Steimel (Unternehmen)

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Gebr. Steimel GmbH & Co.

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Rechtsform GmbH & Co.
Gründung 1878
Sitz Johann-Steimel-Platz 1
53773 Hennef (Sieg), Deutschland
Leitung Justus Volhard
Mitarbeiterzahl 250 (November 2008)
Branche Maschinenbau
Website www.steimel.com

Die Gebr. Steimel GmbH & Co. Maschinenfabrik ist eine Herstellerfirma für Pumpen, Industrie-Zentrifugen, Spänebrecher und Späneförderer für industrielle Anwendungen mit Sitz in Hennef (Sieg) in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Steimel gründete 1878 einen Produktionsbetrieb zum Bau von landwirtschaftlichen Maschinen. Er produzierte Dreschmaschinen, Heuwender, Sämaschinen und ähnliche Geräte.

Etwa um die Mitte der 1880er Jahre wurde das Fertigungsprogramm um handbetriebene Milchzentrifugen erweitert. Diese wurden zum wichtigsten Umsatzträger. 1897 erhielt die Firma auf der Weltausstellung in Brüssel den 1. Preis („Goldene Medaille mit Diplom“) für die Milchzentrifuge „Ceres“ und auf der Weltausstellung 1900 in Paris ebenfalls eine Medaille für die Milchzentrifugen. Bis 1925 stellte das Unternehmen die für die Produktion benötigten Guss-Rohlinge in einer eigenen Eisengießerei her. Vor dem Ersten Weltkrieg kamen Blut-Separatoren und Entölungszentrifugen für die Metallspäneaufbereitung hinzu.

Um den durch das Milch- und Fettgesetz stark reduzierten Absatz von privaten Milchzentrifugen zu kompensieren, wurde ab etwa 1928 die Pumpenproduktion stark erweitert; bis dahin hatte man lediglich Jauchepumpen hergestellt. Ein Zahnrad- und Zentrifugalpumpenprogramm verkaufte sich gut und holte das Unternehmen aus den Tiefen der Weltwirtschaftskrise.

Bei den Zentrifugalpumpen spezialisierte sich das Unternehmen auf seewasserbeständige selbstansaugende Kreiselpumpen als Kühlwasser- und Lenzpumpen für wassergekühlte Schiffsdieselmotoren. Wesentliche Hersteller von Großmotoren gehören zum Kundenkreis der Gebr. Steimel GmbH & Co. Die Zahnradpumpen werden neben dem herkömmlichen Einsatz als Schmierpumpen verstärkt auch für Sonderanwendungen (Farben, Lacke, Schokolade, Bitumen) in Zusammenarbeit mit Abnehmern produziert. Das Milchzentrifugengeschäft versiegte nach dem Zweiten Weltkrieg ganz und Steimel fing an, das Industriezentrifugenprogramm auszubauen in Richtung automatisch befüll- und entleerbarer sowie kontinuierlich betriebener Zentrifugen.

Seitdem werden ausgehend von der Zentrifugentechnik komplette Späneaufbereitungsanlagen inklusive Spänebrecher und der dazugehörigen Förder- und Trenntechnik projektiert und produziert. Aus den ursprünglichen Trocknungszentrifugen wurden komplexe vollautomatische Oberflächenbehandlungsanlagen, in denen Massenteile gewaschen, getrocknet und beschichtet werden können. Die beiden Produktbereiche Pumpen und Zentrifugen teilen sich etwa zur Hälfte den Gesamtumsatz.

Das Unternehmen beschäftigt etwa 250 Mitarbeiter (Stand: Januar 2009). Es befindet sich vollständig in Familienbesitz und wurde seit Anfang 2002 in der vierten Generation von Norbert Peth, einem Urenkel des Firmengründers geleitet. Norbert Peth schied im Oktober 2013 als Geschäftsleiter der Gebr. Steimel GmbH & Co. aus. Seit April 2013 leitet Thomas Manth in Zusammenarbeit mit Norbert Peth das Unternehmen gemeinsam – seit Oktober 2013 alleine. Seit Anfang November 2019 leitet Justus Volhard als Geschäftsführer die Firma Gebr. Steimel GmbH & Co.

Straßenbenennung in Hennef[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich des 125. Firmenjubiläums hat die Stadt Hennef am Kreuzungsbereich Frankfurter Straße / Steinstraße den Platz vor dem Haupthaus der Gebr. Steimel GmbH & Co. am 27. Juni 2003 zum Johann-Steimel-Platz benannt. Damit ehrte die Stadt Hennef (Sieg) den Gründer des ältesten, noch am Ort verbliebenen Industriebetriebs.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Balensiefen und Helmut Fischer: Hennef an der Sieg damals und heute. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 1993, ISBN 978-90-288-5760-5, 25. Gebrüder Steimel um 1905.
  • Claus Rudolf Baumgart: Eine historisch-geographische Analyse der industriellen Entwicklung von Hennef an der Sieg bis zur Gründung der Weimarer Republik – unter besonderer Berücksichtigung der industriellen Raumwirksamkeit. Bonn 1985, S. 106–108, 118, 136, 142–144.
  • Helmut Fischer: Hennef an der Sieg. 91 Dörfer – eine Stadt. Sutton, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-815-7, S. 44–46.
  • Helmut Fischer, Gisela Rupprath, Markus Heiligers: Beiträge zur Geschichte der Stadt Hennef – Neue Folge – Band 5. VVV, Hennef 2011, ISBN 978-3-00-036019-0, S. 5–24.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Firmenarchiv der Gebr. Steimel GmbH & Co., Hennef
  2. Deutsches Museum, München
  3. Stadtarchiv Hennef. Stadt Hennef, abgerufen am 25. Januar 2016.
  4. Steimel zieht in Stadtplan ein, In: Kölnische Rundschau - Rhein-Sieg-Kreis, 28. Juni 2003, Nummer 147