St. Johannes Baptist (Langenhorst)

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Stiftskirche Langenhorst
Außenansicht von Norden.

Außenansicht von Norden.

Basisdaten
Konfession römisch-katholisch
Ort Langenhorst, Deutschland
Diözese Bistum Münster
Patrozinium Johannes der Täufer
Baugeschichte
Bauzeit 1180–1225/30
Baubeschreibung
Bautyp Hallenkirche
Funktion und Titel
  • Filialkirche der Pfarrei St. Lambertus Ochtrup
  • Klosterkirche (bis 1811)
Koordinaten 52° 11′ 52,1″ N, 7° 14′ 15,6″ OKoordinaten: 52° 11′ 52,1″ N, 7° 14′ 15,6″ O

Die Kirche St. Johannes Baptist in Langenhorst, einem Stadtteil von Ochtrup ist eine römisch-katholische Pfarrkirche und Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Lambertus in Ochtrup. Sie ist ehemalige Klosterkirche der Augustinerinnen.

Das Kloster der Augustinerinnen in Langenhorst wurde 1178 vom Domdechanten Franko von Wettringen gegründet.[1] Die Klosterkirche wurde in der Zeit von 1180 bis 1225/30 mit Unterbrechungen erbaut. 1203 gewährte der Bischof von Münster, Hermann II. von Katzenelnbogen, umfangreiche Privilegien für das Kloster Langenhorst. Seine Bedeutung ist in der Bestätigung der Rechte und des Besitzes des Klosters durch Papst Clemens III. erkennbar. Am 30. Mai 1556 brannten bei einer verheerenden großen Brandkatastrophe für Langenhorst großer Teile des Klosters, fast alle Wirtschaftsgebäude sowie Nordturm und die Nord-Ostseite der Kirche ab.

1576 wurde das Kloster in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelt. Um 1750 war die letzte Blütezeit des Stiftes zu verzeichnen. 1811 wurde das Stift im Zuge der Säkularisation aufgehoben.

Die 1180 im Osten begonnene Kirche ist wohl das bedeutendste und vielgestaltigste Gotteshaus des Kreises Steinfurt und eine der bemerkenswertesten münsterländischen Hallenkirchen sog. gebundener Ordnung (d. h. die Gewölbe aller Schiffe besitzen die gleiche Scheitelhöhe und das quadratische Joch des Mittelschiffes wird in den Seitenschiffen durch zwei quadratische Joche flankiert). Der Bau hat einen kurzen 32 m-langen, gedrungenen Grundriss mit ebenfalls quadratischem Chorraum zwischen zwei Chorflankentürmen. Der Gesamtgrundriss der drei Schiffe entspricht fast dem eines Goldenen Rechtecks. Der durch den Einsturz des Nordturmes zerstörte Querhausarm wurde beim Wiederaufbau durch den Münsteraner Diözesanbaumeister Hilger Hertel 1867 wieder auf sein altes Maß verbreitert, der Turm erst 1970 wiedererrichtet.

Anfang 1994 wurde auf Initiative von Pfarrer Msgr. Karl Stindt im Obergeschoss des südlichen Chorflankenturmes die Stiftskammer eingerichtet. In dem quadratischen Turmraum sind beachtenswerte Zeugnisse lebendigen Glaubens ausgestellt; sie spiegeln auch die religiöse Kultur und Geschichte des ehemaligen Stiftes wider.

Die Stiftskammer ist neben Schatzkammer zugleich erweiterte Sakristei, da die liturgischen Gefäße und Geräte bei hohen Feierlichkeiten noch in Gebrauch sind.

Bei der jüngsten Restaurierung 2013 mussten die Ausstellungsgegenstände der Stiftskammer auf Grund dort herrschender ungünstiger klimatischer Bedingungen zur Verwahrung bis auf Weiteres nach Münster gebracht werden.[2]

Historische Krippe

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Die Pfarrgemeinde St. Lambertus in Ochtrup besitzt – als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Pfarrei St. Johannes Baptist Langenhorst – für diese Kirche eine historische Krippe mit Figuren im Nazarenerstil. Das besondere ist, dass ebenfalls der zugehörige historische Krippenstall erhalten ist und auch verwendet wird. Es handelt sich dabei um eine überwiegend grau gefasste, Mauerwerk imitierende Holzarchitektur mit Säulen und Rundbögen. Zum Teil ist der Hintergrund mit Landschaftsmalerei versehen. Als Hersteller des Krippenstalls lässt sich ein „Felix Schröder, Kirchenmaler aus Recklinghausen“ eruieren.

  • Anton Wegener: Ochtrup. Ein Heimatbuch. Regensberg, Münster 1960.
  • Géza Jászai: Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer und ihre Stiftskammer Ochtrup-Langenhorst. A3 Faltblatt. 1995.
  • Klemens Brockmöller SJ: Langenhorst: 1000 Jahre Kulturgeschichte, 1178–1978: 800 Jahrfeier Ochtrup-Langenhorst. Verlag Cramer, Greven 1978.

Einzelnachweise

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  1. Art. Langenhorst. In: Karl Hengst (Hrsg.): Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1: Ahlen – Mülheim. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06886-9, S. 491.
  2. Irmgard Tappe: „Ein wunderbares Raumgefühl“. Pfarrer Josef Wichmann schwärmt von der renovierten Stiftskirche. Westfälische Nachrichten, Ausgabe Ochtrup, 25. September 2013, abgerufen am 20. Mai 2023.