Toba Khedoori

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Toba Khedoori (* 20. November 1964 in Sydney, Australien) ist eine australisch-US-amerikanische, in Los Angeles lebende Künstlerin irakisch-jüdischer[1] Herkunft. Sie ist vor allem für ihre großformatigen Zeichnungen bekannt.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Khedoori wurde in Sydney geboren und wuchs in Australien auf. Sie ist die Zwillingsschwester der Künstlerin Rachel Khedoori[2]. Sie studierte bis 1988 am San Francisco Art Institute, 1990 an der Skowhegan School of Painting and Sculpture und bis 1994 an der University of California in Los Angeles. 1994 hatte sie eine Debüt Show gemeinsam mit ihrer Schwester Rachel.[3] Ihre erste europäische institutionelle Einzelausstellung fand 2001 im Museum für Gegenwartskunst in Basel statt.

Toba Khedoori lebt und arbeitet seit 1990 in Los Angeles, Kalifornien.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Künstlerin überzieht Meter große, aus mehreren Papierbögen zusammengesetzte Flächen mit einer Emulsion aus synthetischem Wachs und schabt sie dann mit einer Rasierklinge glatt. Auf die so präparierte Fläche zeichnet sie nach zahlreichen vorbereitenden Skizzen das endgültige linear angelegte Bild direkt auf das Papier. Gelegentlich verwendet sie dann auch Farben, um dem Gegenstand Plastizität zu geben. Die fertige Zeichnung heftet sie direkt an die Wand.

Der Kunstkritiker Jerry Saltz charakterisierte sie als „visionäre Minimalistin - eine Künstlerin, die den dreidimensionalen Raum des Minimalismus auf einer zweidimensionalen Fläche abbildet“.[2] Die Brücken, Hausfassaden, Fenster oder Gegenstände wie Stühle werden auf ihre Grundstruktur reduziert und wirken daher wie minimalistische Skulpturen. Da der Zeichengrund weich ist, sind Korrekturen kaum möglich, aber es bleiben doch gelegentlich die Schatten von verworfenen Linien oder nicht zu Ende gezeichneten Teilen stehen, wie sich auch die Spuren des Arbeitens und des Arbeitsraumes – etwa Fussel – in die Oberflächen einschreiben und der Perfektion der Zeichnung entgegenstehen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • George Bissell: Khedoori, Toba. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 80, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023185-4, S. 183.
  • Toba Khedoori – gezeichnete Bilder. Kat. Ausst. Museum für Gegenwartskunst Basel. Basel, 2001. ISBN 3-7204-0126-X
  • Toba Khedoori. Hg. Von Lisa Gabrielle Mark, München, London, New York, DelMonico Books / Prestel, 2016. ISBN 978-3-7913-5559-7
  • Monika Leisch-Kiesl: ZeichenSetzung – BildWahrnehmung: Toba Khedoori. Gezeichnete Malerei. Wien, Verlag für Moderne Kunst, 2016. ISBN 978-3-903131-29-3 (Englische Übersetzung: Evoking a sign – perceiving an image. Toba Khedoori. Drawn Painting. übers. von Mary Louise Dobiran. Wien, Verlag für moderne Kunst, 2021. ISBN 978-3-903796-44-7.)
  • Resonating spaces. 5 Annäherungen: Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz, Rachel Whiteread. Kat. Ausst. Fondation Beyeler, Riehen, hg. von Theodora Vischer. Berlin, Hatje Cantz, 2019. ISBN 978-3-7757-4646-5
  • Toba Khedoori. Fridericianum. Katalog der Ausstellung in Kassel 2021/22, hrsg. von Moritz Wesseler, Köln: Walther König, 2023. ISBN 978-3-7533-0464-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dana Goodyear: An L.A. Artist Who Anticipated Our Trumpian Moment. 8. März 2017, ISSN 0028-792X (newyorker.com [abgerufen am 15. März 2022]).
  2. a b c Toba Khedoori. Abgerufen am 15. März 2022.
  3. Roberta Smith: ART IN REVIEW; Rachel Khedoori. In: The New York Times. 5. März 1999, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. März 2022]).