Waggis

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Datei:Faba.waggis.jpg
Ein Waggis bei der Basler Fasnacht; er verteilt hier Orangen von seinem Waggiswagen aus

Waggis (Niederalemannisch: Wackes) war ursprünglich (erstmals belegt 1870, gemäss Rudolf Suter: Baseldeutsch-Wörterbuch, Basel, 1984) ein im Raum Basel geläufiger und meist abwertend verwendeter umgangssprachlicher Begriff für die Bewohner des Elsass (Französisches Département 68 „Haut-Rhin“ bzw. Oberelsass). Heute aber wird der Begriff von Baslern in dieser Bedeutung nur noch sehr selten und dann scherzhaft verwendet.

Bei der Basler Fasnacht ist der Waggis eine traditionelle Verkleidung (Maske), die einen Elsässer Tagelöhner in der Arbeitstracht des Elsässer Gemüsebauern darstellen soll: blaues Hemd, weisse Hosen, rote Krawatte, weisser Kragen, (zu) grosse Holzschuhe und manchmal eine Zipfelmütze. Traditionelle Accessoires sind die Kokarde in den Farben der französischen Trikolore (blau-weiss-rot) sowie ein Einkaufsnetz mit Gemüse, allenfalls auch einen Knochen oder anderen Knüppel. Die ursprünglich rot gehaltene Nase verweist auf den übermäßigen Weinkonsum der Persiflierten hin. Aus der ursprünglich nur zur Hervorhebung leicht vergrösserten Nase ist in der Zwischenzeit ein veritables Monstrum geworden (siehe Bild), sodass die heutige Larve des Waggis quasi eine Persiflage auf die Persiflage darstellt. Der Waggis ist eine grobe Figur und wird als solche eher von Wagencliquen und von Einzellarven getragen. Für Kinder wiederum wird sie auch wieder gerne ausgewählt. Bei Trommlern und Pfeifern ist die Waggislarve in der Regel unüblich.


Wagguss oder Wackes ist das entsprechende Wort in Deutschland, insbesondere in der Pfalz und in Baden.