St. Anton (Regensburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Dezember 2019 um 17:14 Uhr durch Fruchtzwerg94 (Diskussion | Beiträge) (Format). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die denkmalgeschützte katholische Pfarrkirche St. Anton steht in der Furtmayrstraße 22 im Kasernenviertel von Regensburg.

Die Pfarrkirche St. Anton
Pfarrkirche St. Anton: Innenraum
Pfarrkirche St. Anton: Altarraum
Pfarrkirche St. Anton: Hochaltar

Geschichte

Durch Beantragung eines Baufonds am 9. Mai 1916 beim Domkapitel, manifestierte die Kirchenverwaltung untere Stadt die Absicht, eine Kirche zu erbauen. Zunächst wurde eine hölzerne Notkirche westlich der heutigen Kirche errichtet, die am 13. Juni 1920 eingeweiht wurde. Die Pfarrgemeinde St. Anton entstand am 1. Dezember 1921 durch Abtrennung von der Pfarrei Niedermünster. Weiterhin fanden die Gottesdienste in der Notkirche satt. Der Grundstein der Kirche wurde am 21. Juli 1927 durch Bischof von Henle gelegt. Nach einem Wettbewerbsverfahren wurde die Kirche durch den Architekten Karl Schmid sen. errichtet. Nach einer relativ kurzen Bauzeit konnte sie am 11. November 1928 durch Bischof Michael Buchberger geweiht werden. Im Mai 1943 wurde der Turm zu Tarnzwecken mit olivgrüner Farbe gestrichen. Reste dieser Farbe sind heute noch erkennbar. Die leichten Kriegsbeschädigungen vom 13. März 1945 konnten rasch beseitigt werden.

An der nordöstlichen Grundstücksgrenze wurde ein neues Pfarrzentrum geschaffen, welches am 9. Dezember 2013 eingeweiht wurde.[1]

Beschreibung

Die Kirche ist eine geostete dreischiffige romanisierende Pfeilerbasilika mit Satteldach, eingezogenem Chor, Chorflankenturm und Westquerhaus, Eisenbeton mit Ziegel und Verkleidung aus Ebenwieser Kalkbruchsteinplatten. Die Gesamtlänge ist 70 m, die Breite 25 m, die Firsthöhe des Mittelschiffes beträgt 24 m und der Turm ist 49 m hoch.[2] Im Inneren fällt neben den zahlreichen Gemälden die Christusdarstellung in der Apsis des Regensburger Künstlers Georg Winkler ins Auge. Er entwarf auch das künstlerische Gesamtkonzept der Kirche. Der Hochaltar wurde von Haber & Brandner gefertigt, die Bildhauerarbeiten wurden von Guido Martini gestaltet, die Glasmalereien stammten von den beiden Regensburger Firmen Schwarzmeyer und Schneider. Die Fenster wurden ein Opfer eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg und sind nicht mehr erhalten.

Orgel

Pfarrkirche St. Anton: Jann-Orgel

Nachdem die Vorgängerorgel mit Taschenladen der Firma Weise aus dem Jahr 1928 durch Materialermüdung in den 90er Jahren unspielbar wurde, erbaute 1996 die Firma Thomas Jann Orgelbau aus Laberweinting ein neues Instrument. Die Orgel mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur verfügt über 39 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet wie folgt:[2][3][4]

I Hauptwerk C–g3
1. Principal 16′
2. Octave 8′
3. Coppel 8′
4. Octave 4′
5. Holzflöte 4′
6. Quinte 223
7. Octave 2′
8. Cornett V 223
9. Mixtur V-VI 113
10. Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
11. Bourdon 16′
12. Geigenprincipal 8′
13. Doppelflöte 8′
14. Viola 8′
15. Vox coelestis 8′
16. Principal 4′
17. Nachthorn 4′
18. Nasard 223
19. Traversflöte 2′
20. Terz 135
21. Mixtur V 2′
22. Trompette harmonique 8′
23. Oboe 8′
Tremulant
III Positiv C–g3
24. Rohrflöte 8′
25. Principal 4′
26. Flöte 4′
27. Doublette 2′
28. Sesquialtera II 223
29. Vox humana 8′
30. Chamade 8′
Tremulant
Pedal C–f1
31. Principalbass 16′
32. Subbass 16′
33. Großquinte 1023
34. Octavbass 8′
35. Spitzflöte 8′
36. Choralbass 4′
37. Hintersatz III 223
38. Posaune 16′
39. Trompete 8′
Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P;
Suboktavkoppeln: III/II, II/II;
Superoktavkoppeln: II/II;

Glocken

Der Turm der Antoniuskirche enthielt ursprünglich ein sechsstimmiges Geläut, welches am 13. Oktober 1928 geweiht wurde. Nach dem Kriegsverlust der beiden großen Glocken wurde nur die Größte ersetzt. Derzeit ist ein vierstimmiges Geläut mit der Tonfolge a0-f1-g1-a1 vorhanden. Die fünfte und kleinste Glocke mit dem Schlagton f2 wird nur einzeln geläutet. Die Glocken im Einzelnen:[5]

Nr.
 
Name
 
Masse
(kg)
Schlagton
 
Gussjahr
 
Glockengießer
 
1 Antoniusglocke 4.250 a0 1964 Georg Hofweber
2 Josefsglocke 900 f1 1928 Karl Hamm
3 Wolfgangsglocke 650 g1 1928 Karl Hamm
4 Engelglocke 425 a1 1928 Karl Hamm
5 Barbaraglocke 150 f2 1928 Karl Hamm

Pfarrer von St. Anton

  • Johann B. Hösl (1920–1964)
  • Karl Leibl (1964–1971)
  • Alois Reindl (1971–1978)
  • Karl Wohlgut (1978–2006)
  • Anton Hierl (2006–2018)
  • Wolfgang Reischl (seit 2018)

Antoniushaus

Antoniushaus

Das Antoniushaus befindet sich am Mühlweg 13 und wurde 1953–1955 von Karl Schmid jun. südlich der Kirche erbaut. Es ist ein asymmetrisch angelegter Saalbaukomplex der Pfarrei St. Anton mit Gaststätte, Festsaal und weiteren Räumlichkeiten, ist ein traufständiger Pultdachbau in Stahlbeton-Skelettbauweise, z. T. mit Klinkerausfachung. Die östliche Längsseite ist verglast.

Literatur

  • Hugo Schnell in: St. Anton, Regensburg. Dreifaltigkeitsverlag München, [ca. 1930].
  • Karl Wohlgut: St. Anton in Regensburg. MZ-Buchverlag Regensburg, 2006. ISBN 3-934863-66-3.

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Informationen zum neuen Pfarrzentrum auf der Webseite der Pfarrgemeinde, abgerufen am 26. Oktober 2016
  2. a b Baubeschreibung auf der Webseite der Pfarrgemeinde, abgerufen am 25. Oktober 2016
  3. Opus 218. Online auf www.jannorgelbau.com. Abgerufen am 26. Mai 2016.
  4. Regensburg, Deutschland (Bayern) - Sankt Antonkirche. Online auf orgbase.nl. Abgerufen am 26. Mai 2016.
  5. Pfarrkirche St. Anton, Regensburg. Online auf www.glockenklaenge.de. Abgerufen am 26. Mai 2016.

Koordinaten: 49° 0′ 32″ N, 12° 6′ 34,2″ O