Songea (MC)

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Distrikt Songea (MC)

Lage des Distrikts Songea (MC) in der Region Ruvuma
Basisdaten
Staat Tansania
Region Ruvuma
Fläche 616 km²
Einwohner 286.285 (2022)
Dichte 465 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-21
Politik
Vorsitzender des Stadtrats Michael Leodgar Mbano
Koordinaten: 10° 41′ S, 35° 39′ O

Songea (MC) (Songea Municipal Council, auch Songea Mjini genannt) ist ein Distrikt der tansanischen Region Ruvuma. Er grenzt im Osten an den Distrikt Namtumbo und wird sonst vollständig vom Distrikt Songea (DC) umschlossen. Im Distrikt befinden sich auch die Verwaltungszentren der Region Ruvuma und des Distriktes Songea (DC).

Straßenszene in Songea

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hat eine Fläche von 616 Quadratkilometern, wovon 46 Quadratkilometer bewaldet sind, und 286.285 Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Das Land ist hügelig und liegt großteils auf einer Meereshöhe zwischen 900 und 1100 Metern. Im Südosten steigt das Matogoro-Gebirge auf 1500 Meter an. Die Entwässerung erfolgt über die Flüsse Ruvuma, Luwawasi und Ruhila.[3]

Das Klima in Songea ist gemäßigt warm, es wird in der effektiven Klimaklassifikation als Cwa bezeichnet. Starke Niederschläge von mehr als 200 Millimeter im Monat fallen von Dezember bis März, in den Monaten Juni bis September regnet es weniger als 10 Millimeter monatlich. Die Durchschnittstemperatur liegt zwischen 17,4 Grad Celsius im Juli und 23,6 Grad im November.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heute in Songea lebende Ethnie der Ngoni wanderte ursprünglich aus Südafrika ein und vertrieb die hier lebenden Ndendeule. Sie ließen sich hier wegen des fruchtbaren Landes und des günstigen Klimas nieder.[5] Der Name „Songea“ stammt von einem Führer der Ngoni. Der Distrikt wurde 2006 zum Municipal Council (MC) erhoben.[1]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Songea (MC) ist in 21 Gemeinden (Kata) gegliedert:[6]

  • Lizaboni
  • Bombambili
  • Lilambo
  • Majengo
  • Matarawe
  • Mateka
  • Mjini
  • Mfaranyaki
  • Matogoro
  • Mjimwema
  • Misufini
  • Mshangano
  • Mletele
  • Msamala
  • Mwengemshindo
  • Ruvuma
  • Subira
  • Ruhuwiko
  • SeedFarm
  • Tanga
  • Ndilimalitembo

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte ethnische Gruppe im Distrikt sind Angehörige der Ngoni, einer Untergruppe der Zulu. Die Bevölkerungszahl stieg von 131.336 bei der Volkszählung 2002 auf 203.309 bei der Zählung 2012 und auf 286.285 im Jahr 2022.[2]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: Im Distrikt liegen 81 Grundschulen, die im Jahr 2016 von 47.000 Schülern besucht wurden. Diese wurden von 1.200 Lehrkräften unterrichtet. Von den 40 weiterführenden Schulen waren 24 öffentlich und 16 Privatschulen. Sie wurden von 14.000 Studenten besucht.[7]
  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung gibt es 1 Krankenhaus, 3 Gesundheitszentren und 28 Apotheken. Von den Gesundheitszentren werden 2 staatlich und 1 von einer Glaubensgemeinschaft geführt. Im Jahr 2015 war Malaria das häufigste Krankheitsbild mit mehr als einem Viertel der Behandlungen.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig. Zur Selbstversorgung werden Reis, Mais, Maniok, Hülsenfrüchte, Süßkartoffeln, Hirse, Bohnen, Bananen und Gemüse angebaut. Verkauft werden vor allem Sonnenblumen, Kaffee, Tabak, Erdnüsse, Sesam, Sojabohnen und Erbsen. Die wichtigsten Früchte sind Orangen, Zitronen, Papaya, Avocado und Mango.[9] Im Jahr 2016 wurden 8000 Schweine, 5000 Rinder und 5000 Ziegen geschlachtet.[10]
  • Wald: Rund 4000 Hektar, das sind 5 Prozent der Fläche, sind bewaldet. Der Großteil davon ist als Wassereinzugsgebiet geschützt, 300 Hektar sind Naturschutzgebiet und 200 Hektar dienen der Holzgewinnung[11]
  • Produktionssektor: Im Distrikt befinden sich nur kleine und mittlere Unternehmungen zur Möbelerzeugung, Tabakverarbeitung, Spenglereien und Kunsthandwerker.[11]
  • Straßen: Sowohl für Menschen als auch für Güter sind die Straßen das wichtigste Transportmittel. Von Songea gehen sternförmig Straßen aus: Nach Norden die asphaltierte Nationalstraße T6 nach Makambako, nach Osten die asphaltierte Nationalstraße nach Mtwara, nach Westen die ebenfalls asphaltierte Nationalstraße zum Malawisee. Nicht asphaltierte Nationalstraßen führen nach Nordosten nach Morogoro und nach Süden nach Mosambik.[12][13]
  • Flughafen: Im Westen der Stadt liegt ein kleiner Flughafen mit dem IATA-Code SGX und dem ICAO-Code HTSO in einer Meereshöhe von 1050 Metern.[14]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Vorsitzenden des Stadtrates wurde 2020 Michael Leodgar Mbano gewählt.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 1, abgerufen am 23. März 2022.
  2. a b Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 107, 110, abgerufen am 14. September 2023.
  3. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 4–5, abgerufen am 23. März 2022.
  4. Klima Songea. Climate Data, abgerufen am 23. März 2022.
  5. History. Songea Municipal Council, abgerufen am 23. März 2022.
  6. Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) Vereinigte Republik Tansania, April 2016, S. 82, abgerufen am 23. März 2022.
  7. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 33, 35, 44, abgerufen am 23. März 2022.
  8. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 64, 72, abgerufen am 23. März 2022.
  9. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 8–13, abgerufen am 23. März 2022.
  10. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 25, abgerufen am 23. März 2022.
  11. a b Songea Municipal Council, Investment Profile. (PDF) Tanzania, Administration and Local Govenrment, Januar 2014, S. 10, abgerufen am 24. März 2022.
  12. Songea Municipal Council Strategic Plan 2016/17–2020/21. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2016, S. 52–53, abgerufen am 23. März 2022.
  13. Ruvuma region Roads Network. (PDF) TANROADS, Februar 2020, abgerufen am 23. März 2022.
  14. Songea Airport. Airport Guide, abgerufen am 24. März 2022 (englisch).
  15. Michael Leodgar Mbano. Songea Municipal Council, abgerufen am 24. März 2022 (englisch).