Universitätsbibliothek Duisburg-Essen
Universitätsbibliothek Duisburg-Essen | |
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Logo der UB Duisburg-Essen
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Gründung | 2003 |
Bestand | ca. 2.400.000 Bände |
Bibliothekstyp | Universitätsbibliothek |
Ort | Duisburg; Essen |
ISIL | DE-464 (Campus Duisburg) DE-465 (Campus Essen) DE-465M (Fachbibliothek Medizin) |
Website | http://www.uni-duisburg-essen.de/ub/ |
Die Universitätsbibliothek Duisburg-Essen ist eine zentrale Betriebseinheit der Universität Duisburg-Essen. In Kooperation mit dem Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM) erbringt sie für die Hochschule Dienstleistungen im Bereich Information, Kommunikation und Medien (IKM).[1]
Fusion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Zusammenhang mit der Gründung der Universität Duisburg-Essen durch die Fusion der bisherigen Universitäten Duisburg und Essen im Jahr 2003 wurden die beiden Hochschulbibliotheken zur Universitätsbibliothek Duisburg-Essen zusammengeschlossen. Die Zusammenführung zweier bis dato eigenständiger Bibliothekssysteme an verschiedenen Standorten bedeutete in vielfacher Hinsicht eine Herausforderung für die neue Bibliothek.[2] Unter anderem waren eine einheitliche Benutzungsordnung zu erarbeiten, Geschäftsgänge aufeinander abzustimmen, eine standortübergreifende einheitliche Personalstruktur zu entwickeln sowie Kataloge und zahlreiche Dienstleistungen gemeinsam anzubieten. Von Vorteil war es in diesem Zusammenhang, dass beide Bibliotheken seit Beginn ihre Bestände nach der nordrhein-westfälischen Gesamthochschulbibliotheks-Systematik (GHBS) aufgestellt und bereits vor der Fusion die Umstellung ihrer Bibliothekssoftware auf das ALEPH-Lokalsystem vollzogen hatten. Nach den notwendigen Verfahrensabstimmungen und Testläufen konnten die Daten der beiden Lokalsysteme zum Jahreswechsel 2005/06 ineinander gespielt werden und die UB zu Beginn des Jahres 2006 ihren Nutzern einen gemeinsamen OPAC anbieten. Für die Fernleihe werden jedoch weiterhin die alten Bibliothekssigel (464 für Duisburg und 465 für Essen) verwendet. Als eine der ersten Einrichtungen der fusionierten Hochschule hat sich die Bibliothek 2006/07 einem Evaluationsverfahren im Zuge der Qualitätssicherung unterzogen, zu dem eine Kundenbefragung ebenso gehörte wie eine Begutachtung durch externe Peers.
Fachbibliotheken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Bibliotheken waren zwar von Anfang an als einschichtige Bibliothekssysteme konzipiert, haben jedoch ihre Bestände in jeweils räumlich voneinander getrennten Fachbibliotheken aufgestellt.
Gegenwärtig gliedert sich die UB Duisburg-Essen in folgende Fachbibliotheken:
- BA (Schwerpunkt Elektrotechnik, Angewandte Materialtechnik) – Campus Duisburg
- GW/GSW (Schwerpunkt Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Kunst, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften) – Campus Essen
- LK (Schwerpunkt Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Informatik) – Campus Duisburg
- MC (Schwerpunkt Naturwissenschaften, Maschinenbau) – Campus Duisburg
- Medizin – Klinikum, Essen-Rüttenscheid
- MNT (Schwerpunkt Mathematik, Naturwissenschaften, Technik) – Campus Essen
Hinzu kommt ein geschlossenes Magazin im Universitätsbereich ST in Duisburg-Ruhrort. Ferner gibt es eine Kooperation mit der Bibliothek des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) in Duisburg und der Niederrhein-Bibliothek in Essen, deren Bestände als externe im OPAC nachgewiesen werden. Seit 2009 wird auf die gleiche Weise der Bestand des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) erschlossen.
Die Fachbibliotheken und die räumliche Verteilung der Bestände orientieren sich seit der Fusion an den Standorten der Fachbereiche, auch wenn Bestandsverlagerungen in größerem Umfang bisher nicht erfolgt und auch nicht geplant sind. Stattdessen bietet die UB einen elektronischen Aufsatzlieferdienst für Nutzer am jeweils anderen Standort an und seit dem Wintersemester 2007/08 auch einen Campuslieferdienst (CaLD) für Bücher.
Der Universitätsbibliothek ist ferner das Universitätsarchiv Duisburg-Essen als eigene Abteilung angeschlossen.
Virtueller Campus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die elektronischen Angebote können inzwischen bis auf einzelne lizenzrechtlich oder technisch bedingte Ausnahmen campusübergreifend genutzt werden. Eine wichtige Rolle spielt neben dem meist über Konsortiallösungen angebotenen elektronischen Zeitschriften und Datenbanken in diesem Zusammenhang der Dokumentenserver DuEPublico (Duisburg-Essen Publications online), in dem Hochschulangehörige elektronische Publikationen ablegen können. Er wird von der Bibliothek darüber hinaus auch für die Betreuung der elektronischen Semesterapparate und den Aufbau der Universitätsbibliographie verwendet. Die Anwendung wird als Open Source auch an anderen Universitäten genutzt und im MyCoRe-Projekt weiterentwickelt. DuEPublico ist zudem einer der Partner im DFG-Projekt „Systemkonvergenz in Bildung, Forschung und Wissenschaft - Die Digitale Bibliothek als Schlüsseltechnologie für kooperative Wissensorganisation“.[3] Der Informationskompetenz wird ein hoher Stellenwert zugemessen, davon zeugen nicht nur das teilweise in das Vorlesungsverzeichnis integrierte Schulungsangebot der UB, sondern auch die in Kooperation mit dem ZIM betriebene e-competence-Agentur.
Lokale Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bibliothekssaal in der Fachbibliothek GW/GSW wird für verschiedene Vortragsveranstaltungen und Tagungen genutzt, auch über den Rahmen der Bibliothek hinaus. Seit einigen Jahren findet dort die transdisziplinäre Veranstaltungsreihe „Die kleine Form“ statt. Lokale Spezialbestände sind u. a. die Ostasienwissenschaften in Duisburg sowie Kinder- und Jugendliteratur und die Turkistik in Essen. Einen gewissen Sonderstatus hat die Fachbibliothek Medizin als Bibliothek des Universitätsklinikums, das auf eine längere Geschichte zurückblicken kann als die Essener Universität und zuvor der Ruhr-Universität Bochum zugeordnet war.
Statistisches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universitätsbibliothek verfügt über einen Bestand von etwa 2.414.000 Bänden. Sie hat gegenwärtig rund 1.700 Print-Zeitschriften abonniert und bietet über 36.000 elektronische Zeitschriften an. Sie hat 38.830 aktive Benutzer, darunter 9.355 Externe. Die Zahl der jährlichen Ausleihen (mit Verlängerungen) liegt im Gesamtsystem bei 1.927.736. Laut Plan verfügt sie über 128,12 Stellen. (Die Angaben basieren auf der Deutschen Bibliotheksstatistik, Berichtsjahr 2017.)
Selbstverständnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihrem Leitbild beschreibt die UB sich als „Wissensportal sowie Lern- und Arbeitsort für Studium, Lehre und Forschung“. Sie sieht sich als „Dienstleistungszentrum“ und „Partner im Netzwerk der Informationseinrichtungen“.[4] Mit dem erwähnten Evaluationsverfahren unterstützt die Bibliothek die Veränderungsprozesse innerhalb der Universität. Leitbilddebatte, Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit der Hochschulleitung, die Entwicklung integrierter Geschäftsgänge sowie umfangreiche Maßnahmen zur Personalentwicklung werden als wichtige Schritte auf dem Weg zu einer modernen Bibliothek verstanden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.uni-duisburg-essen.de/ub UB Duisburg-Essen (offizielle Website)
- Festschrift 25 Jahre UB Essen (html-Version)
- Meilensteine auf den Wegen zum Wissen: 50 Jahre Universitätsbibliothek Duisburg-Essen (PDF-Dokument 6,38 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Organisationsregelung für den Bereich Information, Kommunikation und Medien vom 23. März 2009 (PDF-Datei; 25 kB)
- ↑ Vgl. dazu Albert Bilo: Zielgruppenorientiert, zentral, zukunftsfähig – die fusionierte Universitätsbibliothek Duisburg-Essen als Modell des Veränderungsmanagements, In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 63 (2016), H. 1, S. 13–23
- ↑ Kurzinfo zum Projekt mistel ( vom 18. Oktober 2008 im Internet Archive)
- ↑ Leitbild der UB Duisburg-Essen ( vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF-Datei; 57 kB)