Torre dei Conti
Koordinaten: 41° 53′ 37″ N, 12° 29′ 16,5″ O

Die Torre dei Conti, kurz Tor de’Conti, ist der Rest eines mittelalterlichen Wohnturms in Rom, der 1203 unter dem Pontifikat Innozenz III. von Riccardo di Segni für die Familie der Conti, Grafen von Segni, in der Nähe des Kolosseums errichtet wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Torre dei Conti ist einer der Geschlechtertürme, die, wie in anderen italienischen Städten, das mittelalterliche Rom prägten. Er erhob sich an der Grenze zum Gebiet der konkurrierenden Familie der Frangipani. In der Vergangenheit war er wegen seiner Größe auch als Torre Maggiore bekannt. Petrarca pries ihn als einzigartig in Rom und im ganzen Erdkreis. Ursprünglich muss seine Höhe 50 bis 60 Meter betragen haben, gegenüber den aktuellen 29 Metern. Er steht am Largo Corrado Ricci im Gebiet der Kaiserforen. Der Turm wurde über einer der Exedren der Portikus des Templum Pacis erbaut. Er wurde mit Travertin verkleidet, der aus den Kaiserforen entnommen wurde. Diese Verkleidung wurde im 16. Jahrhundert entfernt und für den Bau der Porta Pia an der Via Nomentana verwendet, die Papst Pius IV. nach Entwürfen von Michelangelo errichten ließ.
Das Gebäude wurde bei einigen Erdbeben beschädigt. Insbesondere nach jenem von 1348 wurde der Turm unbewohnbar und in der Folge verlassen. Während des 16. Jahrhunderts kam es zu mehreren Einstürzen. Er wurde 1620 restauriert, aber 1630 und 1644 wieder von Erdbeben beschädigt. Die Päpste Urban VIII. und Alexander VIII. ließen ihn bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wieder aufbauen und mit Streben verstärken. Mit dem Bau der Via Cavour Ende des 19. Jahrhunderts und der Via dei Fori Imperiali unter Benito Mussolini blieb der Turm als isoliertes Gebäude am Rande der Ausgrabungsflächen der Foren zurück.
Am 3. November 2025 stürzte ein Teil der Südseite des Turmes ein, während dort Restaurierungsarbeiten stattfanden. Drei Arbeiter wurden gerettet, ein weiterer starb.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Henze u. a.: Kunstführer Rom. 5., neu bearb. Auflage. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 306.
- Theodor Gsell Fels: Rom und die Campagna. 7. Auflage. Bibliogr. Institut, Leipzig 1912, S. CCX und DCCXIX.
- Christopher Hibbert: Rom. Biographie einer Stadt. Beck, München 1987, ISBN 3-40631881-9.
- Mauro Quercoli: Le Torri di Roma. Newton Compton Editori, Rom 2006, ISBN 88-541-0599-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mittelalterlicher Turm in Rom teilweise eingestürzt. In: tagesschau.de. 4. November 2025, abgerufen am 4. November 2025.