Stein-Denkmal (Berlin)
Das Stein-Denkmal links vor dem Preußischen Landtag, dem Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses, erinnert an den preußischen Staatsmann und Reformer Karl Freiherr vom Stein (1757–1831). Geschaffen in den Jahren 1864–1869 von Hermann Schievelbein und Hugo Hagen im Stil des Realismus, gehört es zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stein-Denkmal wurde in den Jahren 1864–1869 von Hermann Schievelbein und Hugo Hagen im Stil des Realismus geschaffen. Es trägt die Inschrift „DEM MINISTER / FREIHERRN VOM STEIN / DAS DANKBARE VATERLAND“. Die 3,30 Meter hohe Hauptfigur zeigt den preußischen Staatsmann und Reformer Karl Freiherr vom Stein beim Spaziergang vor einer Säule. Am Mantel trägt er den Schwarzen Adlerorden. Mit der linken Hand stützt er sich auf den Spazierstock, mit der rechten Hand grüßt er den Betrachter. Die Nebenfiguren am 4,50 Meter hohen Sockel stellen Steins Tugenden Frömmigkeit, Wahrheit, Willenskraft und Vaterlandsliebe dar; die Reliefs dazwischen die Allegorien Hoffnung, Opfermut, Volkserhebung und Sieg. Hervorzuheben ist die Nebenfigur Vaterlandsliebe mit einem Band der von ihm begründeten Monumenta Germaniae Historica.[1]
Der Fries darunter stellt Steins Verdienste um die Reform des preußischen Staatswesens und die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft dar; an den Seiten die Einführung des Staatsministeriums, die Errichtung der Landwehr, den Einzug in Leipzig sowie die Eröffnung des Landtags; an den Ecken die Bauernbefreiung, den Besuch Alexanders I. bei Stein, das Gelöbnis Steins und Gneisenaus gegen Napoleon sowie die Städteordnung. Die insgesamt 7,80 Meter hohe Bronzeplastik gehört zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.[2]
Im Laufe der Geschichte wechselte das Stein-Denkmal mehrmals seinen Standort. Ursprünglich war es 1875 auf dem Dönhoffplatz errichtet worden, wo es ab 1907 ein Ensemble mit dem kleineren Hardenberg-Denkmal bildete. In der DDR-Zeit wurde es 1969 wegen des Umbaus der Leipziger Straße entfernt und 1981 anstelle des ehemaligen Kommandantenhauses Unter den Linden aufgestellt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde es 2001 wegen der Rekonstruktion des Kommandantenhauses erneut entfernt und anschließend restauriert. Auf Initiative von Walter Momper befindet sich das Stein-Denkmal seit 2003 links vor dem Preußischen Landtag, dem Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses.
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Stein-Denkmal auf dem Dönhoffplatz, 1957
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Detail des Frieses Errichtung der Landwehr
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Detail des Frieses Einzug in Leipzig
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Detail des Frieses Besuch Alexanders I.
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Stein-Denkmal Unter den Linden, 1981
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Müller-Bohn: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild. Ein kunstgeschichtlicher Führer. Spaeth, Berlin 1905.
- Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert. Das klassische Berlin. Propyläen, Berlin 1978, ISBN 978-3-549-06631-7.
- Abgeordnetenhaus von Berlin (Hrsg.): Vor dem Parlament. Denkmal des Freiherrn vom Stein. (PDF)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag 09060121 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Stein-Denkmal – Bildhauerei in Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 52° 30′ 26,3″ N, 13° 22′ 53″ O
- Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein als Namensgeber
- Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
- Denkmal in Berlin
- Bronzeskulptur in Berlin
- Preußischer Landtag
- Abgeordnetenhaus von Berlin
- Kulturdenkmal (Berlin)
- Personendenkmal (Politiker)
- Erbaut in den 1860er Jahren
- Versetztes Bauwerk in Berlin
- Berlin-Mitte
- Kunstwerk im öffentlichen Raum in Berlin