen befindet sich im Besitz der Familie Siepmann und wird über die Siepmann Industries GmbH & Co. KG respektive die Siepmann Beteiligungs-GmbH verwaltet.

Geschichte

Das Unternehmen hatte in einem von Wilhelm Begenthal gegründeten Betrieb einen Vorläufer. Bergenthal hatte Produktionsprinzipien aus dem märkischen Sauerland zur Herstellung von Schaufeln aus Stahlblech in den Warsteiner Raum übertragen. Nach seinem Konkurs wurde 1891 von Louis Peters als Peters & Cie der Betrieb in Warstein übernommen. Die Geschäftsführung war allerdings seit Beginn in der Hand der Brüder Hugo Siepmann (1868–1950) und Emil Siepmann (1863–1950), welche zwischen 1895 und 1911 die Mehrheit des Betriebs von ihrem Schwager übernehmen konnten. Der Betrieb wurde in eine Gesenkschmiede umgewandelt. Neben dem Werk in Warstein wurde ein weiteres in Belecke mit einem Bahnanschluss errichtet. Die Zahl der Beschäftigten hatte 1890 bei 90 Personen gelegen.

Während des Ersten Weltkrieges hat das Unternehmen nicht zuletzt von Rüstungsaufträgen profitiert. Nicht nur wegen Kohlemangels, sondern auch wegen der schwierigen Umstellung auf die Friedenswirtschaft lag der Betrieb zeitweise still. Hergestellt wurden nach dem Ersten Weltkrieg insbesondere Teile für den Fahrrad- und Automobilbau, Schmiedeteile für Lokomotiven und Eisenbahnwaggons, für die Elektrizitätsindustrie und für landwirtschaftliche Maschinen. Nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen 320 Arbeiter und Angestellte.[2] Nachdem die Gesenkschmiede im Jahr 1938 einen Regierungsauftrag erhielt, wurde der Name in Siepmann Werke abgewandelt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hatte das Unternehmen zwischen 1700[3] und 2000 Beschäftigte, darunter auch Zwangsarbeiter.[4] Die Fläche der Produktionsstätte in Belecke war dabei von 2600 m² bei der Gründung auf 26.000 m² im Jahr 1944 angestiegen. Der Umsatz und die Belegschaftsstärke erreichten 1944 ihren Höhepunkt.[5] Die Siepmann-Werke beschäftigte alleine 572 russische Zwangsarbeiter.[6] Nach dem Ende des Krieges wurden große Teiles des Werks demontiert. Trotzdem stieg die Zahl der Mitarbeiter wieder auf 1300 im Jahr 1960 an. Im März 1963 ereignete sich im Werk einer schwere Explosion. Bei dem Unglück starben 20 Mitarbeiter und es gab zudem zahlreiche Verletzte.[3]

Als mittelständisches, international agierendes Unternehmen wuchs man beständig und unter der zweiten Generation Walter Siepmann Sr (1902–1984) und Alfred Siepmann (1899–1973) wurde von Alfried Krupp von Bohlen und Hallbach in den Aufsichtsrat berufen. Die Gruppe wuchs mit der Gründung der PERSTA-Stahlarmaturen GmbH & Co. KG weiter an. Mit der dritten Generation wurde auf Automation gesetzt und 2014 trat die vierte Unternehmergeneration in Form von Korinna Schwittay (geborene Siepmann) ins Unternehmen ein.

Einzelnachweise

  1. a b Jahresabschluss im elektr. Bundesanzeiger für 2019
  2. Theodor Thüsing : Die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Arnsberg unter besonderer Berücksichtigung der letzten 50 Jahre. Diss. Münster, 1920 S. 57–59
  3. a b SIEPMANN-Werke geologie-steinkreis-suttrop.de
  4. 1075 Jahre Belecke – Siepmann Gedenkmünzen belecke.de
  5. Text und Grafik aus „1891-1951. 60 Jahre Siepmann-Werke, Aktiengesellschaft Belecke-Möhne“, Festschrift der Siepmann-Werke
  6. Nadja Thelen-Khoder: Klönne, Honsel, Siepmann - und die Gedenktafel in Belecke Seite 4 ff