Wahlen in Uruguay 1971

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Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Uruguay 1971 fanden am Sonntag, den 28. November 1971 statt.

Bei den Wahlen, deren Wahlsystem nach der relativen Mehrheit im sogenannten Lema-System ausgerichtet war, wurden sowohl der Präsident als auch die 99 Abgeordneten und 30 Senatoren im Rahmen einer Verhältniswahl für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Wahlberechtigt waren 1.878.132 Personen, von denen 1.712.766 ihr Wahlrecht ausübten. Dies entsprach einer Wahlbeteiligung von 91,19 %.

Aus den gleichzeitig stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ging die Partido Colorado (681.624 Stimmen), der drei Sublema angehörten, als Sieger vor der zwei Sublema beinhaltenden Partido Nacional (668.822 Stimmen) hervor. Erstmals brach mit der Frente Amplio (304.275 Stimmen) eine weitere Partei in das im Wesentlichen auf die beiden großen, traditionellen Parteien beschränkte Repräsentationsmonopol ein.

Juan María Bordaberry von der Partido Colorado wurde zum Präsidenten gewählt. Er trat das Amt am 1. März 1972 an.[1] Dabei kam es zu der den Besonderheiten des uruguayischen Wahlsystems geschuldeten Konstellation, dass nicht der stimmenstärksten Kandidatur Wilson Ferreiras mit 26,4 % der Stimmen, sondern dem lediglich 22,8 % Stimmanteil auf sich vereinigenden Bordaberry die Präsidentschaft zufiel. Eine solche Situation hatte es zuvor bereits 1946 und 1950, jeweils zu Lasten der Partido Nacional, gegeben.

Sitzverteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

   
Insgesamt 99 Sitze
  • FA: 18
  • PC: 41
  • PN: 40
Wahl zum Senat
   
Insgesamt 30 Sitze
  • FA: 5
  • PC: 13
  • PN: 12

Die Sitzverteilung für das Abgeordnetenhaus stellte sich wie folgt dar[2]:

Die Sitzverteilung in der Cámara de Senadores[3]:

  • Partido Colorado: 43,3 %
  • Partido Nacional: 40,0 %
  • Frente Amplio: 16,7 %

Wahlergebnis bezogen auf die Parteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei Stimmen Prozentsatz
Partido Colorado 681.624 39,80 %
Partido Nacional 668.822 39,05 %
Partido Demócrata Cristiano (Frente Amplio) 304.275 17,77 %
Unión Radical Cristiana 8.844 0,52 %
Partido Jubilados y Pensionistas 288 0,02 %
Partido Movimiento Justiciero 241 0,01 %
Partido Juventud por el Desarrollo Oriental 25 0,00 %
Gültige Stimmen 1.664.119 97,16 %
Leere Stimmzettel 6.139 0,36 %
Ungültige Stimmen 42.508 2,48 %
Abgegebene Stimmen 1.712.766 100 %

Referenz für diese Tabelle: [4]

Wahlergebnis innerhalb der Lemas (Parteien) bezogen auf die Sublemas (Präsidentschaftskandidaten)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei (Lema) Kandidaten Stimmen Prozentsatz
Partido Colorado BordaberrySapelli 379.515 21,97 %
Batlle IbañézRodríguez 242.804 14,06 %
VasconcellosFlores Mora 48.839 2,83 %
PintosTorielli 5.402 0,31 %
Ribas – Gorlero 4.025 0,23 %
Adj. Lema 1.039 0,06 %
Total 681.624 39,46 %
Partido Nacional FerreiraPereyra 439.649 25,45 %
AguerrondoHéber 228.569 13,23 %
Fadol – Arias 35 00,00 %
Adj. Lema 569 00,03 %
Total 668.822 38,72 %
Partido Demócrata Cristiano (Frente Amplio) SeregniCrottogini 304.275 17,62 %
Partido Unión Radical Cristiana Pérez del CastilloSaralegui 8.844 00,51 %
Partido Jubilados y Pensionistas Vázquez Méndez – Rodríguez Nadales 288 00,02 %
Partido Movimiento Justiciero Espínola – Álvarez Varela 241 00,01 %
Partido Juventud por el Desarrollo Oriental Suárez – Irujo de Grendene 25 00,00 %

Referenz für diese Tabelle: [5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • historia reciente (Beilage zu El País), Heft 22: Las elecciones de 1971. Im Volltext (spanisch; PDF; 1,3 MB)
  • Bernhard Thibaut: Präsidentialismus und Demokratie in Lateinamerika – Kapitel 3.5: Uruguay (1942–1973), S. 163 ff., Leske und Budrich, Opladen 1996.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. historiareciente (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/medios.elpais.com.uy (spanisch) in El País, abgerufen am 27. Mai 2012 (PDF; 1,3 MB)
  2. Bernhard Thibaut: Präsidentialismus und Demokratie in Lateinamerika - Kapitel 3.5: Uruguay (1942-1973), S. 163ff, Leske und Budrich, Opladen 1996
  3. Bernhard Thibaut: Präsidentialismus und Demokratie in Lateinamerika - Kapitel 3.5: Uruguay (1942-1973), S. 163ff, Leske und Budrich, Opladen 1996
  4. Wahlergebnis auf www.corteelectoral.gub.uy (Memento des Originals vom 11. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corteelectoral.gub.uy (spanisch), abgerufen am 27. Mai 2012
  5. Wahlergebnis auf www.corteelectoral.gub.uy (Memento des Originals vom 11. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corteelectoral.gub.uy (spanisch), abgerufen am 27. Mai 2012