Tal der Liebe (Park)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dichter Baumbestand im Park

Das Tal der Liebe (polnisch Dolina Miłości) ist ein Landschaftspark im Zehdener Landschaftsschutzpark (Cedynski Park Krajobrazowy) im polnischen Teil des Internationalparks Unteres Odertal.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landschaftspark befindet sich zwischen den polnischen Dörfern Krajnik Dolny (Niederkränig) und Zatoń Dolna (Niedersaathen) in der Stadt- und Landgemeinde Chojna (Königsberg in der Neumark) und hat eine Ausdehnung von etwa 80 ha. Das Gebiet ist dicht bewaldet und hat einen hohen Bestand an Buchen, Eschen, Ahorn und Kastanien. Das Gelände ist sehr hügelig und zur Oder hin stark abfallend.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park wurde 1850 von Anna Sophie von Humbert als Geschenk für ihren Mann Carl Philipp von Humbert angelegt. Zwischen den beiden Weltkriegen war er ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel, die Landschaftsgestaltung mit Pflanzen, Wegen und einem Aussichtspunkt wurde mit Statuen, Lauben, Pavillons und einem Restaurant ergänzt. In den 1930er Jahren kamen Gedenksteine für historische deutsche Personen wie Goethe, Beethoven, Bismarck und viele weitere hinzu, aber auch für Albert Leo Schlageter, Paul von Hindenburg und Adolf Hitler. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die polnische Armee bis 1994 das Gelände, und der Park verfiel.[1][2]

1992 wurde der Park unter Denkmalschutz gestellt. Nach dem EU-Beitritt Polens begannen 2005 die Planungen zu seiner Restaurierung.[3] Der Park wurde mit Hilfe von EU-Geldern in den Jahren 2010–2011 umfassend saniert. Dabei wurden ursprüngliche Wege wieder angelegt und einige Skulpturen wieder aufgebaut.[4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Federacja Zielonych Gaja (Hrsg.): Spaziergang durchs Tal der Liebe: ein kurzer Führer zu Natur, Geschichte und Revitalisierung des Tals der Liebe, Federacja Zielonych Gaja, Szczecin, 2006, ISBN 83-909929-9-X
  • Ansgar Vössing: Der Internationalpark Unteres Odertal. Ein Werk- und Wanderbuch, Stapp Verlag, Berlin, 1998, Seite 170. ISBN 3-87776-934-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karolina Kuszyk: In den Häusern der anderen: Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen. 4. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-96289-146-6, S. 64 ff.
  2. Spaziergang durch das „Tal der Liebe“ – Dolina Miłości. Abgerufen am 16. Juli 2023 (deutsch).
  3. Natur und Geschichte des Parks – Dolina Miłości. Abgerufen am 16. Juli 2023 (deutsch).
  4. Claus-Dieter Steyer: Das Tal der Liebe ausgegraben. In: Tagesspiegel Online. 8. Oktober 2011, abgerufen am 24. Juni 2015.
  5. Michael Dietrich: Zauber der Liebe wirkt wieder. In: Märkische Oderzeitung. 18. Oktober 2011, archiviert vom Original;.