Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung Tunesiens 1956
Die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung wurde in Tunesien am 25. März 1956, fünf Tage nach der Unabhängigkeit von Frankreich, abgehalten.[1] Die Wahl fand im Königreich Tunesien statt; wegen geheimer Abmachungen, ausgehandelt zwischen Habib Bourguiba von der Neo-Destur-Partei und dem König Lamine Bey, konnten die Wähler nur Parteilisten und keine Einzelkandidaten wählen.
Das Ergebnis war ein Sieg für die Nationale Union, eine Allianz der Neo-Destur, des Allgemeinen Tunesischen Gewerkschaftsbundes, der Nationalen Union der Tunesischen Bauern und der Tunesischen Union der Handwerker und Händler, welche alle 98 Sitze gewann,[2] während die Opposition aus Kommunisten und Unabhängigen gemeinsam nur 1,3 % der Stimmen erhielt; viele drückten ihre Opposition durch Wahlenthaltung aus (41 % in Tunis, 71 % in Djerba, der Heimat des Bourguiba-Gegners Salah Ben Youssef).[3] Nach der Wahl wurde Habib Bourguiba zum Premierminister der von der Neo-Destur dominierten Regierung ernannt.[4] Die Wahlbeteiligung lag bei 83,6 %.[5]
Ergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei | Stimmen | Anteil | Sitze |
---|---|---|---|
Nationale Union | 597.763 | 98,7 % | 98 |
Tunesische Kommunistische Partei | 7.352 | 1,2 % | 0 |
Fraktionslose | 235 | 0,1 % | 0 |
Ungültige/Leere Stimmen | 1.447 | - | - |
Gesamt | 606.899 | 100 % | 98 |
[5] |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tunisia. In: Local Histories.
- ↑ Tunisia – Political parties. In: Encyclopedia of the Nations.
- ↑ Clement Henry Moore: Tunisia Since Independence. The Dynamics of One-Party Government. University of California Press, Berkeley 1965, S. 74.
- ↑ Europa World Year Book 2, 2. Buch. S. 4201.
- ↑ a b Dieter Nohlen, Michael Krennerich, Bernhard Thibaut: Elections in Africa: A Data Handbook. Oxford University Press, Oxford 1999, ISBN 0-19-829645-2, S. 918.