Undine (Schiff, 1931)

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Undine
Undine im Waltershofer Hafen
Undine im Waltershofer Hafen
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Nordstrand 1 (1966–1980)
  • Gerd-Ute (1961–1966)
  • Annelies (1958–1961)
  • Palmyra (1952–1958)
  • Franziska (1931–1952)
Schiffstyp Gaffelschoner
Rufzeichen DGKG
Heimathafen Hamburg
Eigner Stiftung Hamburg Maritim
Bauwerft Gebr. Niestern & Co, Delfzijl
Verbleib in Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 37,0 m (Lüa)
Breite 5,8 m
Tiefgang (max.) 2,65 m
Vermessung 96 BRZ
 
Besatzung 4
Maschinenanlage
Maschine Hilfs-Dieselmotor
Maschinen­leistung 120 PS (88 kW)
Takelung und Rigg
Takelung Gaffeltakelung
Anzahl Masten 2
Segelfläche 420 m²
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 70 tdw
Zugelassene Passagierzahl 8
PaxKabinen 1
Kojen für Passagiere 8
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Registrier­nummern IMO-Nr. 5129629

Die Undine ist ein deutscher Gaffelschoner mit Stahlrumpf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Undine wurde im Jahr 1931 auf der niederländischen Werft Gebr. Niestern & Co in Delfzijl mit der Baunummer 189[1] als Franziska gebaut und als Frachtschiff in Nord- und Ostsee betrieben. Vor der Übernahme durch die Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg als X 2542 fuhr das Schiff für die Reederei Franz Werner, Tornesch.[2]

1948 wurde das Schiff umgebaut. Der Rumpf wurde um 5,75 Meter verlängert, wodurch sich die Tragfähigkeit von 150 auf 200 Tonnen erhöhte, und die Takelage entfernt. Bis 1980 war das Schiff als Frachtschiff unter Motor in der Küstenfahrt im Einsatz.

In den Jahren 1980–1984 wurde das Schiff restauriert. Es bekam wieder eine Takelage und der Rumpf wurde auf das alte Maß verkürzt. Bis 2009 wurde das Schiff für soziale Jugendarbeit genutzt, wobei der Ladungstransport als pädagogisches Werkzeug diente. Ab 2013 verdiente sie ihren Unterhalt im Ladungsdienst und verkehrte für die Segelreederei Kapitän Hass aus Sonwik in Flensburg im Liniendienst zwischen Hamburg und Sylt. Zusätzlich wurden Trampfahrt-Reisen in ganz Europa unternommen. Ein kleines Zubrot brachten bis zu acht Passagiere, die die Ladungstransporte an Bord während des Liniendienstes miterleben konnten. Aufgrund finanzieller Probleme stellte der Betreiber Insolvenzantrag, die Undine gehörte zur Insolvenzmasse.[3]

Im Mai 2017 kaufte die Stiftung Hamburg Maritim das Schiff, um es als Museumsschiff zu erhalten.[4]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff verfügt über eine Segelfläche von 420 m² sowie als Hilfsantrieb einen 1937 bei den Deutsche Werke Kiel gebauten Vierzylinder-Viertakt-Dieselmotor vom Typ 4M36 mit 120 PS Leistung. Das Schiff hat eine Ladekapazität von etwa 70 Tonnen.

Die Undine war zuletzt vom Germanischen Lloyd als einziges kommerzielles Segel-Frachtschiff unter deutscher Flagge klassifiziert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gunther Meyn: Auf die alte Tour. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft 5/2013, S. 42/43, Verband Deutscher Reeder e.V., Hamburg 2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Undine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. Hasenpusch: Schoner "Undine"; in Modell Werft 3/2003.
  2. Dinklage/Witthöft: Die Deutsche Handelsflotte 1939–1945.
  3. Insolvenzverfahren „Segelreederei Kapitän Hass“. Presseportal.de, 1. April 2016, abgerufen am 7. April 2016.
  4. Neues Museumsschiff für Hamburg. Stadtportal hamburg.de, abgerufen am 1. November 2017.