Toby Keith

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Toby Keith, 2004
Toby Keith, 2005

Toby Keith Covel (* 8. Juli 1961 in Clinton, Oklahoma) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger und Schauspieler.

Karriere

Anfänge

Toby Keith kam erstmals im Restaurant seiner Großmutter, wo gelegentlich Country-Bands auftraten, mit Musik in Berührung. Sein Hauptinteresse aber galt zunächst dem American Football und dem Rodeoreiten. Nach dem Schulabschluss nahm er einen Job in der Ölindustrie an. In seiner Freizeit spielte er Football und befasste sich mit Country-Musik. Er gründete die Easy Money Band, die in der lokalen Clubszene auftrat.

Nach einigen Jahren verlor er seinen Job und versuchte zunächst, mit Football Geld zu verdienen. 1984 beschloss er, sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Bei einem kleineren Label veröffentlicht er einige Platten und spielte Demo-Bänder ein. Der Produzent Harold Shedd wurde aufmerksam und nahm ihn für Mercury Records unter Vertrag.

Country-Erfolge

Sein Debütalbum Toby Keith erschien 1993 und verkaufte sich mehr als zwei Millionen Mal. Die ausgekoppelte Single Should've Been a Cowboy erreichte Platz 1 der Country-Charts; weitere Songs schafften es in die Top 10. Gemeinsam mit seinem Produzenten wechselte er zum Mercury-Ableger Polydor. Hier wurde 1994 das Album Boomtown eingespielt, das ähnlich erfolgreich wie sein Vorgänger war. 1996 kehrte er zu Mercury zurück und hatte dort mit Me Too einen weiteren Nummer-eins-Hit.

Ein Jahr später wechselte er den Produzenten. Betreut von James Stroud hielt seine Erfolgsserie an. Ende 1999 wurde das Album How Do You Like Me Now? veröffentlicht. Die gleichnamige Single war sein vierter Country-Nummer-eins-Hit und hielt fünf Wochen die Spitzenposition. Die Academy of Country Music wählte How Do You Like Me Now? zum Album des Jahres und zeichnete ihn als besten Sänger aus.

Mit Pull My Chain erreichte er 2001 erstmals auch die Spitze der Country-Albumcharts. Das Album brachte drei Nummer-eins-Singles hervor, von 2000 bis 2002 kamen sieben Singles in Folge auf Platz 1 der Country-Charts.

Kontroversen

Toby Keith, 2003

2002 veröffentlichte er das Album Unleashed, das mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) einen Song über die Terroranschläge vom 11. September 2001 enthielt. Kritiker warfen Keith vor, damit den Afghanistan-Krieg zu feiern und die Grenze zwischen Vaterlandsliebe und „Hurra-Patriotismus“ überschritten zu haben.[1]

Angefacht wurde die Kontroverse um das Lied durch eine Ausladung zur Fernsehshow am Unabhängigkeitstag durch den Sender ABC, wobei dieser unerfüllbare Forderungen von Keith als Grund angab. Von anderer Seite wurde Keith offen kritisiert. Die Sängerin der Dixie Chicks, Natalie Maines, trug beispielsweise anlässlich einer Fernsehshow ein Shirt mit der Aufschrift „F.U.T.K“, was „Fuck You, Toby Keith“ bedeutete. Dies war eine Reaktion darauf, dass Toby Keith ein manipuliertes Foto als Hintergrundmotiv bei einem Konzert verwendet hatte, das Maines und Saddam Hussein zusammen zeigte.[2] Allerdings wurde das Album auch sein bis dahin größter Erfolg, und Keith führte damit erstmals sowohl die Country-Charts als auch die Billboard-200-Verkaufscharts an.

Trotz seiner Unterstützung des Kriegskurses von Präsident George W. Bush hat sich Keith selbst lange Zeit als Demokrat bezeichnet.[3] So enthält dasselbe Album auch ein Duett mit dem als linksliberal geltenden Willie Nelson, Beer for My Horses, das mit sechs Wochen auf Platz 1 der Country-Charts und Platz 22 der Pop-Charts seine erfolgreichste Single wurde. Das Album verkaufte sich über vier Millionen Mal und wurde mit 4-fach-Platin ausgezeichnet.[4]

Ein besonderes Anliegen von Keith ist die Unterstützung der US-Soldaten, und er tritt auch jedes Jahr vor den Truppen im Ausland auf.[5] Das Nachfolgealbum Shock'n Y'All enthält mit American Soldier ein speziell den Soldaten im Kriegseinsatz gewidmetes Lied. Shock'n Y'All ist eine Anspielung auf Shock and Awe.[6] Zusammen mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) bildete es in der Folge den Abschluss bei seinen Konzerten.[3]

Die Single wurde, wie auch die beiden anderen Albumauskopplungen I Love This Bar und Whiskey Girl mit Gold ausgezeichnet. Das Album konnte die Nummer-eins-Platzierungen des Vorgängers in Country- und Popcharts wiederholen; es erreichte wieder hohe Verkaufszahlen und wurde ebenfalls mit 4-fach-Platin ausgezeichnet.[4] Im selben Jahr wurde er von der Academy of Country Music zum „Entertainer des Jahres“ gekürt.

Neue Wege

Nach dem 2005er Album Honkytonk University, einem weiteren Country-Charts-Spitzenreiter, endete die seit 1999 andauernde Zusammenarbeit mit dem Label Dreamworks, das eingestellt wurde. Daraufhin gründete Keith sein eigenes Label Show Dog Nashville, bei dem das nächste Album White Trash with Money erschien. Nachdem Keith ab 2003 bereits dreimal in Fernsehserien aufgetreten war, drehte er 2006 einen Spielfilm mit dem Titel Broken Bridges, in dem er die Hauptrolle des Country-Musikers Bo Price spielt.

Im Jahr darauf erschien mit Big Dog Daddy sein erstes selbstproduziertes Album. Zum dritten Mal führte er damit sowohl die Country-Charts als auch die Billboard 200 an. Nach That Don't Make Me a Bad Guy aus dem Jahr 2008 erschien 2009 das Album American Ride. Mit der gleichnamigen Single stand er zum 18. Mal auf Platz 1 der Country-Single-Charts. Insgesamt hat Keith über 30 Millionen Alben verkauft.[5]

Im Oktober 2009 wurde er von der Nashville Songwriters Association International als Songwriter/Artist of the Decade ausgezeichnet.[7] Im Monat darauf ging er erstmals auch auf Europatournee, wo er vor allem in Großbritannien und Nordeuropa auftrat. Sein Vermögen wird auf 320 Millionen US-Dollar geschätzt.[8]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[9][10] Label
US-Country US 200
1993 Toby Keith 17 99 Platin Mercury
1995 Boomtown 8 46 Platin Polydor
1996 Blue Moon 6 51 Platin A&M
1997 Christmas to Christmas Polydor
1997 Dream Walkin’ 8 107 Gold Mercury
1998 Greatest Hits Volume 1 5 61 Doppelplatin Polygram
1999 How Do You Like Me Now? 9 56 Platin Dreamworks
2001 Pull My Chain 1 9 Doppelplatin Dreamworks
2002 Unleashed 1 1 4-fach-Platin Dreamworks
2003 20th Century Masters – The Best of Toby Keith 5 45 Mercury Nashville
2003 Shock’n Y’All 1 1 4-fach-Platin Dreamworks
2004 Greatest Hits Volume 2 2 3 3-fach-Platin Dreamworks
2005 Honkytonk University 1 2 Platin Dreamworks
2006 White Trash with Money 2 2 Platin Show Dog Nashville/Universal
2007 Big Dog Daddy 1 1 Gold Show Dog Nashville/Universal
2007 A Classic Christmas 8 23 Show Dog Nashville/Universal
2008 35 Biggest Hits 1 2 Platin Show Dog Nashville/Universal
2008 That Don’t Make Me a Bad Guy 1 5 Gold Show Dog Nashville/Universal
2009 American Ride 1 3 Gold Show Dog Nashville/Universal
2010 Bullets in the Gun 1 1 Show Dog Nashville/Universal
2011 Clancy’s Tavern 1 5 Gold Show Dog Nashville/Universal
2012 Hope on the Rocks 3 6 Show Dog Nashville/Universal
2013 Drinks After Work 1 7 Show Dog Nashville/Universal
2015 35 Mph Town 2 14 Show Dog Nashville/Universal
2017 The Bus Songs 38 Show Dog Nashville/Universal

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[9][10] Album
US Country US Hot 100
1993 Should’ve Been a Cowboy 1 93 Gold Toby Keith
1993 He Ain’t Worth Missing 5
1993 A Little Less Talk and a Lot More Action 2
1994 Wish I Didn’t Know Now 2
1994 Who’s That Man 1 Boomtown
1994 Upstairs Downtown 10
1995 You Ain’t Much Fun 2
1995 Big Ol’ Truck 15
1995 Santa I’m Right Here 50 Christmas to Christmas
1996 Does That Blue Moon Ever Shine on You 2 Blue Moon
1996 A Woman’s Touch 6
1996 Me Too 1
1997 We Were in Love 2 Dream Walkin’
1997 I’m so Happy I Can’t Stop Crying (mit Sting) 2 84
1998 She Ran Away with a Rodeo Clown 40
1998 Dream Walkin’ 5
1998 Getcha Some 18 Greatest Hits Volume 1
1999 If a Man Answers 44
1999 When Love Fades 44 How Do You Like Me Now?
1999 How Do You Like Me Now? 1 31 Gold
2000 Country Comes to Town 4 54
2000 Old Toy Trains 57
2000 You Shouldn’t Kiss Me Like This 1 32
2001 I’m Just Talkin’ About Tonight 1 27 Pull My Chain
2001 I Wanna Talk About Me 1 28 Gold
2001 My List 1 26
2002 Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) 1 25 Platin Unleashed
2002 Beer for My Horses (mit Willie Nelson) 1 22 Platin
2002 Who’s Your Daddy? 1 22
2003 Rock You Baby 13 66
2003 I Love This Bar 1 26 Gold Shock’n Y’All
2003 American Soldier 1 28 Platin
2004 Whiskey Girl 1 31 Gold
2004 Stays in Mexico 3 51 Greatest Hits Volume 2
2004 Mockingbird (mit Krystal1)) 27
2005 Honkytonk U 8 61 Honkytonk University
2005 As Good as I Once Was 1 28 Platin
2005 Big Blue Note 5 55
2006 Get Drunk and Be Somebody 3 47 White Trash with Money
2006 A Little Too Late 2 53
2006 Crash Here Tonight 15 96
2007 High Maintenance Woman 3 67 Big Dog Daddy
2007 Love Me If You Can 1 48
2007 Get My Drink On 11 88
2007 Rockin’ Around the Christmas Tree 44 A Classic Christmas
2007 Winter Wonderland 57
2007 Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow 55
2008 Little Drummer Boy 41
2008 She’s a Hottie 13 71 35 Biggest Hits
2008 She Never Cried in Front of Me 5 42 Gold That Don’t Make Me a Bad Guy
2008 God Love Her 1 36 Gold
2008 That Don’t Make Me a Bad Guy 60
2009 Lost You Anyway 10 69
2009 American Ride 1 35 Gold American Ride
2009 Cryin’ for Me (Wayman’s Song) 6 73
2009 Every Dog Has Its Day 15
2010 Trailerhood 19 97 Bullets in the Gun
2010 Bullets in the Gun 12 83
2011 Somewhere Else 12 80
2011 Made in America 1 40 Gold Clancy’s Tavern
2011 Red Solo Cup 9 15 Doppelplatin
2012 Beers Ago 19 52 Gold

1) Krystal ist die Tochter von Toby Keith

Die bedeutendsten Auszeichnungen

Jahr Org. Award Titel
2000 ACM Album of the Year "How Do You Like Me Now?!"
2000 ACM Top Male Vocalist
2001 CMA Male Vocalist of the Year
2002 ACM Entertainer of the Year
2002 Billboard Country Singles Artist of the Year
2003 ACM Album of the Year "Shock'n Y' All"
2003 ACM Entertainer of the Year
2003 ACM Top Male Vocalist
2003 ACM Video of the Year "Beer for My Horses"
2009 NSAI Songwriter/Artist of the Decade

Filmografie (Auswahl)

Quellen

  1. Umstrittene Texte: Erfolgsalbum feiert Afghanistan-Krieg. In: Spiegel Online. 1. August 2002, abgerufen am 9. Juni 2018.
  2. http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/2958450.stm
  3. a b Toby Keith: Voice Of The Patriotic, Caitlin A. Johnson, CBS news, 10. September 2006
  4. a b Gold-/Platin-Datenbank der RIAA (Suche "Artist=Toby Keith)
  5. a b Biografie von Toby Keith bei Great American Country
  6. The Biography Channel website: Toby Keith biography, abgerufen am 25. Mai 2012.
  7. LiveDaily Interview: Toby Keith, 14. Oktober 2009
  8. http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/forbes-prognose-auf-dem-sprung-zu-den-reichsten-der-reichen/v_detail_tab_print/8933674.html
  9. a b US-Charthistorie
  10. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
Commons: Toby Keith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien