Thida Thavornseth

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Thida Thavornseth (thailändisch ธิดา ถาวรเศรษฐ, RTGS: Thida Thawonset, Aussprache: [tʰídaː tʰǎːwɔːnsèːt]; * 25. Januar 1944 in Surat Thani) ist eine thailändische Mikrobiologin[1] und politische Aktivistin. Sie ist eine pensionierte Universitätsdozentin.[2] Von 2010 bis 2014 war sie die Vorsitzende der United Front for Democracy Against Dictatorship (UDD), die umgangssprachlich als Bewegung der „Rothemden“ bekannt ist.[3][4][5]

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thida Thavornseth hat ein Studium an der pharmazeutischen Fakultät der Chulalongkorn-Universität abgeschlossen. Später lehrte sie als Dozentin an der Mahidol-Universität. Sie ist mit dem Arzt Weng Tojirakarn verheiratet, der, wie sie, politisch aktiv ist. Thida nahm an den Massenprotesten für Demokratisierung im Oktober 1973 teil, die zur Überwindung der Militärdiktatur führten, wie auch an den Protesten der Studentenbewegung gegen die Rückkehr der Diktatoren im Oktober 1976, die das Massaker an der Thammasat-Universität und die Rückkehr zur Militärherrschaft auslösten.[6] Thida und Weng schlossen sich der verbotenen Kommunistischen Partei Thailands an und flohen in die Berge,[7] wo sie sich während der folgenden sechs Jahre versteckt hielten.[2][8] Im Mai 1992 nahmen sie an den Protesten gegen den von der Militärjunta eingesetzten Ministerpräsidenten Suchinda Kraprayoon teil, die als „Schwarzer Mai“ in die Geschichte eingingen.[6]

Obwohl sie früher eine Kritikerin des entmachteten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra war,[8] schloss sie sich der UDD an, einer politischen Massenbewegung, die Thaksin nahesteht. Die UDD kämpft gegen den Einfluss des Militärs und royalistischer Kreise seit dem Militärputsch 2006, gegen Ungerechtigkeit und für eine grundlegende Veränderung der Machtstrukturen in der thailändischen Gesellschaft. Nach den heftigen Unruhen der „Rothemden“ von März bis Mai 2010 und der gewaltsamen Niederschlagung durch das Militär im April und Mai sowie der Inhaftierung der wichtigsten UDD-Anführer, einschließlich ihres Ehemannes, wurde Thida am 1. Dezember 2010 zur Vorsitzenden der United Front for Democracy Against Dictatorship ernannt. Thida wird als moderate Anführerin eingeschätzt, die Gewalt als Mittel des politischen Handelns grundsätzlich ablehnt.[6][9] Im März 2014 löste Jatuporn Prompan sie als Vorsitzender der UDD ab. Anders als Thida gilt er innerhalb der Organisation eher als Hardliner.[10][11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Goodspeed: New tactics from the Thai Red Shirts, National Post, 18. Juni 2011 (auf Englisch)
  2. a b Rachel O'Brien: Reluctant retiree new leader of Thailand's Red Shirts, AFP, 15. Dezember 2010 (auf Englisch)
  3. Jochen Buchsteiner: "Rothemden" wollen protestieren – Kritik am Verfassungsgericht. Frankfurter Allgemeine, 10. Dezember 2010.
  4. Regierung lockert in Bangkok Zügel, Wiener Zeitung, 21. Dezember 2010.
  5. Nicola Glass: Notstand wieder aufgehoben, die tageszeitung, 21. Dezember 2010.
  6. a b c Anucha Charoenpo: It’s a new era for diehard UDD supporters, Bangkok Post, 2. Dezember 2010 (auf Englisch)
  7. Veera Prateepchaikul: Under Thida, will the UDD leopard change its spots?, Bangkok Post, 6. Dezember 2010.
  8. a b Ambika Ahuja und Chalathip Thirasoonthrakul: Thai activist leader wants "red shirts" revamp@1@2Vorlage:Toter Link/www.trust.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Reuters, 3. Dezember 2010 (auf Englisch)
  9. Rachel Harvey: Thailand looks ahead after turbulent year, BBC News, 4. Januar 2011 (auf Englisch)
  10. Aekarach Sattaburuth: Red shirts welcome Jatuporn. Praise for new UDD head's fighting spirit. In: Bangkok Post. 17. März 2014.
  11. Jatuporn as UDD chief may be hardline. In: The Nation. 21. März 2014.