Sylvio Kroll

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Sylvio Kroll (* 29. April 1965 in Lübben) ist ein ehemaliger deutscher Kunstturner.

Leben und sportlicher Werdegang

Kroll wurde schon früh durch die Nachwuchsförderung des DDR-Sports entdeckt. Bereits mit sechs Jahren war seine Sportart festgelegt. Sein erster Trainer beim TZ Lübben war Guido Janz, der Vater der Olympiasiegerin Karin Janz. Kroll nahm regelmäßig an Kinder- und Jugendspartakiaden teil und besuchte ab 1975 die Kinder- und Jugendsportschule in Cottbus. 1982 wurde er erstmals DDR-Meister im Pferdsprung und gewann die Bronze-Medaille bei der Junioren-Europameisterschaft. 1983 nahm er zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil, konnte sich allerdings noch nicht unter den ersten Drei platzieren.

Sein erfolgreichstes Jahr war 1985, als er Europameister im Pferdsprung und Vizeeuropameister am Barren sowie am Pauschenpferd wurde, bei den Turn-Weltmeisterschaften den Titel am Barren holte, Vizeweltmeister am Reck wurde und zwei Bronzemedaillen gewann - im Einzelmehrkampf und mit der Mannschaft. Außerdem siegte er beim DTB-Pokal im Kür-Sechskampf. An diese Leistungen schloss er im darauf folgenden Jahr mit seinem dritten DDR-Meistertitel im Pferdsprung und seinem zweiten am Reck an. Im Sprung wurde er Weltcupsieger, am Reck belegte er den zweiten und am Boden den dritten Platz. Bei der EM 1987 konnte er zwei Silbermedaillen erringen (Sprung und Reck) und bei der WM wurde er Weltmeister im Sprung und gewann Bronze mit der Mannschaft. Außerdem siegte er beim DTB-Pokal im Sprung und am Pauschenpferd, wurde Zweiter im Mehrkampf und Dritter am Reck. Während der Vorbereitung für die Olympischen Spiele 1988 erkrankte er an einem Lungenödem. Trotzdem konnte er in Seoul zwei Silbermedaillen gewinnen, eine mit der Mannschaft und eine im Pferdsprung. In den selben Disziplinen gewann er im folgenden Jahr auch bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart zwei Silbermedaillen. Daneben siegte er beim DTB-Pokal im Pfersprung, wurde Zweiter am Reck und Dritter an den Ringen. 1991 konnte er bei der Weltmeisterschaft in Indianapolis noch die Bronzemedaille mit der Mannschaft, die Deutsche Meisterschaft am Pauschenpferd sowie die Vizemeisterschaft im Sprung und im Mehrkampf erringen. Bei den Olympischen Spielen 1992 wurde er „nur“ noch Sechster im Sprung.

Kroll studierte ab 1986 an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK). Nach seiner Karriere als Aktiver wurde er Turnierdirektor des Cottbuser Weltcups und kommentierte für Eurosport internationale Turnwettkämpfe. Seit 2001 ist er Mitglied des Exekutivkomitees der Europäischen Turnunion (UEG) und 2007 Leiter des Olympiastützpunktes Stuttgart.

1989 heiratete er Beatrix, mit der er eine Tochter Lisa (* 1990) hat. Seine Hobbys sind Gegenwartsliteratur und Musik.

Literatur

  • lu: Sylvio Kroll. In: Munzinger-Archiv. Internationales Sportarchiv. 6/92, S 001896-2, Stand: 25. Januar 1992