Soffitte (Architektur)
Eine Soffitte ist in der Architektur die Verzierung einer frei sichtbaren Unterseite einer Decke oder von Baugliedern. Zumeist handelt es sich hierbei um die Unterseite von Architraven oder von Archivolten, doch begegnen sie auch zwischen den Konsolen von Geisa und Gesimsen.
Bei einer Soffitte handelt es sich in der Regel um langrechteckige Unterseiten-Flächen, die von Profilen gerahmt und mit Ornamenten gefüllt werden. Rahmende Elemente sind oft Perlstäbe oder Kymatien, während die Flächen Ornamente unterschiedlicher Form aufnehmen können. Beliebt sind hierbei Rankenmotive, Lotosblüten und Palmetten sowie Bukranien und Kandelabermotive. Werden die Soffitten schmal gehalten, können auch Blattstäbe in Form gestreckter Girlanden – etwa aus Lorbeerblättern wie am Tempel des Zeus in Aizanoi –[1] oder Flechtbänder die Ornamentfläche füllen.[2] Eher quadratische Soffitten zwischen Konsolen beispielsweise werden meist mit Rosetten gefüllt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Wegner: Ornamente kaiserzeitlicher Bauten Roms. Soffitten. Köln/Graz 1957.
- John Summerson: Die klassische Sprache der Architektur. Vieweg, Braunschweig 1983, S. 136.
- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 18. Februar 2024), S. 429 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolf Naumann (Hrsg.): Der Zeustempel zu Aizanoi. Nach den Ausgrabungen von Daniel Krencker und Martin Schede. De Gruyter, Berlin 1979, S. 22 f. Abb. II, Taf. 55.
- ↑ Reinhard Köster: Die Bauornamentik von Milet. Teil 1: Die Bauornamentik der frühen und mittleren Kaiserzeit (= Milet. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899. Band 7,1). De Gruyter, Berlin/New York 2004, S. 113.