Steckkreuz

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Das Steckkreuz (auch: Bruststeckkreuz oder -stern) ist ein kleineres Ordensinsigne niedrigerer Klasse, das gewöhnlich auf der linken Brust ohne Band getragen wird.

Das Vorbild des Steckkreuzes waren die Bruststerne der I. oder II. Klasse der Orden aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, große gestickte Sterne aus Stoff, die angenäht wurden.

Das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse wird als Steckkreuz getragen

Im 19. Jahrhundert wurden Steckkreuze nur in Deutschland verwendet: es waren emaillierte Ordenszeichen, gewöhnlich IV. Klasse, die auf dem glatten Revers eine Öse zum Annähen des Zeichens auf der Uniform, eine Nadel zum Anheften oder eine Schraube mit Mutter hatten. Die einzige Ausnahme ist hier das Eiserne Kreuz, dessen höhere, I. Klasse, ein Steckkreuz war. Später kamen noch als Steckkreuz getragene Ehrenkreuze hinzu.

Andere deutsche Steckkreuze waren:

In anderen europäischen Ländern wurden die Steckkreuze bis 1918 kaum verwendet. Im kaiserlichen Russland waren alle Regimentsabzeichen (über 100) Steckkreuze, sie können aber nicht als Orden betrachtet werden. Dasselbe gilt für die etwa 70 Regimentsabzeichen der polnischen Armee der 2. Republik (1918–1939). Nach 1918 waren beinahe alle Orden der UdSSR außer Leninorden, Held der Sowjetunion, Rotbannerorden und Ruhmesorden Brustdekorationen mit Nadel oder Schraube. Nach ihrem Vorbild waren auch fast alle heute erloschenen Orden der sozialistischen Staaten (außer Polen) „Stecksterne“.

Gegenwärtig werden Steckkreuze bei folgenden europäischen Orden verwendet (Stand 2004):

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Hieronymussen: Orders, Medals and Decorations of Britain and Europe in Colour. Blandford, London 1967.
  • Jörg Nimmergut: Deutschland, Orden und Ehrenzeichen 1800–1945. Nimmergut, München 1979.