„Smoking“ – Versionsunterschied

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Smoking für Damen
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Die Popularität der weichen Hemden, der rückenlosen Westen und der zweireihigen Jacken wurde nur in der folgenden Dekade noch größer. So kam eine einzigartige Westenalternative auf, die als Kummerbund bekannt ist, also eine Schärpe, die vom Militäranzug aus Britisch-Indien im Ersten Weltkrieg geborgt wurde. Diese Tendenzen waren nicht gerade von einer Bewegung in Richtung Formmangel gekennzeichnet - obwohl das die Herausgeber von Men’s Wear so gedacht haben könnten - sondern in eine Richtung zu besserem Komfort. Und, beleibe keine vorübergehenden Erscheinungen darstellend, gipfelten diese Entwicklungen mit der schwarzen Fliege beim Prinzen von Wales.
Die Popularität der weichen Hemden, der rückenlosen Westen und der zweireihigen Jacken wurde nur in der folgenden Dekade noch größer. So kam eine einzigartige Westenalternative auf, die als Kummerbund bekannt ist, also eine Schärpe, die vom Militäranzug aus Britisch-Indien im Ersten Weltkrieg geborgt wurde. Diese Tendenzen waren nicht gerade von einer Bewegung in Richtung Formmangel gekennzeichnet - obwohl das die Herausgeber von Men’s Wear so gedacht haben könnten - sondern in eine Richtung zu besserem Komfort. Und, beleibe keine vorübergehenden Erscheinungen darstellend, gipfelten diese Entwicklungen mit der schwarzen Fliege beim Prinzen von Wales.

==Der Smoking für Damen==
Bereits in den 1920er Jahren ließ sich beispielsweise die Schauspielerin [[Marlene Dietrich]] – mit ihrer zur damaligen Zeit für Frauen extravaganten Vorliebe für [[Hosenanzug|Hosenanzüge]] – Smokings vom Herren-[[Maßschneider]] auf den Leib schneidern. Als Standard-Kleidungsstück blieb der Smoking allerdings bis in die 1960er Jahre ausschließlich den Herren vorbehalten.<ref>perfect-lady.net: [http://www.perfect-lady.net/?page_id=337 Der Smoking für die Dame] (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)</ref> 1962 trug die französische Schaupielerin [[Catherine Deneuve]] als erste Frau öffentlichkeitswirksam ein für Damen modifiziertes [[Haute Couture]] Smoking-Modell vom französischen Modedesigner [[Yves Saint-Laurent]].<ref>welt.de: [http://www.welt.de/lifestyle/article2071149/Adieu_Yves_Saint_Laurent.html Abschied: Adieu Yves Saint-Lauren] (5. Juni 2008)</ref> Saint-Laurent nahm den Smoking, der er ''Le Smoking'' nannte, 1965 in seine [[Prêt-à-porter]]-Kollektion ''Rive Gauche'' auf und bot ihn fortan in zahlreichen Variationen für Damen an.<ref>go-feminin.de: [http://www.gofeminin.de/mag/luxus/d4068/c100734.html Yves Sain-Laurent, der Unvergessliche] (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)</ref><ref>Die Zeit: [http://www.zeit.de/lebensart/mode/2010-03/yves-saint-laurent-ausstellung Die Welt des Yves Saint-Laurent] (10. März 2010)</ref> Saint-Laurents Smoking für Damen war ein modisches Symbol der zweiten Welle der [[Frauenbewegung]] und damit der [[Emanzipation]] der Frau in den 1960er Jahren.<ref>arte.tv: [http://www.arte.tv/de/Kultur-entdecken/metropolis/103970,CmC=3103584,CmPart=com.arte-tv.www.html Yves Saint-Laurent und der Damen-Smoking] (12. März 2010)</ref><ref>Die Zeit: [http://www.zeit.de/online/2008/23/yves-saint-laurent 'Er gab Frauen die Macht'] (11. Juni 2008)</ref> Bis heute bietet das Haus Yves Saint-Laurent in seinen Kollektionen an die heutige Zeit angepasste Versionen von ''Le Smoking'' für Damen an.<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-68803974.html Warum nicht?] (25. Januar 2010)</ref><ref>Die Presse: [http://diepresse.com/schaufenster/mode/whoiswho/407120/index.do Stefano Pilati: Der italienische Dandy] (19. August 2008)</ref>


== Der Smoking heute ==
== Der Smoking heute ==
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Zum Smoking trägt man schwarze Halbschuhe mit dünner Ledersohle: Entweder ganz traditionell [[Pumps | Opernpumps]] (lackledernde Schlupfschuhe mit breiter Ripsschleife über dem Rist), oder Schnürschuhe, die entweder auf Hochglanz poliert sind oder einen Schaft aus Lackleder haben. Der Schaftschnitt ist in diesem Fall der eines glatten [[Schuhmodell | Oxford]] (Plain Oxford: keine Muster, wenige und unauffällige Nähte, geschlossene Schnürung). Mit den Schuhen werden schwarze, knielange Seidenstrümpfe kombiniert.
Zum Smoking trägt man schwarze Halbschuhe mit dünner Ledersohle: Entweder ganz traditionell [[Pumps | Opernpumps]] (lackledernde Schlupfschuhe mit breiter Ripsschleife über dem Rist), oder Schnürschuhe, die entweder auf Hochglanz poliert sind oder einen Schaft aus Lackleder haben. Der Schaftschnitt ist in diesem Fall der eines glatten [[Schuhmodell | Oxford]] (Plain Oxford: keine Muster, wenige und unauffällige Nähte, geschlossene Schnürung). Mit den Schuhen werden schwarze, knielange Seidenstrümpfe kombiniert.

==Der Smoking für Damen==
Bereits in den 1920er Jahren ließ sich beispielsweise die Schauspielerin [[Marlene Dietrich]] – mit ihrer zur damaligen Zeit für Frauen extravaganten Vorliebe für [[Hosenanzug|Hosenanzüge]] – Smokings vom Herren-[[Maßschneider]] auf den Leib schneidern. Als Standard-Kleidungsstück blieb der Smoking allerdings bis in die 1960er Jahre ausschließlich den Herren vorbehalten.<ref>perfect-lady.net: [http://www.perfect-lady.net/?page_id=337 Der Smoking für die Dame] (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)</ref> 1962 trug die französische Schaupielerin [[Catherine Deneuve]] als erste Frau öffentlichkeitswirksam ein für Damen modifiziertes [[Haute Couture]] Smoking-Modell vom französischen Modedesigner [[Yves Saint-Laurent]].<ref>welt.de: [http://www.welt.de/lifestyle/article2071149/Adieu_Yves_Saint_Laurent.html Abschied: Adieu Yves Saint-Lauren] (5. Juni 2008)</ref> Saint-Laurent nahm den Smoking, der er ''Le Smoking'' nannte, 1965 in seine [[Prêt-à-porter]]-Kollektion ''Rive Gauche'' auf und bot ihn fortan in zahlreichen Variationen für Damen an.<ref>go-feminin.de: [http://www.gofeminin.de/mag/luxus/d4068/c100734.html Yves Sain-Laurent, der Unvergessliche] (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)</ref><ref>Die Zeit: [http://www.zeit.de/lebensart/mode/2010-03/yves-saint-laurent-ausstellung Die Welt des Yves Saint-Laurent] (10. März 2010)</ref> Saint-Laurents Smoking für Damen war ein modisches Symbol der zweiten Welle der [[Frauenbewegung]] und damit der [[Emanzipation]] der Frau in den 1960er Jahren.<ref>arte.tv: [http://www.arte.tv/de/Kultur-entdecken/metropolis/103970,CmC=3103584,CmPart=com.arte-tv.www.html Yves Saint-Laurent und der Damen-Smoking] (12. März 2010)</ref><ref>Die Zeit: [http://www.zeit.de/online/2008/23/yves-saint-laurent 'Er gab Frauen die Macht'] (11. Juni 2008)</ref> Bis heute bietet das Haus Yves Saint-Laurent in seinen Kollektionen an die heutige Zeit angepasste Versionen von ''Le Smoking'' für Damen an.<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-68803974.html Warum nicht?] (25. Januar 2010)</ref><ref>Die Presse: [http://diepresse.com/schaufenster/mode/whoiswho/407120/index.do Stefano Pilati: Der italienische Dandy] (19. August 2008)</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 17. Mai 2010, 13:04 Uhr

Ein Smoking ist ein besonders eleganter Anzug, der auch als kleiner Gesellschaftsanzug bezeichnet wird (im Gegensatz zum Frack als großem Gesellschaftsanzug). Die Bezeichnung ist aus Englischen entlehnt (smoking-jacket, smoking-suit). Die spätere Entwicklung ist deutsch und französisch[1], und in den deutsch- und französischsprachigen Ländern so wie in Italien gebräuchlich. Im britischen Englisch heißt der Smoking dinner jacket. In gedruckten Einladungen wird auf diesen Dresscode mit black tie beziehungsweise Cravate noire (für die zugehörige schwarze Fliege) hingewiesen. In den USA nennt man den Smoking Tuxedo (kurz Tux).

Ein Smoking war ursprünglich eine Anzugjacke, die man überzog, wenn man zum Rauchen ins Raucherzimmer ging. Er sollte die übrige Kleidung davor schützen, den Geruch des Rauches anzunehmen. Damit wollten die rauchenden Gentlemen der Damenwelt, die früher nur selten zu rauchen pflegte, einen Gefallen erweisen.

Geschichte

Der originale Smoking

Datei:1888 dress lounge large.gif
Der Smoking alias "dress lounge" 1888. Man beachte die für diese Zeit typische Ärmelmanschette.

Um 1865 ließ Edward, Prince of Wales – später Edward VII. – von dem englischen Herrenausstatter und Maßschneider Henry Poole in der Londoner Savile Row No. 15 den Smoking als Abendgarderobe für die weniger formellen Abende entwerfen. Da die Anlässe hauptsächlich auf das Abendessen zu Hause oder auf einen privaten Männerclubbesuch begrenzt wurden, wurde die Erfindung passend als das "dinner jacket" bekannt.

Die Beschreibungen über den ersten Abendanzug variieren stark. Man ist sich uneins, ob Prince Edward einen Ein- oder Zweireiher hatte. Aber die meisten Quellen stimmen darin überein, dass es ein Abendanzug in Schalfasson war, welcher auf dem original "smoking jacket" basierte.

Die Minderheit behauptet aber, dass der ursprüngliche Abendanzug einfach ein Frack ohne Schwalbenschwänze war, also mit steigenden Revers. Obwohl das steigende Revers auf Abendanzügen bis in die Jahrhundertwende allgemein nicht verarbeitet wurde, besitzen beide Fassons genügend Geschichte, um als Original gelten zu können.

So wie sich um die "white tie" Abendgarderobe ein definierter Dresscode bildete, geschah es auch bei der weniger formellen Variation. Da der Smoking eine Alternative zum Frack darstellte, übernahm man weitgehend die Regeln des Fracks, nämlich die niedrig geschnittene Form, eine weiße Weste und weiße Schärpe. Es ist nicht bekannt, wann schwarze Weste und Masche zuerst mit dieser neuen Jacke kombiniert wurden, aber es ist sicher, dass beides in der einen oder anderen Weise bereits vor der Erfindung durch Edward geschah. Mit der Zeit wurden auch andere modebewusste Männer auf die neue Abendjacke aufmerksam, diese wurde dadurch immer populärer und mit der Zeit auch als formeller Gesellschaftsanzug akzeptiert. Mit der Blütezeit des Victorianismus und dem globalen Einfluss Großbritanniens war es nur eine Frage der Zeit, bis die Innovation des Prinzen nach Übersee exportiert wurde.

Der Tuxedo

Die Einführung des "dinner jackets" in die amerikanische Gesellschaft fing 1886 mit einem Sommerbesuch des Millionärs und New Yorker coffee brokers James Braun-Potter und seiner Frau, der Schauspielerin Cora in England an. Als das Paar auf einem Ball bei Hof eingeführt wurde, war der Prince of Wales so von der Schönheit Coras eingenommen, dass er sie und ihren Begleiter zum Abendessen auf Sandringham einlud. Als James später seinen Hausherren um Rat bat, was er für solch eine Gelegenheit tragen sollte, verwies Edward ihn auf seine Schneider, die eine kurze Jacke angepasst, die er vor kurzem zum Tragen genommen hatte. Herr Potter holte dann die Innovation zu sich nach Hause zum Tuxedo-Park, einem privaten Countryclub, der aus einer Gruppe von hochgestellten und wohlhabenden New Yorkern bestand und vom Tabakerben Pierre Lorillard geleitet wurde.

Die gängige Geschichte ist, dass das "dinner jacket" vom Sohn Lorillards, Griswold, eingeführt wurde, der es zu einem Ball im Oktober 1886 trug. Zum Spaß dieses amerikanischen Dandys und seiner Freunde skandierten die Hausherren, indem sie sich zum Tuxedoclub-Herbst-Ball in Anzügen ohne Schwalbenschwanz zeigten, kombiniert mit einer scharlachroten Abendweste.

Der Fall wurde durch die Gesellschaftzeitung "TownTopics" berichtet und, wie die Legende besagt, wurde die Jackenart schnell von der hohen Gesellschaft angenommen.

Tatsächlich wurde der "TownTopics"-Artikel fehlinterpretiert. Während die Ausstattung, die zum Ball von Griswold getragen wurde, zweifellos eine Sensation war, war es auf keinen Fall ein Abendanzug. Eine Eintragung im Tuxedo-Park-Archiv erlaubte es, "Grizzys und seine Legende" zu erklären:

Grizzys Anzug ohne Schwalbenschwanz war viel zu kurz, um ein Abendanzug zu sein. Ein Frack öffnet sich an der Frontseite und ist eng über die Taille geschnitten. Ein Abendanzug andererseits besitzt Knöpfe an der Frontseite und ist weiter geschnitten. Grizzys Frack – ohne seinen Schwalbenschwanz – war so kurz, dass er einer kurzen Uniformjacke ähnelte, und es ist kein Wunder, dass "TownTopics" dachte, dass er für die ganze Welt wie ein königlicher Lakai aussah.

Die gleiche Quelle zeigt, dass der 22-jährige Griswold viel zu jung war, die führenden Mitglieder der New York Gesellschaft zu beeinflussen, die die Gästeliste des Balls enthielt. Eine andere Eintragung in den Archiven des Dorfs liefert die weniger drastischen Details der zutreffenden Geschichte:

Schließlich, nachdem sie die neue Jacke zum Abendessen im Tuxedo getragen hatten, waren einige der frühen Mitglieder mutig genug, sie bei einem Abend an einem Junggesellenabendessen bei Delmonicos zu tragen, dem einzigen Ort in New York, in dem Herren in der Öffentlichkeit zu dieser Zeit speisten. Unnötig zu sagen, waren die anderen Tischgäste bei Dels erstaunt und als sie fragten, wie es hieße, was die Männer in den kurzen Sakkos anhatten, sagten andere "Oh - das ist, was sie zum Abendessen oben im Tuxedo tragen".

Durch die Erwähnung des Tuxedo begannen die neugierigen Tischgäste die neue Jacke mit diesem Namen zu bezeichnen.

Wie in England, wurde die neue Art der Abendkleidung in Amerika schnell akzeptiert und die Annahme ein "fait accompli" 1889, als Herren im Tuxedo zum ersten Rang der New Yorker Metropolitan Opera zugelassen wurden.

1900

Vom späten 19. Jahrhundert bis in die frühen zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Abendanzug auf das Haus oder auf den Männerclub begrenzt. Für einen Abend in der Öffentlichkeit blieb der Frack de Rigueur. Um die Jahrhundertwende Amerika, entsprechend Enzyklopädie Esquires der Art und Weise der 20. Jahrhundert-Männer, war formelle Abendkleidung wohlgeformter als der Business-Anzug, der stark aufgepolstert wurde, eine lockere Passform hatte und hoch geknöpft war. Jedoch widersprechen historische Abbildungen von anderen Quellen den Anspruch dünnerer Silhouetten und weisen darauf hin, dass massiges styling von formeller Abendgarderobe bis zur Teenagermode nicht verschwand.

Tuxedos unterschieden sich von gewöhnlichen Anzügen auch anhand ihrer schmalen Schultern und einem einzigen Westenknopf. Ihre Reverse waren entweder in der Schalfasson oder mit Spitzrevers mit glatter oder grob gerippten Seide.

Die Enzyklopädieautoren unterstreichen, dass eines der sehr wenigen Merkmale, die Abendanzüge mit Businessanzügen gemein hatten, das schwere Gewebe war, das 16 bis 18 Unzen pro Yard - fast zweimal das Gewicht von Anzügen heute. In dieser Ära wurde Komfort in der Kleidung, bei Nacht oder Tag der Männer nicht besonders großgeschrieben. Unter dem Dinner-Jacket pflegten die Männer häufig die Ausstattungen des Fracks zu tragen: Hemd mit verstärkter Brust, verstärkter Kläppchenkragen, weiße Weste und manchmal sogar ein weiße Schärpe. Jedoch waren die schwarze Fliege und die Weste die Norm am Ende dieses Jahrzehnts geworden und einen Dress Code bildete, der für den Rest des Jahrhunderts intakt bleiben würde.

1910

Der erste Weltkrieg hatte große Auswirkungen auf die Männerkleidung. Während im Dienst Soldaten an bequemere, locker sitzende Kleider gewohnt waren, wünschten sie sich, als sie vom Dienst nach Hause kamen, die gleichen Attribute in ihrer Zivil-Kleidung. Bald nach dem Krieg nahmen Fracks und Tuxedos den natürlichen Schultertrend an, der zum Standard bei den Business-Anzügen geworden war. Eine sogar trendigere Wahl dieser Tage wird von der Esquire's Encyclopedia of 20th Century Men's Fashion beschrieben:

Für junge Männer, die eine Vorliebe für den "Jazz-Anzug" hatten, der nichts war, als eine Popularisierung des attraktiven Natürlichschulter Anzugs, der eine Anpassung dieses Anzugs war, auch im Tuxedo mit den Jacke Tasten nahe zusammen eingestellt an der Taille, an einem breiten Aufflackern über den Hüften und an einem außergewöhnlich tiefen Mittelschlitz vorhanden. Die Hose des Jazz-Tuxedo wurde die nach seinen Tagesgegenstücken, jedem geraden und Ordnung geschnitten oder zugespitzt mit einer Stöpseloberseite.

Um diese Zeit fingen einige Männer auch an ein Hemd, das an der Hemdbrust gefältelt war und einen Kentkragen hatte, anstatt des herkömmlichen hochstehenden Stehkragens zu tragen. Dank des Nachkriegsjubels stellten die letzten zwei Jahre dieses Jahrzehnts zahlreiche Gelegenheiten für amerikanische Männer zur Verfügung, ihre stilvolle neue formelle Kleidung anzuziehen.

1920

Etikette

Die Popularität des Abendanzugs konnte durch den Anfang der Zwanziger Jahre nicht gebremst werden und führte schnell dazu, dass nicht mehr nur der Frack die einzig richtige Abendkleidung war.

Emily Post bestätigte 1922 diese Entwicklung in der Erstausgabe ihres jetzt berühmten Etikettebuches:

„Der Tuxedo, die wesentliche Abendbekleidung des Herrn, ist einfach das englische dinner-jacket. Für einen Mann der sich nicht beides leisten möchte ist der Tuxedo von größerem Wert. Er wird jeden Abend und fast überall getragen, während der Frack nur an Bällen, bei Banketts und in einer Loge in der Oper notwendig ist.“

Sie stellte auch eine kurze Beschreibung zur Verfügung, wie der Tuxedo getragen werden sollte:

"Der Tuxedo besteht aus den gleichen Materialien und unterscheidet sich vom Frack in nur drei Einzelheiten: dem Schnitt der Jacke, den Besatzstreifen auf der Hose und dem Gebrauch einer schwarzen Fliege anstelle einer weißen. Das Revers ist satinbesetzt, der Kragen vom selben Stoff wie die Jacke, oder im Fall der Schalfassung komplett in Satin ausgeführt. Die Hosen sind identisch mit denen des Fracks, allerdings sollte der Besatzstreifen, falls ein solcher überhaupt verwendet wird, schmal gehalten sein. Umgeschlagene Hosen sind schlechter Stil und das Jackett sollte nicht zweireihig sein. Ausgefallene Fliegen sind unangemessen. Wählen Sie eine aus schlichter schwarzer Seide oder Satin. Tragen Sie eine weiße Weste, wenn Sie sich die Reinigungskosten leisten können, ansonsten eine einfache schwarze."[2]

Post schrieb keine spezifische Fußbekleidung zum Smoking vor, man kann davon ausgehen, dass sie, wie beim Frack, schwarze Lackschuhe oder Lederbinder und schwarze Seidensocken vorsah.

Mrs Post war in guter Gesellschaft, was ihre Präferenz für weiße Westen anging. Die April-1924-Ausgabe der Men's Wear berichtete aus London, dass die weiße Abendweste, besonders das neue rückenfreie Modell, jetzt mit dem Abendanzug angenommen wurde, seit solche Trendsetter wie der Prinz von Wales und der Lord Mountbatten angefangen hatten, ihn zu tragen. Zu dieser Zeit wurden stilbewusste Amerikaner stark durch die britische Mode beeinflusst; also trugen New Yorker bald Vollrevers aufweisende zweireihige Westen mit ihren Tuxedos.

Ein anderer der am besten gekleideten Engländer war Jack Buchanan, ein Schauspieler, Sänger und Tänzer, der am Broadway zu dieser Zeit ein Star war. "Esquire's Encyclopedia of 20th Century Men's Fashion" beschreibt seinen sich von anderen unterscheidenden Gesellschaftsanzug: Sein Einknopf-Spitzrevers-Smoking hatte einen fast korsettähnlichen Effekt an der Taille der Jacke, ganz wie den des populären gemütlichen passenden Anzugs. Unter ihm trug er ein Hemd mit steifer Brust, einem Kläppchenkragen, eine schwarze Schmetterlingsfliege, eine weiße, zweireihige Weste, die gerade über die Taille geschnitten wurde und eine gefaltene Hose. Zwei Men’s Wear Umfragen in 1928 ergaben, dass, während die meisten Männer Hemden mit Kläppchenkragen und steifer Brust favorisierten, die jüngere Generation Negligéhemden mit weich angebrachten Kragen trugen.

Die Herausgeber waren nicht beeindruckt: Diese Art spiegelt die Quintessenz des Formmangels tatsächlich diese Männer könnte radikalere Art kaum annehmen wider und noch zu sein "richtig" kleidete an. Diese Tendenz in Richtung zum größeren Formmangel wird durch die Zunahme der Popularität des Doppelten breasted Abendanzüge hervorgehoben, die normalerweise ohne Westen getragen werden.

Die Popularität der weichen Hemden, der rückenlosen Westen und der zweireihigen Jacken wurde nur in der folgenden Dekade noch größer. So kam eine einzigartige Westenalternative auf, die als Kummerbund bekannt ist, also eine Schärpe, die vom Militäranzug aus Britisch-Indien im Ersten Weltkrieg geborgt wurde. Diese Tendenzen waren nicht gerade von einer Bewegung in Richtung Formmangel gekennzeichnet - obwohl das die Herausgeber von Men’s Wear so gedacht haben könnten - sondern in eine Richtung zu besserem Komfort. Und, beleibe keine vorübergehenden Erscheinungen darstellend, gipfelten diese Entwicklungen mit der schwarzen Fliege beim Prinzen von Wales.

Der Smoking heute

Hitoshi Narita und Philip Mountbatten, Herzog von Edinburgh im Smoking

Smokingjackett

Ein klassisches Smokingjackett besteht aus einem einreihigen oder zweireihigen Sakko ohne Rückenschlitz mit meist nur einem Schließknopf. Das Revers ist mit Seidensatin oder gerippter Rips-seide besetzt. Es kann als steigendes Revers oder als Schalfasson ausgeführt sein. Die Farbe ist schwarz oder mitternachtsblau. Die Jacketttaschen werden als Paspeltaschen (ohne "Klappe") ausgeführt. Die Knöpfe werden wie das Revers mit Seidensatin besetzt. In südlichen Ländern, auf Schiffsreisen und bei Anlässen im Freien kann statt des schwarzen Sakkos auch ein weißes oder elfenbeinfarbendes Dinnerjacket (im Englischen white dinnerjacket genannt) getragen werden.

Smokinghose

Zu einem Smoking-Jackett trägt man eine aufschlaglose Hose mit einem einfachen Besatzstreifen (Galon) aus Seidensatin an den äußeren Beinnähten. Die Hose wird im gleichen Stoff wie die Jacke ausgeführt (ausgenommen das weiße Dinnerjacket, hier ist die Hose schwarz). Die Smokinghose hat keine Gürtelschlaufen. Statt dessen wird der Bund als Tunnelbund mit einem innenliegenden, verstellbaren Gummizug ausgeführt oder durch von innen am Bund angeknöpften Hosenträgern gehalten.

Smokinghemd

Das weiße oder champagnerfarbende Smokinghemd kann mit Stehkragen (Vatermörder) oder mit klassischem Umlegekragen getragen werden und ist mit Umschlagmanschetten ausgestattet. Die Knopfleiste wird verdeckt ausgeführt, alternativ ist die Verwendung von Steckknöpfen wie beim Frack möglich. Die Hemdbrust kann völlig glatt, längs oder quer gefältelt (Plissee) oder mit Baumwollpiqué verstärkt sein.

Schleife, Kummerbund, Weste, Einstecktuch

Zum Smoking wird eine schwarze Schleife getragen. Da der Hosenbund stets bedeckt sein soll, wird zum Einreiher ein Kummerbund aus schwarzem Seidensatin getragen. Ebenfalls möglich ist – anstelle des Kummerbunds, eine Weste im Material des Anzugs. Zum zweireihigen Smokingjackett wird kein Kummerbund getragen, da die Jacke immer geschlossen bleibt.

Als Pochette ist ein im Farbton des Hemdes gehaltenes Einstecktuch aus Leinen oder Baumwolle üblich.

Schuhe, Strümpfe

Zum Smoking trägt man schwarze Halbschuhe mit dünner Ledersohle: Entweder ganz traditionell Opernpumps (lackledernde Schlupfschuhe mit breiter Ripsschleife über dem Rist), oder Schnürschuhe, die entweder auf Hochglanz poliert sind oder einen Schaft aus Lackleder haben. Der Schaftschnitt ist in diesem Fall der eines glatten Oxford (Plain Oxford: keine Muster, wenige und unauffällige Nähte, geschlossene Schnürung). Mit den Schuhen werden schwarze, knielange Seidenstrümpfe kombiniert.

Der Smoking für Damen

Bereits in den 1920er Jahren ließ sich beispielsweise die Schauspielerin Marlene Dietrich – mit ihrer zur damaligen Zeit für Frauen extravaganten Vorliebe für Hosenanzüge – Smokings vom Herren-Maßschneider auf den Leib schneidern. Als Standard-Kleidungsstück blieb der Smoking allerdings bis in die 1960er Jahre ausschließlich den Herren vorbehalten.[3] 1962 trug die französische Schaupielerin Catherine Deneuve als erste Frau öffentlichkeitswirksam ein für Damen modifiziertes Haute Couture Smoking-Modell vom französischen Modedesigner Yves Saint-Laurent.[4] Saint-Laurent nahm den Smoking, der er Le Smoking nannte, 1965 in seine Prêt-à-porter-Kollektion Rive Gauche auf und bot ihn fortan in zahlreichen Variationen für Damen an.[5][6] Saint-Laurents Smoking für Damen war ein modisches Symbol der zweiten Welle der Frauenbewegung und damit der Emanzipation der Frau in den 1960er Jahren.[7][8] Bis heute bietet das Haus Yves Saint-Laurent in seinen Kollektionen an die heutige Zeit angepasste Versionen von Le Smoking für Damen an.[9][10]

Literatur

  • Hardy Amies: Anzug und Gentleman. Von der feinen englischen Art sich zu kleiden. Lit, Münster 1997, ISBN 3-8258-3456-5
  • Alan Flusser: Dressing the man. Mastering the art of permanent fashion. HarperCollins, New York 2002, ISBN 0-06-019144-9

Fußnoten

  1. Kluge, Friedrich. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage 2002 de Gruyter Berlin. ISBN 3-11-017473-1
  2. Übersetzt nach Post, Emily: Etiquette (1922)
  3. perfect-lady.net: Der Smoking für die Dame (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)
  4. welt.de: Abschied: Adieu Yves Saint-Lauren (5. Juni 2008)
  5. go-feminin.de: Yves Sain-Laurent, der Unvergessliche (zuletzt abgerufen: 16. Mai 2010)
  6. Die Zeit: Die Welt des Yves Saint-Laurent (10. März 2010)
  7. arte.tv: Yves Saint-Laurent und der Damen-Smoking (12. März 2010)
  8. Die Zeit: 'Er gab Frauen die Macht' (11. Juni 2008)
  9. Spiegel Online: Warum nicht? (25. Januar 2010)
  10. Die Presse: Stefano Pilati: Der italienische Dandy (19. August 2008)

Siehe auch