Telkwice

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Telkwice (deutsch Telkwitz) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde (Gmina) Stary Targ (Altmark) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 14 Kilometer nordöstlich von Stuhm (Sztum), 16 Kilometer südöstlich von Marienburg (Malbork) und sechs Kilometer nordnordöstlich von Altmark (Stary Targ).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landwirtschaftliches Gehöft (Oktober 2019)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Azmiten (1303), Tulkoyledorf (1437) und Telkwitz (1658).[1] Nach einer zur Ordenszeit zu Christburg 1303 ausgestellten Handfeste erhielten Bute und Tylkoite, beide Nachkommen des Preußen Kropolto, erblich die Dörfer Rudithen (Buchwalde), Azmiten (Telkwitz) und das Feld Woze. Die Abkömmlinge des Bute benannten sich später nach dem Hauptgut Buchwalde.[2] 1554 wurden dem Michael von Buchwalde die Buchwaldeschen Güter abgenommen und dem Fritz Lockau, Hauptmann von Sehesten, zugeteilt, als Ersatz für dasjenige, was er im Interesse des Ordens eingebüßt hatte. Die Familie dieses Lockau oder Luckau legte sich später den Familiennamen Loka zu.[2]

Seit Ende des 16. Jahrhunderts fanden mehrere Besitzerwechsel statt; 1742 besitzt die Güter ein Unruh, 1772 der Kammerherr Mattzhias Grąbczewaki, 1804 ein Donimirski.[1] Theodor von Donimirski (1805–1886) war Besitzer des Rittergutes und Mitglied des Reichstages. Besitzer des Ritterguts Telkwitz um 1896 war Joh. von Donimirski, der es an Ferdinand Mahlau verpachtet hatte.[3]

Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Telkwitz eine Flächengröße von 232 Hektar.[4]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Telkwitz mit den Gutsbezirken Buchwalde, Choyten (seit 1929 Koiten) und Trankwitz, sämtlich Kreis Stuhm, zur neuen Landgemeinde Trankwitz zusammengeschlossen.[5]

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Gut und Krug, acht Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[6]
1818 53 sechs adlige Feuerstellen (Haushaltungen)[7]
1852 72 Vorwerk[8]
1864 76 Rittergut, darunter eine evangelische Person und 75 Katholiken[9]
1885 90 Gutsbezirk, am 1. Dezember, darunter sechs Evangelische, 83 Katholiken und eine sonstige christliche Person[10]
1910 92 Gutsbezirk, am 1. Dezember, sämtlich Katholiken; 90 Personen mit polnischer Muttersprache[11]
1925 83 Gutsbezirk, am 16. Juni[4]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Stalle.[12]

Straße des Wohnorts (Juni 2019)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Telkwitz, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Telkwitz (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Telkwice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 242–244 (Google Books).
  2. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1868, ebenda, S. 96 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 243 (Google Books).
  4. a b Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
  5. Amtsbezirk Troop (Territorial.de)
  6. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 236 (Google Books).
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 9, Ziffer 318 (Google Books).
  8. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856, S. 621 (Google Books).
  9. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 202–203, Ziffer 142 (Google Books).
  10. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1885. Band II: Provinz Westpreußen, Berlin 1887, S. 74–75, Ziffer 135 (Google Books).
  11. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 76–77, Ziffer 122 (Google Books).
  12. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 440–441 (Google Books).

Koordinaten: 53° 58′ N, 19° 13′ O