Taggenbrunn (Gemeinde Sankt Georgen am Längsee)

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Taggenbrunn (Rotte)
Ortschaft
Taggenbrunn (Gemeinde Sankt Georgen am Längsee) (Österreich)
Taggenbrunn (Gemeinde Sankt Georgen am Längsee) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde St. Georgen am Längsee  (KG Goggerwenig, Taggenbrunn)
Koordinaten 46° 46′ 9″ N, 14° 23′ 31″ OKoordinaten: 46° 46′ 9″ N, 14° 23′ 31″ Of1
Höhe 560 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 76 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 31 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01616
Bild
Taggenbrunn: Siedlung Schwemm, im Hintergrund Burg
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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76

Taggenbrunn ist eine Ortschaft in der Gemeinde St. Georgen am Längsee im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 76 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinden Goggerwenig und Taggenbrunn.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Sankt Veiter Hügelland, im Süden des Bezirks Sankt Veit an der Glan, östlich des Bezirkshauptorts. Sie wird von der auf einem Hügel liegenden Burg Taggenbrunn dominiert. Ein Teil der Ortschaft liegt in der Katastralgemeinde Taggenbrunn: die Burg, einige Häuser an den Hängen südlich der Burg, darunter das Weingut Taggenbrunn, und ein Haus östlich unterhalb der Burg. Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Goggerwenig liegt zwischen der Burg und dem knapp 1 km östlich der Burg gelegenen Pirkerhof (der zur Ortschaft Goggerwenig gehört) eine zur Ortschaft Taggenbrunn gehörende Einfamilienhaussiedlung; dieser Teil des Orts wird Schwemm genannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funde vom Burghügel belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung. 1142 wird ein gewisser Rahuinus de Takkenbrunnen erwähnt; ab 1157 wird ausdrücklich die Burg genannt. 1308 wurde Otto von Liechtenstein-Murau, Vicedom von Friesach, zum Landeshauptmann von Kärnten berufen und bekam Taggenbrunn zum Wohnsitz; Kärnten wurde in jenen Jahren von Taggenbrunn aus regiert. Die Burg wurde mehrmals zerstört und neu errichtet; um 1500 war sie die modernste Burg Kärntens. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Burg aufgelassen.

Auf dem Gebiet der Steuergemeinden Taggenbrunn und Goggerwenig liegend, gehörte der Ort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Osterwitz. Bei Gründung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam Goggerwenig an die Gemeinde Sankt Georgen am Längsee.

1975 wurde in der Burgruine eine Gaststätte eingerichtet. 2010 erwarb der Unternehmer Alfred Riedl, der am Pirkerhof in der benachbarten Ortschaft Goggerwenig lebt, die Burgruine. Die Burg wurde aufwendig revitalisiert. Der Burghügel wurde gerodet und wird nun für Weinanbau genutzt; südlich der Burg entstand das Weingut Taggenbrunn.

Im Ortsteil Schwemm entstand in den letzten Jahrzehnten nach und nach eine Einfamilienhaussiedlung.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ortschaft zählte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 10 Häuser, 55 Einwohner[2]
  • 1880: 12 Häuser, 52 Einwohner[3]
  • 1890: 9 Häuser, 47 Einwohner (davon Taggenbrunn 6 Häuser, 28 Einwohner; Schwemm 3 Häuser, 19 Einwohner).[4]
  • 1900: 11 Häuser, 21 Einwohner (davon Taggenbrunn 6 Häuser, 3 Einwohner; Schwemm 5 Häuser, 18 Einwohner).[5]
  • 1910: 9 Häuser, 45 Einwohner (davon Taggenbrunn 5 Häuser, 31 Einwohner; Schwemm 4 Häuser, 14 Einwohner).[6]
  • 1923: 8 Häuser, 64 Einwohner (davon Taggenbrunn 5 Häuser, 51 Einwohner; Schwemm 3 Häuser, 13 Einwohner).[7]
  • 1934: 58 Einwohner[8]
  • 1961: 8 Häuser, 40 Einwohner (davon Taggenbrunn 6 Häuser, 27 Einwohner; Schwemm 2 Häuser, 13 Einwohner).[9]
  • 2001: 19 Gebäude (davon 19 mit Hauptwohnsitz) mit 19 Wohnungen und 16 Haushalten; 47 Einwohner und 8 Nebenwohnsitzfälle[10]
  • 2011: 31 Gebäude, 84 Einwohner[11]

In der Ortschaft gibt es 8 Arbeitsstätten (Stand 2011;[11] 2001: 1[10]) und 5 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[10].

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto von Liechtenstein-Murau (gest. 1311), lebte als Landeshauptmann von Kärnten ab 1308 auf Burg Taggenbrunn

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 71.
  3. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 57.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 58.
  5. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 76.
  6. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 42.
  7. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 18.
  8. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 18.
  9. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 257.
  10. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 119.
  11. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.