Sowjetski-Prospekt (Kaliningrad)

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Sowjetski-Prospekt
Wappen
Wappen
Straße in Kaliningrad
Sowjetski-Prospekt
Sowjetski-Prospekt
Sowjetski-Prospekt
Basisdaten
Ort Kaliningrad
Angelegt 1950
Querstraßen uliza Gendelja, uliza Tschaikowskogo, Uralskaja uliza, uliza Mussorgskogo, uliza Kirowa, uliza General-lejtenanta Oserowa
Plätze Hansaplatz (Platz des Sieges)
Bauwerke Amts- und Landgericht, Polizeipräsidium, Platz des Sieges, Nordbahnhof
Nutzung
Nutzergruppen Kraftverkehr, Fußverkehr, Radverkehr
Straßen­gestaltung 1950

Der Sowjetski-Prospekt (russisch Советский проспект; dt.: „Sowjet-Prospekt“) ist einer von sieben Prospekten in der Stadt Kaliningrad.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Beschreibung des Verlaufs der rund 5 km langen Straße erfolgt vom Stadtzentrum in Richtung Nordwesten. Die Straße beginnt beim Ploschtschad Pobedy und mündet in die Autobahn A192.

Querstraßen sind beginnend beim „Platz des Sieges“ (Stadtzentrum) in Richtung Nordwesten (Autobahn) folgende:

  • uliza Gendelja (Улица Генделя; dt. Händelstraße)
  • uliza Tschaikowskogo (Улица Чайковского; dt. Tschaikowskistraße)
  • Uralskaja uliza (Уральская улица; dt. Uralstraße)
  • uliza Mussorgskogo (Улица Мусоргского; dt. Mussorgskistraße)
  • uliza Kirowa (Улица Кирова; dt. Kirowstraße)
  • uliza General-lejtenanta Oserowa (Улица Генерал-лейтенанта Озерова; dt. Generalleutnant-Oserow-Straße)
  • uliza Marschala Borsowa (Улица Маршала Борзова; dt. Marschall-Borsow-Straße)
  • Krasnaja uliza (Красная Улица; dt. Rote Straße)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straße im Stadtteil Vorderhufen hieß „Fuchsberger Chaussee“ und später „Stresemannstraße“. In der Zeit des Nationalsozialismus trug sie den Namen „General-Litzmann-Straße“; dort befand sich in der Nr. 3–7 der Sitz die Königsberger Dienststelle der Gestapo.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Polizeipräsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Polizeipräsidium

Das Gebäude des ehemaligen Polizeipräsidiums befindet sich am Sowjetski-Prospekt 3–5 und wird vom FSB genutzt. Das Gebäude wurde um 1912/1924 im Stil der Neorenaissance nach Entwürfen des Geh. Oberbaurates Launer unter Leitung des Geh. Oberbaurats Fürstenau erbaut.

Ehemaliges Raiffeisenhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Raiffeisenhaus an der General-Litzmann-Straße 27–33 in Vorderhufen wurde 1936/37 nach Entwürfen der Architekten Siegfried Saßnick und Helmut Flotow erbaut. Das Gebäude entstand im Auftrag der Haupthandelsgesellschaft ostpreußischer landwirtschaftlicher Genossenschaften m. b. H. Das Bauwerk wurde nach dem Sozialreformer und Namensgeber der Raiffeisenorganisation, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, benannt.

Die Fassade des Raiffeisenhauses war mit einem gelblichen Edelputz versehen, während Sockel und Fenstergewände aus dunkelgrauem Kunststein bestanden.

Am Haupteingang befanden sich zwei 3,20 m hohe Bronzeplastiken des Bildhauers Franz Andreas Threyne (meist nur F. A. Threyne). Sie sind Allegorien auf Aussaat und Ernte. Im Foyer waren Glasmalereien mit ostpreußischen Motiven des Kunstmalers Ernst Schaumann. Im ersten Obergeschoss war an der Treppenwand eine Malerei von Manfred Steinert, der auch den Sitzungssaal mit Bildern ausstattete.

Das Gebäude ist erhalten und beherbergt heute eine Dienststelle der Kaliningrader Stadtverwaltung.[1]

Nr. 82[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine lange Gebäudezeile am Sowjetski-Prospekt wurde nach Plänen von Dmitri Nawachilin im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet, ist fünfgeschossig und zeigt auf Nr. 82 einen klassischen Turm mit Säulenumgang.[2][3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willi Scharloff: Königsberg – damals und heute: Bilder aus einer verbotenen Stadt. Rautenberg, Leer 1982, ISBN 3-7921-0266-8.
  • Bert Hoppe: Auf den Trümmern von Königsberg. Kaliningrad 1946–1970 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 80). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-64580-3
  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Markus Podehl: Architektura Kaliningrada – Wie aus Königsberg Kaliningrad wurde. (= Materialien zur Kunst, Kultur und Geschichte Ostmitteleuropas. Band 1). Herder-Institut, Marburg 2012, ISBN 978-3-87969-375-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Scharloff, S. 134.
  2. Podehl, S. 163, Abb. 181.
  3. Podehl, S. 164, Abb. 182.

Koordinaten: 54° 44′ 32,2″ N, 20° 28′ 19,3″ O