Tramwartehalle Bahnhofplatz
Die Tramwartehalle, Bahnhofplatz 2f in Biel im Kanton Bern in der Schweiz wurde 1927 von Ernst Berger im Stil der «Bieler Moderne» errichtet und steht als Kulturgut unter Denkmalschutz. Es wurde 1994/1995 saniert.[1]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Tramwartehalle liegt im Nordwesten des Bahnhofplatzes und fasst diesen gegen den Strassenraum.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Während der Zeit der Bieler Moderne setzte die Gemeinde verschiedene progressive Unterstände und Wartehallen für die Strassenbahn Biel als Element der Stadtgestaltung ein. Der 1927 realisierte Entwurf von Ernst Berger hatte ursprünglich ein von Alfred Leuenberger 1928 realisiertes Pendant (Nr. 12, ehemalige Station der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn) im Nordwesten. Dieser Standort wird heute durch einen jüngeren Nachfolgebau belegt. Bergers Halle wurde zuletzt 1994/1995 saniert und umgenutzt.[1] Statt der ehemals vorhandenen Telefonkabine und dem WC ist nun ein Kiosk integriert. Damit hat der Bau seine Transparenz weitgehend eingebüsst.[2]
Der Pavillon wurde 2003 rechtswirksam im Bauinventar des Kantons als «schützenswert» verzeichnet.[1]
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Tragstruktur des Rechteckbaus besteht aus einem Stahlskelett. Das Dach ist dreifach abgestuft und kragt weit aus. Damit wird eine Verschattung und ein Regenschutz geschaffen. Ehemals befand sich wohl am Übergang der Wand zum Dach ein umlaufendes Opalglasband. Die Funktion des transparenten Raumabschlusses übernehmen Metall-Glas-Fenster mit modernen, quer liegenden Sprossenteilungen.[1] Dazwischen und an den Ecken wurden Leuchtvitrinen in die Stahl-Glas-Fassade integriert, eine damals aufsehenerregende Gestaltung.[2] Den unteren Wandabschluss bildet ein Kunststeinsockel, der an der Schmalseite der Wartehalle mit Ruhebänken ergänzt wurde. Die Sitzflächen bestehen aus Holz, die tragenden Konsolen aus Kunststein.[1]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Liste der Kulturgüter in Biel/Bienne (Neustadt)
- Juravorstadt 2a
- Omnibushaltestelle mit Telefonkabine
- Personenunterstand Bahnhofstrasse 16a
- Personenunterstand und Beleuchtungskandelaber
- Wartehäuschen der städtischen Verkehrsbetriebe (Brühlstrasse)
- Wartehäuschen der städtischen Verkehrsbetriebe (1929/30)
- Wartehäuschen der städtischen Verkehrsbetriebe (1941)
- Tramwartepavillon Bellevue in Zürich
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ArchitekTour. Die Bieler Moderne entdecken. Neues Bauen 1921–1939. Parcours-BielBienne, Biel/Bienne 2022.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Denkmalpflege des Kantons Bern: Biel/Bienne, Bahnhofplatz 2f. In: Bauinventar des Kantons Bern. Kanton Bern, abgerufen am 20. Januar 2024.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d e Denkmalpflege des Kantons Bern: Biel/Bienne, Bahnhofplatz 2f. In: Bauinventar des Kantons Bern. Kanton Bern, abgerufen am 20. Januar 2024.
- ↑ a b Matthias Grütter: ArchitekTour. Die Bieler Moderne entdecken. Neues Bauen 1921–1939. Parcours-BielBienne, Biel/Bienne 2022, S. 29.
Koordinaten: 47° 8′ 0,6″ N, 7° 14′ 34,1″ O; CH1903: 585144 / 220300