Tannenhuhn

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Tannenhuhn

Männchen

Systematik
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Phasianinae
Tribus: Raufußhühner (Tetraonini)
Gattung: Canachites
Art: Tannenhuhn
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Canachites
Stejneger, 1885
Wissenschaftlicher Name der Art
Canachites canadensis
(Linnaeus, 1758)
Weibchen
Das Verbreitungsgebiet im nördlichen Nordamerika

Das Tannenhuhn (Canachites canadensis, Syn.: Falcipennis canadensis) ist ein nordamerikanischer Hühnervogel aus der Familie der Fasanenartigen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tannenhuhn erreicht eine Körperlänge von 38 bis 45 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 50 bis 60 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 450 und 650 Gramm.[1] Wie bei anderen Raufußhühnern variiert das Gewicht sehr stark im Jahresverlauf.[2]

Das Männchen ist großteils grau-braun befiedert mit einer schwarzen Brust mit weißer Strichelung auf der Seite und einer schwarzen Kehle. Der schwarze Schwanz hat bei der Nominatform kastanienbraune Spitzen. Während der Brutzeit schwillt dem Männchen ein roter Kamm über dem Auge, die sogenannten „Rosen“. Dem Männchen der in den nördlichen Rocky Mountains lebende Unterart C. c. franklinii fehlt das braune Schwanzende; es hat dafür aber weiße Spitzen an den Oberschwanzdecken.

Das Weibchen ist bei beiden Unterarten braun gesprenkelt mit dunklen und weißen Strichen auf der Unterseite.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet umfasst Alaska, große Teile Kanadas sowie Teile von Neuengland, Michigan, Washington, Oregon und Idaho. Grundsätzlich ist das Tannenhuhn eine boreale und nearktische Art, das Verbreitungsgebiet überlappt sich fast exakt mit der nordamerikanischen Taiga. Das Tannenhuhn bewohnt Nadelwälder.

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tannenhuhn lebt einzeln oder in kleinen Familiengruppen. Das Tannenhuhn ist nicht scheu: Es fliegt erst auf, wenn ein Mensch sich auf 6 bis 45 Meter genähert hat. Da es sich sogar gelegentlich fangen lässt, wird es auch „Fool hen“ (dt. „Narrenhuhn“) genannt. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Nadeln und Knospen von Nadelbäumen. In der warmen Jahreszeit ergänzen auch Blätter, Blüten und Beeren, wie Blaubeeren und Krähenbeere, die Nahrung. Jungvögel fressen auch eine größere Menge von Insekten.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Balzzeit plustert das Männchen sein Gefieder auf, schlägt mit den Flügeln und manchmal kurz auf, um Weibchen anzulocken. Das Nest des Tannenhuhns ist eine mit Gras ausgepolsterte Bodenmulde, die unter den Zweigen einer jungen Tanne verborgen ist. Das Gelege besteht aus acht bis elf beigefarbenen Eiern, die auch braune Flecken haben können. Die Jungvögel schlüpfen nach rund drei Wochen und werden mit zehn Tagen flügge.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind sechs Unterarten anerkannt:[3]

  • Canachites canadensis osgoodi Bishop, 1900[4] kommt im nördlichen Alaska vor.
  • Canachites canadensis atratus Grinnell, 1910[5] ist im südlichen Alaska verbreitet.
  • Canachites canadensis canadensis (Linnaeus, 1758)[6] kommt von Zentralalberta bis Labrador und Nova Scotia vor.
  • Canachites canadensis canace (Linnaeus, 1766)[7] ist im südöstlichen Kanada und ins nordöstliche Gebiet der USA verbreitet.
  • Canachites canadensis isleibi (Dickerman & Gustafson, 1996)[8] ist im südöstlichen Alaska verbreitet.
  • Canachites canadensis franklinii (Douglas, 1829)[9] ist vom südöstlichen Alaska bis in den Nordwesten Wyomings und Idahos verbreitet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Miklos D. F. Udvardy: National Audubon Society Field Guide to North American Birds – Western Region Alfred A. Knopf, New York, 1977,1994,2006 ISBN 0-679-42851-8
  • Richard Sale: A Complete Guide to Arctic Wildlife, Verlag Christopher Helm, London 2006, ISBN 0-7136-7039-8
  • Roald Potapov und Richard Sale: Grouse of the World. New Holland Publishers, London 2013, ISBN 978-1-78009-250-8.
  • Robert William Dickerman, Jack Gustafson: Descriptions of Three New Birds from Alaska. In: The Auk. Band 17, Nr. 2, 1900, S. 41–47 (englisch, westernfieldornithologists.org [PDF; 358 kB]).
  • Robert William Dickerman, Jack Gustafson: The Prince of Wales spruce grouse: A new subspecies from southeastern Alaska. In: Western Birds. Band 27, Nr. 1, 1996, S. 41–47 (englisch, westernfieldornithologists.org [PDF; 132 kB]).
  • David Douglas: Observations on some Species of the Genera Tetrao and Ortyx, natives of North America; with Descriptions of Four new Species of the former, and Two of the latter Genus. In: Transactions of the Linnean Society of London. Band 16, Nr. 2, 1828, S. 133–199 (biodiversitylibrary.org – 1833).
  • Joseph Grinnell: Birds of the 1908 Alexander Alaska Expedition with a note on the avifauna relationships of the Prince William Sound district. In: University of California publications in zoology. Band 5, Nr. 12, 5. März 1910, S. 361–428 (biodiversitylibrary.org).
  • Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
  • Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 12. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1766 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sale, S. 163
  2. Roald Potapov und Richard Sale: Grouse of the World. New Holland Publishers, London 2013, ISBN 978-1-78009-250-8, S. 117
  3. IOC World Bird List Pheasants, partridges, francolins
  4. Louis Bennett Bishop (1900), S. 114.
  5. Joseph Grinnell (1910), S. 380.
  6. Carl von Linné (1758), S. 159.
  7. Carl von Linné (1766), S. 275.
  8. Robert William Dickerman u. a. (1996), S. 43.
  9. David Douglas (1829), S. 139.