Solvita Āboltiņa

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Solvita Āboltiņa (geborene: Mellupe; * 19. Februar 1963 in Riga) ist eine lettische Rechtsanwältin und Politikerin. Von 2004 bis 2006 war sie Justizministerin ihres Landes, von 2010 bis 2014 Präsidentin der Saeima, von 2014 bis 2016 Vorsitzende der Partei Vienotība.[1]

Solvita Āboltiņa (2010)
Solvita Āboltiņa mit dem deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solvita Āboltiņa ist Absolventin der Juristischen Fakultät der Universität Lettlands in Riga. Sie arbeitete im Außenministerium der Republik Lettland und wurde dort unter anderem Leiterin der Abteilung für konsularische Angelegenheiten.

2002 gehörte sie zu den Gründern der Partei Neue Ära (Jaunais Laiks) und leitete eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Rahmenbedingungen zur Bekämpfung der Korruption beschäftigte. Für ihre Partei saß Āboltiņa von 2000 bis 2002 im lettischen Parlament, der Saeima, wo sie als Vorsitzende des Rechtsausschusses amtierte. Am 2. Dezember 2004 wurde sie Justizministerin im Kabinett Kalvītis I und blieb dies bis zum 7. April 2006, als ihre Partei die Regierungskoalition verließ.

Bei den Wahlen zur 9. Saeima 2006 wurde Solvita Āboltiņa erneut ins Parlament gewählt, sie wurde Mitglied im Europa- und im Rechtsausschuss und zur Vize-Präsidentin der Saeima gewählt. Im Frühjahr 2008 löste sie Einars Repše als Parteivorsitzende von Jaunais laiks ab. 2010 gewann sie bei den Wahlen zur 10. Saeima ein Mandat für das Parteienbündnis Vienotība. Am 2. November 2010 wählten die Abgeordneten sie zur Parlaments-Vorsitzenden. Dieses Amt bekleidete sie auch in der 11. Saeima.[2] Sie gilt als eine der Personen, die den Rücktritt des Kabinetts von Laimdota Straujuma im Dezember 2015 bewirkt haben.[3] Ende 2017 wurde sie aus ihrer Partei ausgeschlossen,[4] legte ihr Parlamentsmandat nieder und wechselte in den diplomatischen Dienst. Seit dem 31. Juli 2018 ist sie Leiterin der Lettischen Botschaft in Italien.[5]

Āboltiņa gehört zu den 89 Personen aus der Europäischen Union, gegen die Russland im Mai 2015 ein Einreiseverbot verhängt hat.[6][7]

Solvita Āboltiņa spricht Lettisch, Russisch, Englisch und Deutsch. Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Solvita Āboltiņa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1].
  2. www.apollo.lv, abgerufen am 18. Oktober 2011.
  3. Reinhard Veser: Ende mit Ansage Riga nach dem Rücktritt Straujumas. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Dezember 2015, S. 6.
  4. Seite der Vienot→ba (abgerufen am 20. August 2018)
  5. diena.lv (abgerufen am 20. August 2018)
  6. Andreas Borcholte: Einreise-Verbote: Russland wirft EU-Politikern Show-Gehabe vor. In: Spiegel Online. 31. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2015.
  7. RUS: Russische Visasperrliste. (PDF 23 KB) In: yle.fi. 26. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2015.
  8. Seite der Saeima (Memento vom 17. Dezember 2010 im Internet Archive), abgerufen am 15. August 2011 (englisch)