Stefan Hördler

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Stefan Hördler (2023)

Stefan Hördler (* 1977 in Stralsund) ist ein deutscher Historiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Hördler studierte von 1998 bis 2006 Neuere und Neueste Geschichte sowie Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend promovierte er dort 2012 zum Thema „Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr“; für die Arbeit erhielt er den Joachim-Tiburtius-Preis der Berliner Hochschulen. In dieser Zeit war Hördler als Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Humboldt-Universität tätig. Von 2012 bis 2015 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Washington.

2015 wurde Stefan Hördler zum Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen berufen. Im Juni 2019 wurde bekannt, dass sich der Stiftungsrat der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau mit sofortiger Wirkung von Hördler getrennt hatte.[1] Seine Entlassung wurde arbeitsgerichtlich als unrechtmäßig eingeordnet und Hördler mit einer Abfindung entschädigt.[2]

Seit 2019 ist Hördler wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen und arbeitet an seiner Habilitation.

2021 trat Hördler als Sachverständiger in einem Gerichtsprozess gegen einen KZ-Wachmann in Sachsenhausen auf.[3]

2022 trat Hördler als Zeuge in Form eines historischen Sachverständigen in einem Gerichtsprozess auf, in dem es um die Verurteilung einer ehemaligen Sekretärin eines KZ ging, die durch ihre Tätigkeit Beihilfe zu Mord leistete.[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr. Wallstein Verlag, Göttingen, 2015, 2. Auflage. 531 S. ISBN 978-3-8353-1404-7.
  • Mitarbeit an der Filmdokumentation von Winfried Laasch, Friedrich Scherer: Ein Tag in Auschwitz, ZDF, 2020. (Der 89-minütige Film stützt sich auf Interviews mit überlebenden Opfern und konfrontiert Fotos aus dem „Auschwitz-Album“ (erstellt 1944, während der Ermordung der ungarischen Juden in A-Birkenau) mit den heutigen Orten. Er geht dabei auch auf die Person und Funktion von Bernhard Walter als offiziellem „Fotograf von Auschwitz“ und dem typischen Verhalten von Tätern nach 1945 ein.)

Herausgeberschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora entlassen. In: MDR.de (Mitteldeutscher Rundfunk). 7. Juni 2019, archiviert vom Original; abgerufen am 1. Juli 2019.
  2. Geschasster Gedenkstättenleiter erstreitet Abfindung. In: MDR.de. 8. November 2019, archiviert vom Original; abgerufen am 11. Juli 2020.
  3. Renate Meinhof: Prozess gegen Wachmann im KZ Sachsenhausen: Fakten prallen ab. Abgerufen am 21. Dezember 2022.
  4. n-tv NACHRICHTEN: KZ-Sekretärin zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Abgerufen am 20. Dezember 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stefan Hördler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien