Spanische Botschaft in Berlin

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Haupteingang der Spanischen Botschaft, rechts der Kanzleitrakt

Die Spanische Botschaft in Berlin ist der Hauptsitz der diplomatischen Vertretung Spaniens in Deutschland. Sie befindet sich im Botschaftsviertel des Berliner Ortsteils Tiergarten. Der mächtige Eckbau im neoklassizistischen Stil wurde in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet und steht unter Denkmalschutz.

Bau und Architektur

Der Neubau der Spanischen Botschaft im Tiergarten an der Spitzkehre von Lichtensteinallee und Thomas-Dehler-Straße wurde 1938–43 von den Brüdern Walter und Johannes Krüger geplant und unter ihrer Bauleitung errichtet. Als Bauherr fungierte die Reichsbaudirektion Berlin, eine Behörde des Reichsfinanzministeriums.

Das Gebäude der Spanischen Botschaft ist ein Zweiflügelbau mit spitzwinkligem Grundriss und einer abgeschrägten Ecke, in welcher sich der Haupteingang befindet. Der westliche Flügel (Residenztrakt) liegt an der Thomas-Dehler-Straße und schließt an ein geschwungenes Gebäude, welches in den 1940er Jahren die Dänische Gesandtschaft beherbergte. Diese befindet sich heute als Teil der Nordischen Botschaften in der Rauchstraße. Der östliche Flügel liegt an der Lichtensteinallee und wird als Kanzleitrakt bezeichnet. Die beiden Flügel umschließen einen spitzwinkligen Innenhof, der mit Grünanlagen gestaltet ist.

Die Fassade ist im repräsentativen, neoklassizistischen Stil der Zeit ausgeführt. Das Erdgeschoss ist durch eine Werksteinbänderung als Sockel gekennzeichnet, die Werksteine sind glatt und nicht im Rustika-Stil behauen. Über dem Erdgeschoss liegen drei Geschosse, dabei nimmt die Höhe der Fenster nach oben hin ab. Der Haupteingang an der Gebäudeecke besitzt eine Auffahrt für Autos, die von einem mächtigen Balkon auf vier Säulen überdacht wird. Auf Höhe des Fensterbandes des dritten Geschosses befindet sich in der Mittelachse des Gebäudes an der Stirnseite ein Relief mit dem spanischen Wappen. Nach Betreten des Hauses kommt der Besucher in eine mit Stein ausgekleidete Halle. Von dort erreicht man über ein repräsentatives Treppenhaus die Empfangsräume.

Nutzungsgeschichte und Wiederaufbau

Fenster im original erhaltenen Teil Thomas-Dehler-Straße
Das spanische Wappen über dem Haupteingang

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kanzleitrakt durch Bomben schwer zerstört. In den 1960er Jahren wurde der Bau durch den ursprünglichen Architekten Johannes Krüger wieder aufgebaut, die spanische Botschaft befand sich jedoch infolge der Teilung Deutschlands in Bonn. Nach der Rückverlegung der Hauptstadtfunktionen nach Berlin sollte auch die spanische Botschaft wieder zurückziehen. Dazu wurde das Gebäude 1998–2003 unter der Leitung der spanischen Architekten Jesús Velasco Ruiz und José de Onzono y Angulo umgebaut und modernisiert. Dabei wurde der Kanzleiflügel abgerissen und durch einen historisierenden Neubau mit den alten Proportionen ersetzt. Der Residenzflügel an der Thomas-Dehler-Straße wurde bis auf das Treppenhaus und die Fassade abgerissen und neu gebaut. Überall wurden die Symbole des Franco-Regimes beseitigt, unter anderem wurde dabei das Wappen über dem Haupteingang durch das heutige Staatswappen ersetzt. Die Spuren dieses Austauschs sind noch an der helleren Farbe der Natursteine zu erkennen, die das Wappen umgeben.

Siehe auch

Commons: Spanische Botschaft Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 30′ 37,6″ N, 13° 20′ 43,7″ O