Städtisches Heriburg-Gymnasium Coesfeld

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Städtisches Heriburg-Gymnasium Coesfeld
Schulgebäude
Schulform Gymnasium
Schulnummer 168129
Gründung 1923
Adresse

Seminarstraße 10
48653 Coesfeld

Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 56′ 51″ N, 7° 9′ 51″ OKoordinaten: 51° 56′ 51″ N, 7° 9′ 51″ O
Träger Stadt Coesfeld
Schüler 474 (Schuljahr 2021/2022)[1]
Lehrkräfte unbekannt
Leitung Christian Krahl[2]
Website www.heriburg-gymnasium.de

Das Städtische Heriburg-Gymnasium Coesfeld ist eine allgemeinbildende Schule in Coesfeld. Bis 1982 war es ein Mädchen-Gymnasium. Auch heute noch überwiegt der Anteil der Mädchen. Das Gymnasium ist eine Europaschule, an dem auch eine bilinguale Abiturprüfung abgelegt werden kann.

Namenspatronin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heilige Heriburg von Nottuln, Schwester des heiligen Liudger, ist die Namenspatronin des Gymnasiums. Ihr Name bedeutet so viel wie „Schützerin des Herrn“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. März 1923 genehmigte der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die Einrichtung einer Aufbauschule für Mädchen in Coesfeld. Sie sollte es Mädchen ermöglichen, im „Aufbau“ auf den siebenjährigen Besuch der Volksschule durch sechs weitere Schuljahre auf der „Aufbauschule“ und damit ohne zeitlichen Verlust gegenüber dem grundständigen Gymnasium die Hochschulreife zu erlangen. In Preußen entstanden zeitgleich mit dem heutigen Heriburg-Gymnasium vier weitere Aufbaugymnasien um so die „höhere Schulbildung“ der Mädchen zu verbessern die bis daher nur in Ausnahmefällen über die Volksschule hinaus ging. 1925 wurden der noch jungen Schule die Räume des bisherigen Lehrerseminars an der Seminarstrasse in Coesfeld zugewiesen. Das Lehrerseminar war 1908 in Coesfeld errichtet worden. An ihm waren Volksschullehrer ausgebildet worden die nun an pädagogischen Akademien ausgebildet werden sollten. Somit lief der Lehrbetrieb in Coesfeld aus und das Seminargebäude konnte für die Aufbauschule genutzt werden. 1926 wurden die Aufbauklassen als „Staatliche Deutsche Oberschule in Aufbauform i.E.“ anerkannt. Erste Leiterin der Schule wurde Studiendirektorin Ottilie Küchenhoff. Auf Vorschlag des Kollegiums soll die Schule den Namen der Schwester des hl. Liudgers, des Ersten Bischofs von Münster, erhalten haben und „Gerburgisschule“ heißen, was am 11. Februar 1927 genehmigt wurde. Da das Einzugsgebiet der Schule längst über die Grenzen der Provinz Westfalen hinausreichte, die auswärtigen Schülerinnen jedoch nur notdürftig im städtischen Waisenhaus untergebracht werden konnten errichten Kreis und Stadt Coesfeld ein Schülerinnenheim das im 2. Obergeschoss untergebracht wurde und den Namen „Gerburgisheim“ erhielt. Es bot nun Platz für 50 Schülerinnen. Ostern 1929 legten die ersten elf Abiturientinnen erfolgreich ihre Abiturprüfung ab und wurden feierlich von der Schule verabschiedet. Im September 1933 wurde Frau Studiendirektorin Küchenhoff auf Drängen der NS-Machthaber ihres Amtes enthoben und als einfache Lehrerin nach Recklinghausen versetzt. Die Leitung der Schule wurde nun Frau Studiendirektorin Dr. Helene Stehling übertragen. Am 24. Februar 1938 wurde die Schule in Heriburgschule umbenannt.

Kooperation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heriburg kooperiert mit dem städtischen Gymnasium Nepomucenum. Die geringe Distanz zwischen den Gymnasien ermöglicht das Entstehen von Kooperationskursen zur Erweiterung des Unterrichtsangebotes.

Schüleraustausch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heriburg-Gymnasium bietet jährlich drei Austauschprojekte an. Ziele sind Adelaide (Australien) und Modica (Italien). Außerdem findet in den Jahrgangsstufen 9 und 10 im Rahmen der Französischklassen ein Austausch mit dem Lycée Immaculée-Conception in Laval (Frankreich) statt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 50 Jahre Staatliche Heriburg-Schule. Coesfeld 1963.
  • Das Kollegium des Städtischen Heriburg-Gymnasiums Coesfeld (Hg.): 75 Jahre Städtisches Heriburg-Gymnasium Coesfeld.Jubiläumsschrift zur 75Jahrfeier der Schule. Coesfeld 1998.
  • Michael Pieper: Heriburg, nicht zu verwechseln mit Gerburgis oder Wie unsere Schule zu ihrem heutigen Namen kam. In: 75 Jahre Städtisches Heriburg-Gymnasium Coesfeld. Jubiläumsfestschrift zur 75Jahrfeier der Schule. Coesfeld 1998, S. 32–34. (Online)
  • Michael Pieper: Drei Leiterinnen der Staatlichen Aufbauschule (Heriburg-Gymnasium) in Coesfeld und ihr Widerstand im Dritten Reich. Eine Erinnerung an die Oberstudiendirektorinnen Ottilie Küchenhoff, Dr. Helene Stehling und Berta Kuck. In: Geschichtsblätter Kreis Coesfeld. Coesfeld 2005, S. 93–112 (Online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heriburg-Gymnasium Coesfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Städtisches Heriburg-Gymnasium. In: www.schulministerium.nrw.de. Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 1. Januar 2022.
  2. Schulleitung. In: www.heriburg-gymnasium.de. Abgerufen am 1. Januar 2022.