Kloster St. Jakob (Mainz)

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Auszug aus Matthäus Merians „Topographia Hassiae et regionum vicinarum“

Das St. Jakobskloster zu Mainz war eine hochmittelalterliche Klosteranlage der Benediktiner in Mainz, dem Bischofssitz des Erzstifts Mainz in Deutschland.

Geschichte

Mehrere Quellen belegen, dass das Benediktinerkloster durch den Mainzer Erzbischof Bardo im Jahr 1050 gegründet wurde. Als Standort wurde ein unmittelbar südlich der Stadt gelegenes Plateau auf dem »Schönen Berg« (Mons Speciosus) [1] ausgewählt. Das Kloster wurde unter das Patrozinium des Apostels Jakobus der Ältere gestellt. Es gehört wohl zu Beginn der Gorzer Reform an. Die Schwäche des Papsttums im 11. Jahrhundert ließ Reformen notwendig werden. Kaiser Heinrich III. hob dazu ihm genehme Männer auf den Stuhl Petri, die nicht mehr römischen Adelsfamilien entstammten, sondern aus dem Reich kamen. Sie brachten die im Reich schon lebendigen Reformbewegungen von Cluny und Gorze nach Rom. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Reformpäpste war der ehemalige Bischof von Toul, Leo IX. (1049–1054). Bereits im ersten Jahr seines Pontifikats, im Oktober 1049, kam er nach Mainz und hielt im neuen Bardobau eine große Kirchenversammlung ab, an der auch Kaiser Heinrich III. sowie 40 Reichsbischöfe teilnahmen.[2][3] Um die Gorzer Reform tiefer in der Diözese zu verankern wurde der Bau des neuen Klosters im Folgejahr begonnen. 1055 erfolgt die Weihe des Klosters durch Bardos Nachfolger Luitpold I., der auch dort später beigesetzt wurde.[4][5].

Heute

An das Kloster und die Bezeichnung Jakobsberg erinnert heute die Denkmalzone Jakobsbergstraße, in der die Blockbebauung an der Ecke Jakobsbergstraße/Neutorstraße, im Kern auf die 1791 errichteten einheitlichen dreigeschossigen Mietzinshäuser des Klosters Jakobsberg zurückgeht.

Einzelnachweise

  1. Klaus Herbers: Der Jakobuskult in Ostmitteleuropa. Gunter Narr Verlag 2003.
  2. Regesta Imerii
  3. Historie der Papstbesuche in Deutschland, abgerufen am 20. Juni 2014
  4. Johann Peter Schunk: Beiträge zur Mainzer Geschichte, Band II Mainz 1789, S. 227
  5. Ludwig Falck: Die erzbischöfliche Metropole. 1011–1244. In: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz (Hrsg.): Mainz – Die Geschichte der Stadt. Mainz 1999. S. 116.

Koordinaten: 49° 59′ 35″ N, 8° 16′ 27″ O