St. Cuthbert’s Mission
| St. Cuthbert’s Mission Pakuri | |||
|---|---|---|---|
| |||
| Koordinaten | 6° 22′ N, 58° 5′ W | ||
| Basisdaten | |||
| Staat | Guyana | ||
| Region | Demerara-Mahaica | ||
| ISO 3166-2 | GY-DE | ||
| Höhe | 970 m | ||
| Einwohner | 1700 (2012[1]) | ||
St. Cuthbert’s Mission (Lokono: Pakuri) ist eine amerindianische Gemeinschaft und ein Dorf am Mahaica River in der Region Demerara-Mahaica (Region 4) von Guyana. Das Dorf besteht aus ca. 200 Haushalten.[2][3][4] St. Cuthbert’s gilt als „Kulturhauptstadt“ („cultural capital“) der Amerindians in Guyana.[4]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Cuthbert’s Mission wurde in den späten 1800ern von Joseph Ferguson gegründet, der auch der erste Kafotay (Arawak für Chief) war. Damals hieß der Ort Pakuri nach den Platonia-Bäumen, die in dem Gebiet massenhaft vorkamen.[2] Das Dorf wurde dann in „St. Cuthbert’s Mission“ umbenannt, als die ersten anglikanischen Missionare anlangten und an Saint Cuthberts Day 1889 eine Mission dort gründeten.[2][4][5]
Im Februar 2011 gab es in St. Cuthbert’s eine große Überschwemmung mit großen Verlusten an Ernten und persönlichem Besitz vieler Einwohner.[6] Im September 2011 wurde jedoch bereits wieder eine große Feierlichkeit für den Amerindian Heritage Month in St. Cuthbert’s gefeiert. Die Feierlichkeiten wurden von zahlreichen Beamten und tausenden Besuchern aus Guyana und dem Ausland besucht.[7]
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Cuthbert’s Mission liegt auf dem linken Ufer des Mahaica River. Der Ort ist umgeben von Savanne und Buschland im Osten sowie dichter Vegetation auf der Westseite. Die Hauptstadt Georgetown ist 91,7 km (57 mi) entfernt, Mahaica 105 km (65 mi) entlang des Flusses.[4][8]
Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Cuthbert’s Mission gehört zur Jurisdiktion der Region Demerara-Mahaica. Ein Viertel der zugehörigen Ländereien liegt jedoch schon in der Region 5 (Mahaica-Berbice).[4]
Wie die meisten anderen Dörfer der Amerindians in Guyana (gemäß dem Amerindian Act) wird St. Cuthbert’s von einem Village Council (Dorfrat) unter Führung eines Toshao (Chief) verwaltet. Toshaos werden alle drei Jahre gewählt. Das Council besteht aus neun Mitgliedern, inklusive des Toshao und eines ernannten Sekretärs und Schatzmeisters. Die Versammlungen des Village Council finden monatlich am letzten Samstag jedes Monats statt.
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Cuthbert’s war ursprünglich eine Holzfällersiedlung und bis heute bildet der Holzeinschlag eine Einkommensquelle. Seit den 1990ern haben einige Einwohner Arbeit bei Omai Gold Mines Ltd. gefunden. Ein großer Teil der Dorfbewohner lebt jedoch von Subsistenz-Landwirtschaft.[4]
Der Toshao erhält eine monatliche Zuwendung von der Regierung.[4]
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kunst und die Lokono Group[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im August 1988 gründete der führende guyanische Künstler George Simon, der selbst aus St. Cuthbert’s Mission stammt, im Ort einen Mal- und Design-Workshop. Die Werkstatt bildete eine ganze Anzahl von Künstlern aus dem Stamm der Lokono aus, unter anderem Oswald „Ossie“ Hussein, Foster Simon, Roland Taylor, Telford Taylor und Lynus Clenkian. Diese Künstler – inklusive George Simon – sind bekannt als die Lokono Artists Group. 2002 erbaute Simon ein Arts Centre (Galerie) für einheimische Künstler.[9][10][11]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Shakira Caine (* 1947), Schauspielerin und Model[12]
- George Simon (1947–2020), Künstler und Archäologe.[10]
- Oswald Hussein (* 1954), Künstler.[13]
- Lenox Shuman (* 1973), Politiker.[14]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 2012 Population by Village. Statistics Guyana. statisticsguyana.gov.gy.
- ↑ a b c Mark McGowan: St. Cuthbert’s Mission. In: Stabroek News. 31. Juli 2011.
- ↑ NCN Staff: St Cuthbert’s Mission: a blessed community. In: NCN. ncnguyana.com vom 6. Juli 2011.
- ↑ a b c d e f g Stabroek Staff: St Cuthbert’s Mission says it hardly gets any state funds – residents urge regular auditing of council’s finances. Stabroek News. landofsixpeoples.com vom 10. Juli 2004.
- ↑ Traditional Wedding at St. Cuthbert’s. In: Guyana Chronicle. guyanachronicle.com vom 30. September 2009.
- ↑ Stabroek Staff: St. Cuthbert’s Mission Swamped: Biggest Flood in Years. Stabroek News. 17. August 2012.
- ↑ Chevin Singh: St Cuthbert’s Hosts Amerindian Heritage Month Celebrations. Guyana Chronicle. guyanachronicle.com vom 25. September 2011.
- ↑ GeoNames: St. Cuthbert’s. Abgerufen am 12. März 2022., St. Cuthbert’s Mission.
- ↑ Al Creighton: The Return of George Simon. In: Stabroek News. landofsixpeoples.com vom 22. September 2002.
- ↑ a b Neil Marks: Leading Artist and Anthropologist George Simon, A. A. is a Special Person. In: Kaieteur News. kaieteurnewsonline.com vom 5. Juni 2011.
- ↑ Alim Hosein: Moving Circle. In: Stabroek News. landofsixpeoples.com vom 29. September 2002.
- ↑ Bernadine Morris: STYLE MAKERS; Shakira Caine: Jewelry Designer. In: New York Times. nytimes.com vom 5. November 1989.
- ↑ Rohmena Chung: Amerindian Heritage Month an outstanding success. In: Guyana Chronicle. 5. Oktober 2000. via Land of Six People. landofsixpeoples.com.
- ↑ GUYANA: Lenox Shuman of the Liberty and Justice Party (LJP) for Parliament. In: Stabroek News. via Guyanese Online. guyaneseonline.net vom 7. August 2020.