St. Georg (Ellingen)
Die St.-Georgs-Kirche ist die katholische Stadtpfarrkirche Ellingens, einer Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie ist unter der Denkmalnummer D-5-77-125-128 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1] Das Gebäude ist zusätzlich als Bodendenkmal ausgewiesen (Nr. D-5-6931-0444).[1] Die postalische Adresse lautet Weißenburger Straße 31.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ursprünge der Vorgängerkirche sind unklar. Um 1058 wurde jedoch eine Kirche durch Gundekar II. geweiht. Eine weitere Konsekration erfolgte zwischen 1182 und 1196 durch Bischof Otto von Eichstätt. Als Schutzpatron ist Georg bereits 1283 genannt, dem Deutschen Orden gelang es aber erst 1418 das Kirchenpatronat zu erhalten. Papst Martin V. bestätigt am 10. Dezember 1418 die Trennung der St. Georgskirche, bisher Filialkirche, von der Mutterkirche St. Andreas in Weißenburg. 1552 wurde die Kirche durch Markgraf Albrecht niedergebrannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ellingen vollständig in Schutt und Asche gelegt. Der baufreudige Karl Heinrich von Hornstein beschloss 1718, unmittelbar nach seiner Bestätigung, einen Kirchenneubau zu errichten. Am 5. April 1729 fand die Grundsteinlegung der von Franz Joseph Roth erbauten Kirche statt. Bereits am 15. Juli 1731 wurde sie vom Eichstätter Fürstbischof Franz Ludwig Schenk von Castell geweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört, das westliche Seitenschiff weggerissen, die Deckenfresken, Stuckdecken, der rechte Seitenaltar St. Elisabeth und die beiden Stuckmarmoraltäre stark beschädigt. Nach Wiederaufbau und Reparatur wurde die Kirche am 20. Dezember 1953 von Bischof Joseph Schröffer wieder geweiht. Die letzte Gesamtrenovierung erfolgte 1985–1992, die der Stuckmarmorseitenaltäre 1993.
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grundmauern der heutigen St.-Georgs-Kirche stammen aus der Bauzeit des Vorgängerbaus.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Kirche befindet sich eine Statue des heiligen Michael, des Schutzpatrons der Vorgängerkirche, der einen Bombensplitter in der Hand hat, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Die Schaufassade befindet sich auf der Ostseite der Kirche. Das Portal wird von Statuen der Heiligen Georg und Elisabeth geschmückt. Die zwölf Apostel zieren das Langhaus. Fresken schmücken die Seitenwand. Der viersäulige Altar zeigt den heiligen Georg. An der Kanzel und der Nordwand befinden sich mehrere Bilder, Statuen und Reliefs. Die zwei Seitenaltäre bestehen aus Stuckmarmor und sind mit Holzfiguren geschmückt. Auf dem Deckengemälde im Langhaus ist die Tempelreinigung durch Christus dargestellt.
Prozessionsstangen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Kirche befinden sich kunstvoll gefertigte Prozessionsstangen, die vor allem mit Heiligenfiguren geschmückt sind.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Empore steht eine Orgel aus dem Jahr 1730 von vermutlich Johann Martin Baumeister mit Schleiflade. Nachdem das Werk 1908 von Joseph Bittner erneuert wurde, ist nur noch der barocke Prospekt erhalten.[2] Die Orgel verfügt über pneumatische Spiel- und Registertrakturen.
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Maria-Hilf-Kapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gruft der Maria-Hilf-Kapelle im Westteil des Kirchhofes (des ehemaligen Friedhofes) ist die Mumie des Auftraggebers der Kirche, Landkomtur Carl Heinrich von Hornstein, aufgebahrt.
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Gemälde des Auftraggebers der Kirche Carl Heinrich von Hornstein an der inneren Nordwand der Kirche
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Blick zur Empore
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Ehemaliger Friedhof mit barocken Grabsteinen (links) und Maria-Hilf-Kapelle
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Fresko in der Maria-Hilf-Kapelle
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholisches Pfarramt St. Georg (Hrsg.): Die Kirchen der Pfarrei Ellingen. ohne Jahr und ohne ISBN.
- Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0.
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 139–158.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Katholische Stadtpfarrkirche St. Georg, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (pdf, abgerufen am 20. Juni 2016)
- ↑ Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Barockorgeln in Mittelfranken. Ein Kurzinventar. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken. Bd. 97, 1994/1995, S. 257.
Koordinaten: 49° 3′ 31,6″ N, 10° 58′ 4,1″ O